Fotoalbum Kategorie: Fotos: Geografisch

El Triunfo, Sierra De La Laguna 03/2022

Von La Paz zum Küstenort Barriles am Golf und über den Nordzugang in die Sierra De La Laguna

Aufnahmen vom 10. März 2022

 

Von La Paz zum Santuario De Los Cactus bei El Rosario und nach El Triunfo, weiter zur Nordzufahrt des Biosphärenreservats Sierra La Laguna bei Agua Bianca

Aufnahmen vom 09. März 2022

La Paz 03/2022

La Paz, Baja California Sur

Plaza De La Constitutión, Paseo Àlvaro Obregón (Malecón), Bahia De La Paz.

Aufnahmen vom 09., 11. und 12. März 2022

 

von Loreto über Ciudad Constitutión nach La Paz

Von Ciudad Constitución nach La Paz

Ciudad Insurgentes und Ciudad Constitutión bieten Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten sowie Restaurants, Motive für einen Aufenthalt länger als eine Nacht gibt es für Touristen nicht. Die schnurgerade Méx 1 führt durch eine brettflache Landschaft, gelegentlich unterbrochen durch flache Abflussrinne , bedeckt mit Trockenbuschwald, hier und da überragt von Cardones. Breite gerodete Streifen entlang der Nationalstraße deuten auf den geplanten vierspurigen Ausbau hin. Hinter den straßenbegleitenden Zäunen sahen wir gelegentlich Rinder weiden. In der näheren Umgebung der Städte gibt es augenscheinlich auch intensive Rinderhaltung. Erst wenn die Straße ab El Cién die westlichen Ausläufer der Mesa Frutillal quert, wird die Landschaft etwas abwechslungsreicher. Den fälligen, späten Mittagsimbiss nahmen wir in einem westlichen Vorort von La Paz ein. Nach etwas Suche fanden wir unser gebuchtes Hotel an der Bucht von La Paz.

Aufnahmen vom 08. März 2022

 

Von Loreto nach Ciudad Constitutión

Nach zwei unruhigen Nächten im Hotel Santa Fé hatten wir genug von der Touristenhochburg Loreto und traten die Weiterfahrt in Richtung Süden an. Stops an der Méx 1 in Küstennähe ergaben immer wieder das Bild einer extrem trockenen Landschaft, die selbst den Kakteen das Überleben schwer machte. Dieser Eindruck sollte uns bis La Paz begleiten. Um mehr von der Sierra de la Giganta zu sehen, bogen wir bei Huatamote auf die Straße nach Puerto Agua Verde an der Golfküste ab und folgten ihr zirka 25 km. Eher bescheidene Ranchos liegen an der Straße oder sind über Fahrwege erreichbar. Bei Ultima Agua trafen wir auf einen gestauten Bach. Zurück auf der Méx 1 hatten vom Westhang der Sierra de la Giganta den Ausblick in das weite Tal des Río Huatamote und eines Zuflusses, in dem stattliche Cardones (Pachycereus pringlei) eine Art Kakteenwald bilden. In der Ebene südwestlich der Sierra führt die Méx 1 durch als extensive Rinderweide genutzten Trockenbusch, durchsetzt mit Cardones, Ferocacteen (Ferocactus peninsulae) und in Straßennähe mit Müll. Am Ortsrand von Ciudad Insurgentes hielten wir für ein spätes Mittagessen und setzten die Fahrt bis Ciudad Constitución fort, wo wir im Hotel Oasis unterkamen.

Aufnahmen vom 07. März 2022

Mulegé, Loreto und Umgebung 03/2022

 

Loreto und Misión San Francisco Javier de Viggé-Biaundó

Seit dem ersten Besuch im Jahr 1996 hatte sich der Ort stark verändert, leider nicht zu seinem Vorteil. Das einst beschauliche Städtchen war zu einem touristisches Zentrum ohne eigenen Charakter mutiert, mit Angeboten für die mit Kreuzfahrtschiffen und Flugzeugen eintreffenden Besucher, die der durch Niederschlagsmangel, hohe Temperaturen und zunehmenden Wasserverbrauch gekennzeichneten ökologischen Situation Hohn sprechen. Bedauerlicherweise wurde auch die Inseln im Golf vor Loreto für den Tourismus „erschlossen“, für die einzigartige Natur verheißt das nichts Gutes. Interessant war ein Ausflug in die extrem ausgetrocknete Sierra südwestlich von Loreto bis zur Misión San Francisco Javier de Viggé-Biaundó am oberen Río San Lucas.

 

Aufnahmen vom 06. und 07. März 2022

 

Rundgang in Mulegé, weiter auf der Méx 1 nach Loreto

Etwa um 09:30 Uhr hatten wir Mulegé erreicht. Der Ort liegt im Tal eines temporär wasserführenden Flusslaufs, der Ortsteil westlich  der Méx 1 ist dicht von Dattelpalmen gesäumt. In die  historische Bebauung tritt man durch einen Torbau mit der Aufschrift „Heroica Mulegé“. Das gepflegte Städtchen wartete noch auf den Besucherstrom. In Richtung der vom Golf beeinflussten Flussmündung war der Dattelpalmen-Hain arg dezimiert. Wir fanden im Ortszentrum ein geöffnetes Restaurant für ein zweites Frühstück und setzten bald die Fahrt entlang der Bahia Concepcion und durch östliche Ausläufer der Sierra nach Loreto fort.

Aufnahmen vom 05. März 2022

Santa Rosalia und Umgebung 03/2022

Von Santa Rosalia zum Örtchen Mentajo in der zentralen Sierra, Baja California Sur

Den Nachmittag nutzten wir für eine Fahrt nach Mentajo. Die Straße zweigt unweit südlich von Santa Rosalia von der Méx 1 in südwestlicher Richtung ab, führt auf die Hochfläche und am Rand eines weiten Tals in die Sierra auf den Colmo Encantada zu. Unterhalb der Passhöhe macht die Straße in einem großen Bogen ins Tal eines temporären Flusslaufes; von hier überblickten wir das teilweise wasserführende Flussbett, einen Zulauf und den lockeren Buschwald auf dem Talboden, durchsetzt mit einer großen Zahl nachgewachsener Cardones, in den Hanglagen standen auch stattlichere Exemplare. Entlang der Ortschaft wird der am Ortsausgang gestaute Fluss von hohen Washingtonia-Fächerpalmen gesäumt. Bis Mentajo hatte man die Straße kürzlich bestens ausgebaut, die anschließende Strecke nach Candelaria und weiter in die Sierra war unbefestigt. Der Hang östlich des Ortes ist mit großen, abgerundeten rotbraunen Basaltbrocken übersät, die Fortbewegung im artenreichen Sukkulentenbusch war entsprechend mühsam. Um so erstaunlicher erschien die Vermüllung des unwegsamen Geländes am Ortsrand.

„Was mich dort und anderswo in Mexico entschieden frustriert hat, ist der Brauch, regelmäßig die Landschaft abzufackeln und dabei zu degradieren sowie die systematische Vermüllung aller Strassenränder und der strassennahen Bereiche. Man könnte meinen, dass ein erheblicher Teil der Einheimischen hinsichtlich des Umgangs mit Müll einen schweren Dachschaden hat. Beteiligt sind nicht nur die Autofahrer, die alles aus dem Wagenfenster werfen, was sie nicht mehr benötigen, es sind auch die Dorfbewohner und die Rancheros. Letztere habe ich im Verdacht, dass sie den Mitmenschen demonstrieren wollen, dass Umweltschutz inklusive geordneter Abfallbeseitigung nur eine Sache für Schwächlinge ist, nicht für richtige, kotztolle Machos“ (Notiz im Reisetagebuch).

Aufnahmen vom 04. und 05. März 2022

 

Von Santa Rosalia zum Fuß der Tres Virgens-Vulkane

Unsere  überwiegend zuverlässige Landkarte zeigte eine von der Méx 1 abgehende, zum Geothermie-Camp an der Flanke des imposanten, erloschenen (?) Vulkans Tres Vìrgens führende Straße. Die wollten wir nutzen, um tiefer in die Landschaft einzudringen. Wir fuhren also ein Stück zurück in Richtung San Ignacio. Der Abzweig ins Vulkangebirge war nicht schwer zu finden. Bedauerlicherweise endete unsere Fahrt nach 4 km an einem massiven und sehr verschlossenen Tor. Kurz vor der Sperre ging die Zufahrt zu einer Loge ab (Eco Tour Las Tres Virgenes). Dieses Tor stand offen, leider war das Restaurant nicht in Betrieb. So blieb uns nur die Besichtigung eines der gewaltigen alten Lavaströme, die von den Las Tres Virgenes ausgehen. Ein spätes Mittagessen fanden wir im Zentrum von Loreto.

 

Aufnahmen vom 04. März 2022

 

Bergbauort Santa Rosalia an der Golfküste, Baja California Sur

Die Sonne versank gerade im Golf von Kalifornien, als wir unser Hotel Las Casitas in Santa Rosalia erreichten. Es liegt etwas außerhalb des Ortszentrums zwischen der Méx 1 und der Steilküste. Am nächsten Morgen hatten wir ein improvisiertes Frühstück vor unserer Casita, mit Blick auf den Golf. Ein traditionelles Desayuno mexicano hätten wir bevorzugt, war aber nicht zu bekommen, denn das Restaurant war geschlossen. Den Vormittag verbrachten wir mit der Erkundung des im 19. Jahrhundert gegründeten Bergbau-Städtchens. Der historische Ortskern wurde in das enge Tal des Arroyo Santa Rosalia gezwängt; die Straßen auf dem Talboden sind rechtwinklig angelegt, die Bebauung ist sehr dicht, viele Wohn- und Geschäftshäuser sind Holzbauten. Das Bergbau-Museums befindet sich in der ehemaligen Direktion der untergegangenen französischen Bergbaufirma  Compagnie du Boleo (1885 bis 1954) am Rand der nördlichen Mesa über dem Ortskern. In den Hügeln erkennt man weitere Hinterlassenschaften des Kupferbergbaus: ein Schornstein, Abraumhalden, Transportanlagen. Die Ruine einer Verladeanlage und teilweise restaurierte Boleo-Fabrikhallen säumen beiderseits die  Méx 1 an der Küste. Vom Staat wurde das defizitäre Unternehmen übernommen und bis 1985 weitergeführt.

 

Aufnahmen vom 03. und 04. März 2022

San Ignacio, Grauwale 03/2022

 

Bei den Grauwalen (Balleña Gris)  in der Laguna San Ignacio, Baja California Sur

Die knapp 70 km lange Straße zur Lagune war auf 50 km bestens ausgebaut, die letzten 20 km befanden sich in eine erbärmlichen Zustand. In der Station Antonio erhielten wir zusammen mit anderen Besuchern, die einen Ausflug zu den Grauwalen gebucht hatten, einen Mittagsimbiss. Die Boote der Firmen Antonio und Fischer fuhren mit 6 bis 8 Personen, einschließlich des Führes. Die Grauwal-Mütter ziehen im Frühjahr in 3 Lagunen am Pazifik ihre Kälber auf. Die Population, die Jahr für Jahr die Lagune von San Ignacio aufsucht, gilt als besonders menschenfreundlich. Die Lagune mit der näheren Umgebung bildet das Schutzgebiet Parque Natural de Laguna de San Ignacio.

Aufnahmen vom 03. März 2022

 

Umgebung von San Ignacio: Nördlich der Méx 1 an der Zufahrt zum Flugplatz und südwestlich des Ortes

Am Morgen des 03. März hielt eine dichte Wolkendecke die Sonne zurück, in der Nacht hatte es geregnet. Von Vizcaino kommend, hatten wir Zeit für einen Abstecher in Richtung des Flughafens, der nördlich des Ortes im Buschwald liegt. Ohne Besonnung herrschen graue und braune Farbtöne vor und lassen die Landschaft samt den Gewächsen etwas trist erscheinen. Erstmals stieß ich dort, versteckt unter Sträuchern, auf das sukkulente Kürbisgewächs Ibervillea insularis. Nach einem kurzen Stop in San Ignacio machten wir uns auf den Weg zur Lagune. Die Landschaft südwestlich von San Ignacio, übersät mit fast weißen Meeressedimenten und gerundeten, rotbraunen Basaltbrocken war weniger dicht bewachsen als die Gegend weiter nördlich. Auf der Rückfahrt von der Station Antonio an der Lagune tauchte die Nachmittagssonne die Halbwüste in warmes, rötliches Licht.

Aufnahmen vom 03. März 2022

 

 

Rundgang durch den Ortskern von San Ignacio, Baja California Sur

Unser Rückweg aus der Sierra San Francisco führte über San Ignacio. An der Plaza liegt die Kirche Nuestra Señor San Ignacio Kadakaamán, an ihrem Rand befinden sich auch Agenturen, bei denen man Bootsausflüge zu den Grauwalen in der Lagune von San Ignacio buchen kann, und das war uns Ziel. Die Glocken der eintürmigen Kirche werden noch mit Muskelkraft von einem Glöckner geläutet. Das Innere der Kirche ist schlicht, leglich das imposante vergoldete Altarbild weicht davon ab. Für botanisch Interessierte ist der Pfarrgarten bemerkenswert. Bei unserem Besuch wirkte die Anlage etwas vernachlässigt, sie enthält eine Sammlung von Kakteen, anderen Sukkulenten und Sträuchern, die in der Umgebung von San Ignacio heimisch sind. Die Gewächse sind dankenswerterweise mit dem wissenschaftlichen Namen, der amerikanischen Bezeichnung und  dem Volksnamen gekennzeichnet. Nach einem abendlichen Gang durch das Ortszentrum besuchten wir vor der Rückfahrt nach Vizcaino noch die Dattelpalmen-Oase am aufgestauten Río Ignacio.

Aufnahmen vom 02. März 2022

Río San Ignacio

Aufnahmen vom 03. März 2022

Sierra San Francisco 03/2022

 

Rückfahrt aus der Sierra zur Méx 1

Die Rückfahrt zur Méx 1 gab wieder Anlässe zum Halten, Schauen und Fotografieren.

Aufnahmen vom 02. März 2022

 

 

Fahrt vom Örtchen Los Angeles an der Méx 1 in die Sierra San Francisco, Baja California Sur 03/2022

Bei dem Örtchen Los Angeles zweigt eine Straße in nordöstlicher Richtung von der Méx 1 ab. Sie führt parallel zum temporären Fließgewässer Dipugo in die Sierra San Francisco. Auf etwa 30 km wurde sie ausweislich des guten Zustands vor nicht sehr langer Zeit ausgebaut. Im Flachland auf etwa 100 m Meereshöhe führt die Straße in gerader Linie auf den Fuß der Sierra zu. Etwas zurückgesetzt folgen ihr beiderseits Stacheldrahtzäune. Das von einer Vielzahl von Kakteen und anderen Sukkulenten bestandene Gelände hinter der Einzäunung ist unter Missachtung des Artenreichtums der Pflanzenwelt in extensive Rinderweiden aufgeteilt. Das letzte Abbrennen schien bereits Jahre zurückzuliegen. Schon der Geländestreifen zwischen Fahrbahn und Weideflächen barg für uns manche botanische Überraschung. Vom Anstieg in die Sierra hat man einen weiten Blick über die Vizcaino-Wüste bis zur Sierra Santa Clara im Südwesten. Die Straße führt auf ein anfangs schmales, sich erweiterntes Plateau mit spektakulären Ausblicken in tiefeingeschnittene Barrancas und auf schroffe, die Hochebene durchbrechende Felstürme. Nach etwa 30 km endet der Ausbau vor dem reichlich steilen Abstieg in das enge Tal des temporären Río Zarape. Dieser ausgewaschene, über freigelegte Felsbänder führende Abschnitt war mit dem Auto nicht ganz ungefährlich zu passieren. Am tiefsten Punkt der Straße stellten wir den Wagen ab und folgten ein Stück der wieder ganz passablen Staubstraße in Richtung San Francisco de la Sierra.  Unser Ziel waren jedoch nicht die berühmten Felsmalereien, sondern die Erkundung der Landschaft mit ihrer sehr speziellen, artenreichen Vegetation. Nach der Umkehr hielten wir oberhalb der Gefällestrecke bei dem Gehöft einer Familie, die ihre große Ziegenherde in der Umgebung weiden ließ. Die Fraßspuren der Ziegenbeweidung waren leider weiträumig an den Hängen beiderseits der Straße unübersehbar. Vor der Rückfahrt konnten wir dort einen Imbiss erhalten.

Aufnahmen vom 02. März 2022

Vizcaino-Halbinsel 03/2022

Von Vizcaino nach Bahia de Tortugas (Schildkrötenstrand), Vizcaino-Halbinsel

Am Morgen des 03. März lag dichter Nebel über Vizcaino und dem umgebenden Flachland. Unser Tagesziel war Bahia de Tortugas im Westen der Vizcaino-Halbinsel, 172 km von Vizcaino entfernt. Die gute, wenig befahrene Straße durchquert westlich des Orts eine von Kakteen und anderen Sukkulenten besiedelte Ebene. Insbesondere die Triebe des dort häufig anzutreffenden Stenocactus gummosos waren dicht von Flechten bewachsen, ein Hinweis darauf, dass Morgennebel in dieser Landschaft ein wiederkehrendes Wetterphänomen darstellen und wesentlich zur knappen Wasserversorgung der Halbwüsten-Vegetation der Desierto de Vizcaino (Vizcaino-Wüste) beiträgt. Stattliche Cardones waren häufig, daneben Yucca valida und Cylindropuntia cholla. Im Schutz von Sträuchern oder an der Basis von Kaktusstämmen waren Mammillarien nicht selten. Als wir die Zone der Salinas von Guerrero Negro erreichten (südlich der Laguna Oja de Liebre), die Straße zerschneidet die Salzseen, hatte sich der Nebel verflüchtigt und es wurde heiß. Die karge Vegetation bestand aus an salzige Böden angepasste Zwergsträucher, eine blauviolett blühende Lilienart, das Mittagsblumengewächs Mesembryanthem crystallinum mit geröteten oder grünen, sukkulenten Blättern, noch ohne Blüten. Westlich der Salzseen steigt das Gelände bis auf etwa 500 m Meereshöhe an, rechter Hand (nördlich) begleitet eine flache Hügelkette die Straße, links (nach Süden) geht der Blick auf die Sierra El Placer mit den höchsten Erhebungen von 940 und 850 m. In der kargen, lückenhaften Vegetation dominierten verstreute, grün belaubte Sträucher und Bäume von Pachycormus discolor und Bursera microphylla, daneben waren u.a. Foquiera-Arten (F. splendens, F. diguetii), Ferocactus chrysacanthus ssp. grandiflorus (hier ohne Blüten) und Grusonia invicta (= Corynopuntia invicta) häufig. Nachdem sich die Straße dem höchsten Abschnitt der Sierra EL Placer angenähert hatte, erkundeten wir die Vegetation beiderseits der Straße.  Hinzugekommen waren am auffälligsten teils recht stattliche Cardones (Pachycereus pringlei), vereinzelt Yucca valida, Stenocactus gummosos, eine Mammillaria spec., hier und da waren sandige Flächen wurden Mesembryanthem crystallinum dicht besiedelt. Der Blick reichte vom Standpunkt oberhalb der Straße über die Küstenebene bis zum Pazific. Am nordwestlichen Fuß des Gebirges fielen uns in voller Blüte stehende kurze Säulen von Ferocactus chrysacanthus ssp. grandiflorus vor ausladenenden, dicht belaubten sukkulenten Bäumen auf. Erst nach 14 Uhr erreichten wir den heruntergekommen wirkenden Hafenort Bahia de Tortugas. Nach einer kurzen Besichtigung des Landungsstegs und des Strands galt unser Interesse einem geöffneten Restaurant. Fündig wurden wir nahe des Ortseingangs bei den Stahlkonstruktionen der Mikrowellensender (Las Altas Torres).

 

Von Bahia de Tortugas nach Vizcaino, Vizcaino-Halbinsel

Auf der Rückfahrt von Bahia de Tortugas nahmen wir uns Zeit, um die bizarre Landschaft genauer zu betrachten: Flächen, die vor kurzem noch von Wasser bedeckt gewesen waren und deren Lehmboden jetzt beim Trocknen aufriss, dahinter schroffe, geschichtete Sandsteinformationen und im Norden in eine flache, vegetationsarme Gebirgskette übergehend. Bereits aus dem fahrenden Auto konnten wir hier und da blühende oder fruchtende Exemplare von Ferocactus chrysacanthus ssp. grandiflorus ausmachen, in Senken fielen ausgesprochen ausladene dickstämmige Baumgestalten auf (Pachycormus discolor und Bursera microphylla). Mehrere kleine Erkundungstouren entlang der Straße in der nordwestlichen Sierra El Placer vertieften unser Bild dieser interessanten Gegend.

Aufnahmen vom 01. März 2022

 

Guerrero Negro 03/2022

Rundgang durch den Ort, Alte Werft mit dem Leuchtturm, Laguna Oja de Liebre

In den letzten 25 Jahren hat sich das Örtchen Guerrero Negro zu einer kleinen Stadt entwickelt. Für den Durchreisenden bietet der Ort von der Meersalzproduktion geprägte Ort, abgesehen von Bankautomaten, nicht viel von Interesse. Wir haben das geschäftige Zentrum auf uns wirken lassen, haben die obligatorische Fahrt zum alten Hafen mit dem historischen Leuchtturm unternommen und haben der Lagune Oja de Liebre, dem Ausgangspunkt von Touren zur Grauwal-Beobachtung, einen Besuch abgestattet. Auf dem Weg zur Lagune durchquert man Gelände der Salzfabrik mit diversen Kanälen und Eindampfbecken.

Aufnahmen vom 27. und 28. Februar 2022

Von Cataviña über Bahia de los Angeles nach Vizcaino 02-03/2022

Von Cataviña bis San Ysidro

Von Cataviña bis zum Abzweig der Méx 12 führt die Nacional 1 entlang der Längsachse durch den Parque Natural (Naturpark) del Desierto Central de Baja California (Zentralwüste von Baja Californien). Am Tag der Reise wehte ein scharfer, kalter Wind, der es angeraten sein ließ bei den Exkursionen eine dichte Jacke zu tragen. Der Naturpark ist weitestgehend frei von Nutzungen und Zäunen. Müllablagerungen säumen leider wie überall auf der Baja California die Straße. Die temporären Fließgewässer und Flachseen lagen völlig ausgetrocknet. Stellenweise hatte der Mangel an Niederschlägen selbst die an die Halbwüste angepassten Sukkulenten (z.B. Yuccas) geschädigt. Die Landschaft ist weithin geprägt vom lang zurückliegendem Vulkanismus, großflächige Basaltdecken weisen darauf hin. Wer sich für Kakteen und andere Pflanzen der Halbwüste interessiert, kommt hier aus dem Staunen nicht heraus. Neben den baumartigen Cardones (Pachycereus pringlei) und den bizarren Stangen von Idria Columnaris fallen besonders die säulen-oder tonnenförmigen Ferocacteen als weihin sichtbare Charakterpflanzen ins Auge. Südöstlich von Cataviña ist Ferocactus gracilis weit verbreitet. Die ältesten und größten Exemplare kommen hier auf Wuchshöhen bis zu 1,5 Meter. Die Farbe der Bedornung ist nicht einheitlich, neben braunviolett bedornten Exemplaren sind leuchtend rot bedornte Pflanzen zu finden. Im Jugendstadium hat Ferocactus gracilis eine kugelförmige Gestalt, die sich je nach Durchmesser tonnenförmig oder säulenförmig auswächst. Etwa ab Kilometer 211 der Méx 1 löst eine andere Art Ferocactus gracilis ab. Diese Kakteen besitzen einen größeren Durchmesser und wachsen generell tonnenförmig, die größten von uns angetroffenen Exemplare hatten eine Wuchshöhe von 1,2 m. Diese Population hatte Blütenknospen oder bereits geöffnete, gelbe Blüten. Auffällig ist die Bedornung: hellbraunviolett bis kräftig weinrot gefärbt, mit wirren, langen, mehr oder weniger nach unten gebogenen Mitteldornen. Die wirre Bedornung ist ein Erkennungsmerkmal von Ferocactus acanthodes ssp. tortulispinus. Vertreter dieser Art fanden wir bis zum Abzweig der Méx 12 nach Bahia de los Angeles, dort wachsen sie in Gesellschaft von Ferocactus gracilis. Bei Pedregoso fiel östlich der Méx 1 eine langgestreckte, staubige Ebene auf, im Osten von einer Hügelkette begrenzt. In der Landkarte ist an dieser Stelle ein See eingezeichnet, der offenbar nur periodisch nach Niederschlägen aufgefüllt wird. Das Spektrum der Sukkulenten wird hier durch die baumartig wachsende Yucca valida erweitert, deren Exemplare teilweise durch anhaltende Trockenheit geschädigt waren. Bei Parador Punta Prieto zweigt die Nacional 12 nach Osten zur 12 Golfküste ab.

Aufnahmen vom 26. Februar 2022

 

 

 

Von Parador Punta Prieto an der Méx 1 auf der Méx 12 nach Bahia de los Angeles am Golf von Californien

Nördlich von Parador Punta Prieta verlässt die Méx 1 das langgestreckte Gebiet des Parque Natural del Desierto Central de Baja California und wendet sich nach Süden der Pazifikküste zu. Die bei Punta Prieta nach Osten abzweigende Méx 12 quert den Gebietsstreifen des Naturparks und führt dann an die Golfküstemit dem verschlafenen Örtchen mit Flugplatz Bahia de los Angelos. Der Ort ist Ausgangspunkt zur Erreichung der Insel Angel de la Guarda und weiterer der Golfküste vorgelagerter Inseln. Die Inseln und das umgebende Meeresgebiet zählen zum Naturpark.

Glücklicherweise fanden wir für eine Nacht Unterkunft im wohl besten Hotel unserer Baja California-Reise, dem Hotel Los Vientos an der Küste etwas nördlich des Ortes.

Aufnahmen vom 26. Februar 2022

 

Von Bahia de los Angeles auf der Méx 12 nach Parador Punta Prieta an der Méx 1

Am nächsten Morgen fuhren wir die Méx 12 zurück, dabei widmeten wir der Halbwüste bei etlichen Stops, verbunden mit kleinen Exkursionen links und rechts der Straße, mehr Aufmerksamkeit als bei der Hinfahrt. An den Tagen davor war genug Regen gefallen, um den Sandflächen entlang eines temporären Bachs westlich von Bahia de los Angelos mit rotvioletten, gelben und weißen Blüten zu sprenkeln, am auffälligsten war die Masse der Blütenkugeln der Sandverbenen. Der Bachlauf selbst war völlig ohne Abfluss. Die Pflanzen der Halbwüste waren teilsweise die Üblichen: Cardones (Pachycereus pringlei), Idria columnaris, Cylindropuntia molesta, daneben erstmals wahrgenommen die zierliche Cylindropuntia tesajo, Yucca valida, Pedilanthus-Arten (u.a. Pedilanthus macrocarpus) und, ebenfalls für uns neu: ein Ferocactus mit besonders breiten, sehr roten, nach unten gebogenenen Mitteldornen, mitunter etwas verdreht, vermutlich Ferocactus gracilis subsp. coloratus, oft in voller Blüte stehend, mit strohgelben Blüten mit breiten, dunkelroten Mittelstreifen, welche die Blüten aus einigem Abstand insgesamt dunkelrot erscheinen lassen.

 

Von Parador Punta Prieta auf der Méx 1 nach Vizcaino

Die flache Landschaft entlang der Méx 1 bis Guerrero Negro war abgesehen von stattlichen Ferokakteen weniger spektakulär. Unser erstes Tagesziel war Guerrero Negro, um unsere dort unseren Bargeldvorrat aufzufüllen. Nach dem das erreicht war und nach dem Besuch eines guten Restaurants fuhren wir zügig nach Vizcaino weiter, zum reservierten Hotel.