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Seyenbach in den Gemarkungen von Bremthal und Wildsachsen, Abstecher zum Grauen Stein in Bremthal: 21. Januar 2018
Gewöhnlich ist vom Seyenbach in der Gemarkung Bremthal und im oberen Wildsachsen nichts zu sehen. Dass die Quellen des Seyenbachs tatsächlich unterhalb der Bebauung von Bremthal zu finden sind, das zeigte sich im Januar 2018 bei einer Schneeschmelze. Das schmale Einzugsgebiet des Seyenbachs in Bremthal wird von zwei Tiefbrunnen der Stadtwerke Eppstein übernutzt, das bedeutet: Es wird für die Trinkwassergewinnung das Grundwasserdargebot voll ausgeschöpft. Dass dies mit Genehmigung der oberen Wasserbehörde geschieht, und obwohl die Stadtwerke Eppstein ihr Wasserrecht nicht voll ausschöpfen, macht die Situation nicht besser. Die Grundwasserförderung muss soweit zurückgenommen werden bis die Quellen des Seyenbachs auch im Sommer wieder schütten.
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Der Medenbach in der Gemarkung Auringen und Medenbach (Stadtkreis Wiesbaden).
Aufnahmen vom 26. Juli und 11. August 2017.
Der Medenbach beginnt heutzutage in der Gemarkung von Medenbach im südlichen Straßengraben der Landesstraße 3028 zwischen der Autobahn 3 und der Trasse der Ländchesbahn nach Niedernhausen. Seine ursprünglichen Quellen sind jedoch weiter nordöstlich in der Gemarkung Bremthal anzunehmen. Durch den Bau der A3 und später der Schnellbahnstrecke nach Köln wurde der Medenbach gekappt. Nach dem Bahndurchlass tritt das anfangs kümmerliche Bächlein in eine Weiden-Sukzession ein. Nach dem Verlassen des Silberweiden-Wäldchens wird der Medenbach zu einem flachen Biotop-Teich gestaut, den Naturschützer auf eigene Faust angelegt haben. In den Distrikten Wellinger östlich des Medenbachs und Roteberg westlich des Bachs fließt der der kleine Bach durch offenes Wiesen- und Ackergelände und wechselt dabei von Medenbach nach Auringen und wieder zurück. Hier und da wurden in den letzten Jahren am Gewässerbett Bäume und Sträucher gepflanzt. Im unteren (südlichen) Distrikt Wellinger erhält der Medenbach aus Westen Zufluss aus einem Quellgebiet und von Osten fließt aus den Distrikten Darmstädter Wellinger und Bornwiese ein namenloses Fließgewässer zu. Danach verläuft die Gewässertrasse im Unterm Wellinger abwechseln am Waldrand oder mehr in den Auewiesen. Aus östlicher Richtung kommt der Abfluss aus zwei weiteren kleinen, namenlosen Fließgewässern hinzu. Verrohrt quert der Medenbach die Trasse der Ländchesbahn im Durchlass eine Wirtschaftswegs und verabschiedet sich hier endgültig aus Auringen. Nun verläuft der Bach am Waldrand in der Kirchwiese bis zum Medenbacher Bolzplatz. Unter dem Bolzplatz und dem angrenzenden Spielplatz wurde der Bach an der Munzenbergstraße auf 250 Meter verrohrt, ohne dass sich der Sinn dieser Maßnahme erschließt. Die weitere Trasse führt durch Gärten, das Gewässerbett ist in diesem Abschnitt mit Nassauer Gestück befestigt. In der Futterwiese östlich des alten Ortskerns von Medenbach vereinigt sich der Medenbach mit dem wiederum namenlosen, aus der Pfingstwiese östlich der A3 kommenden Bächlein. Unterhalb der Wildsachsener Straße (Landesstraße 3018) steht das Gebäude einer Abwasser-Pumpstation der Entsorgungsbetriebe Wiesbaden (ELW) am linken Bachufer. Kurz darauf stößt man auf eine Kanalentlastungsanlage der ELW. Das vergitterte Auslassrohr ist mit Klopapier behängt, ein Hinweis darauf, dass auf eine Filteranlage verzichtet wurde oder sie nicht funktioniert. Zu kritisieren ist zusätzlich, dass die Auslassstrecke rechtwinklig und nicht tangential zum Bach angelegt wurde und keine Bremsung des Abwasserabschlags durch große Steine oder Bäume vorgesehen wurde. Im Distrikt Im Oberen Grund verläuft die jetzt von Schwarzerlen und Silberweiden gesäumte Bachtrasse durch Wiesen, passiert das Gelände, auf dem ehemals die Kläranlage Medenbach stand und erreicht schließlich den Distrikt Unterer Grund. Dort wurde der Bach nach Osten verlegt. Die Verlängerung der ursprünglichen Trasse wird von einem von dichten Gehölzen umgebenen, unbewirtschafteten Teich eingenommen. Unterhalb des Teichs ist der von einem Gehölzsaum eingerahmte Bachlauf tief eingeschnitten. Diesen Charakter behält der Medenbach auch in der Gemarkung Breckenheim bei, die er auf Höhe des Lerchenberg (links vom Bach) und Honiggewann (rechts vom Bach) erreicht, bei.
Pfingstwiesenbach (Gemarkung Medenbach, Stadtkreis Wiesbaden)
Der in den Karten namenlose Bach erhielt den inoffiziellen Namen Pfingstwiesenbach, da er die Pfingstwiese östlich der A 3 durchfließt. Der abflussarme Bach entspringt aus 3 Quellbereichen am Rand einer ausgedehnten Geländemulde in der Gemarkung von Hofheim-Wildsachsen. Zwei der 3 Quellzonen sind wahrscheinlich dräniert. Die 3 Gewässerärmchen vereinigen sich am Rettungsplatz um das Bauwerk des Notausstiegs des Schulwaldtunnels. Die folgende Gewässertrasse bis zur A 3 wurde nach Abschluss der Bauarbeiten für den Schulwaldtunnel unter Berücksichtigung der Topografie angelegt. Während der Bauzeit des Tunnels wurde die Pfingswiese fast auf gesamter Breite für den Baustellenvekehr genutzt und dabei völlig verwüstet. Eine von der Bahn AG beauftragte Firma erledigte die Rekultivierung und die Anlage des Gewässerbetts unter Zeitdruck gemäß der Abstimmung mit der Fachabteilung des Umweltamtes in Rekordzeit sehr zufriedenstellend. Es wurde davon abgesehen, die vor der Bauzeit existierenden naturfernen, dränageartigen Gräben wiederherzustellen. Angelegt wurde ein breites Gewässerbett, in dem das schmale Gewässer seinen Fließweg selbst ausbildete. Die Besiedelung des Rohbodens mit einer Vielzahl von Pflanzenarten durchlief schnell mehrere Stadien bis zum heutigen Zustand. Die Ansiedelung von Gehölzen wurde durch Pflegemaßnahmen der Naturschutzbehörde verhindert. Nach Unterquerung der A 3 fließt der Pfingswiesenbach am Westrand des Steinwalds auf den alten Ortskern von Medenbach zu und trifft in der Fetterwiese auf den Medenbach. Die Kleingärtner am unteren Pfingstwiesenbach nutzen teilweise das kleine Fließgewässer in üblicher Weise: Zur Wasserentnahme, zur Beseitigung von Gartenabfällen, usf.
Am Nordende der Mehlwiese am Ostrand des nördlichen Ortsteils von Medenbach entspringt ein temporäres Fließgewässer, das sich westlich der A 3 mit dem Pfingstwiesenbach vereinigt.
Einen weiteren Zulauf erhält der Pfingstwiesenbach aus dem Bauernheck. Sein oberer Abschnitt ist verrohrt, nach Querung des Wirtschaftswegs am Pfingstwiesenbach besteht ein offener Gewässergraben.
Pfingstwiesenbach und Zuläufe; Aufnahmen vom 11. August 2017
Pfingstwiesenbach vom Quellbereich in der Gemarkung Wildsachsen bis zur Mündung in den Medenbach; Aufnahmen vom 03. August 2016
Pfingstwiesenbach in der Pfingstwiese; Aufnahmen vom 08. Juli 2008
Pfingstwiesenbach nach der Profilierung des Baustellengeländes (Notausstieg Schulwaldtunnel der Schnellbahnstrecke Frankfurt – Köln) in der Pfingstwiese; Aufnahmen vom 26. März 2002
Namenloses Fließgewässers mit Ursprung im Distrikt Darmstädter Wellinger zum Medenbach (Gemarkung Medenbach, Stadtkreis Wiesbaden).
Aufnahmen vom 11. August 2017
Der Quellbach wurde nach dem Verlassen des Waldes an den südlichen Rand der Bornwiese verlegt. Er unterquert die Autobahn 3 und die Trasse der Ländchesbahn in Gewölbe-Tunnels. Der Gewässerabschnitt zwischen der A3 und der Bahn wird nur selten begangenen.
Namenloser Zufluss zum Medenbach aus dem Schulwald (Gemarkung Medenbach, Stadtkreis Wiesbaden).
Der kleine Bach entspringt östlich der A3. Er unterquert die Autobahn-Trasse in einem Rohrdurchlass und fließt anschließend in einer Miniaturschlucht bis zu einem Gewölbe-Durchlass unter der Trasse der Ländchesbahn. Nach dem Bahn-Durchlass wurde das Gewässer aus unerfindlichen Gründen umgeleitet und mündet schließlich in den Medenbach.
Aufnahmen vom 11. August 2017
Namenloser Zufluss zum Medenbach aus dem Kohlhaag (Gemarkung Medenbach, Stadtkreis Wiesbaden).
Aufnahmen vom 11. August 2017
Das kleine Fließgewässer entspringt östlich der A3 und unterquert die Autobahn in einem Durchlass mit geringem Durchmesser. Es fließt dann nördlich der Bebauung durch den Kohlhaag und passiert zwei Tümpel. Vor dem Erreichen eines hohen Gewölbeduchlasses unter der Trasse der Ländchesbahn verschwindet das Gewässer vermutlich in einer Verrohrung.
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Wickerbach in der Gemarkung von Wicker
Die Aufnahmen entstanden am 18. Januar 2017, einem sonnigen aber kalten Wintertag, am Wickerbach in der Gemarkung Wicker (Flörsheim-Wicker, Main-Taunus-Kreis).
Wickerbach oberhalb der Wiesenmühle, Gemarkung Wicker
Aufnahmen vom 06. September 2017
Landgraben in der Gemarkung von Wicker
Aufnahmen vom 06. September 2017
Es ist nicht zu erkennen, wo das Fließgewässer ursprünglich seinen Anfang nahm. Heutzutage entsteht es aus dem Überlauf eines Rückhalte- und Versickerungsbeckens am Rand des Betriebsgeländes der Hausmülldeponie Wicker, das von Zuflüssen aus der Abfallanlage gespeist wird. Der obere Landgraben hat den Charakter eines Wegeseitengrabens. Aus der Gemarkung Hochheim trifft von Westen ein Graben auf den Landgraben, der bei Überlastung der Kanalisation von Hochheim mit Abwasser vermischtes Regenwasser ableitet, aber sonst trocken ist. Der untere Landgraben verläuft in einem Gehölzstreifen, der seitlich des Wirtschaftsweg in Richtung Wiesenmühle angelegt wurde. Vor der Wiesenmühle gelangt der Abfluss des Landgrabens in ein Feuchtgebiet und erreicht diffus den Wickerbach.
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Mühlgraben zur Obermühle oder Traisermühle
Aufnahmen vom 11. Juli 2019
Der Restabfluss des Wickerbachs wurde am 11. Juli vollständig in den Mühlkanal eingeleitet und versickerte vor dem Erreichen der Obermühle im Kanalboden. Auch unterhalb der Mühle war der Kanal abgesehen von ein Pfützen in Kolklöchern vollständig ausgetrocknet.
Nach wie vor ist die überfällige Aufteilung des Wickerbachwassers zwischen Bach und Mühlkanal nicht geregelt; es ist offen, ob der der Obermüller auf den Vorschlag der Oberen Wasserbehörde eingeht und sich mit einem 1/3 des Bachwassers begnügt. Eilig hat es die Genehmigungsbehörde nicht, obwohl Eile geboten wäre.
An dem Beispiel Obermühle wird auch sichtbar, dass der hessische Mindestwassererlass nicht praxistauglich ist, anderenfalls wäre eine neue Verwaltungsvereinbarung (2/3 zu 1/3-Regel) nicht erforderlich gewesen.
Wickerbach zwischen Wiesenmühle und der Mündung in den Main
Aufnahmen vom 11. Juli 2019
Anfang Juli veröffentlichte die Lokalpresse ein Foto von der sog. Riegelrampe an der Wiesenmühle; die Bachrampe mit den zu Querriegeln gesetzten Steinquadern war gänzlich ausgetrocknet. Die folgenden Aufnahmen zeigen den Wickerbach oberhalb der Riegelrampe, die Rampe selbst, den Wickerbach kurzb oberhalb der Obermühle, am Klärwerk und an der Mündung in den Main.
Kurz oberhalb der Wiesenmühle hatte der Wickerbach noch geringen Abfluss, war aber nahe am austrocknen. Der geringe Restabfluss wurde gänzlich in den Mühlkanal zur Obermühle geleitet, er kam dort aber nicht an, sondern versickerte vorher im Bett des Mühlkanals. Der Mühlkanal besitzt keine Sohlabdichtung; da sein Bett deutlich höher als das Bachbett des Wickerbach liegt, ist er bei Trockenheit nicht in den Grundwasserstrom eingebettet und verliert den Abfluss in den Untergrund.
Unterhalb der ausgetrockneten Riegelrampe bildete sich im Bett des Wickerbachs wieder aus Grundwasserzustrom ein minimaler Abfluss, vielleicht genug, um der Gewässerfauna in Eintiefungungen das Überleben zu ermöglichen.
An der Kläranlage war die Situation des Wickerbachs oberhalb der Einleitung gereinigten Abwassers unverändert.
Der Mündungsbereich des Wickerbachs wird vom Main beeinflusst, so dass dort die Austrocnung des Gewässerbetts nicht spürbar war.
Die Mündung ist ein versteckter, schwer erreichbarer Ort. Dort ist ein Zeltdach aufgeschlagen, dass (illegalen? Anglern als Stützpunkt dient.
Wickerbach zwischen der Wiesenmühle und der S-Bahntrasse in Flörsheim-Keramag
Aufnahmen vom 05. Juni 2019
Bereits Anfang Juni war der Abfluss im Wickerbach deutlich unterdurchschnittlich. Zu den allgemeinen Ursachen (Abflussentzug durch die Trinkwassergewinnung im Taunus, durch die Herausleitung des Abwassers zum Hauptklärwerk in und zum Klärwerk des Abwasserverbands Flörsheim, durch Brauchwassernutzung von Landwirten) kommen die Auswirkungen des heißen und niederschlagsarmen Sommers des Vorjahrs. Die Aufteilung des Wickerbachabflusses unterhalb der Wiesenmühle in einen Mindestabfluss von 20 l/s für den Bach und die Hauptmenge für den Mühlkanal zur Obermühle ist gewässerökologisch und wasserrechtlich nicht gerechtfertigt. Leider scheint das die Wasserbehörden (Untere Wasserbehörde des MTK in Hofheim und Obere Wasserbehörde/RP in Wiesbaden) nicht weiter zu kümmern.
Die Aufnahmen entstanden am 28. Dezember 2016 am Wickerbach in der Gemarkung Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) zwischen der Wiesenmühle und der Mündung des Wickerbachs in den Main.
Die Familie Traiser hatte ein historisches Wasserrecht für die Beschickung des oberschlächtigen Mühlrads der Ober- oder Traisermühle nach den Bestimmungen des Wasserhaushaltsgesetz neu eintragen lassen. Das Mühlrad wurde durch eine Turbine zur Stromerzeugung für den Eigenbedarf und für die Einspeisung ins Netz ersetzt und der Mühlkanal geräumt und reaktiviert. Mehrmals wurde der Wickerbach am Wehr unterhalb der Wiesenmühle vom Müller Traiser abgesperrt und das gesamte des Wasser des Wickerbachs in den Mühlkanal geleitet, um die Turbine auszulasten. Nie wurde deshalb ein Ordnungswidigkeits-Verfahren eingeleitet. Der wasserrechtliche Bescheid für Ableitung von Wickerbachwasser in den Mühlkanal besteht lediglich auf einem Restabfluss im Wickerbach von 20 Liter/Sekunde, die Hauptmenge des Wassers fließt in den Mühlkanal zur Turbine, eine mutlose und gewässerökologisch bedenkliche Entscheidung der Oberen Wasserbehörde. Die Gefällestrecke im Wickerbach unterhalb des Mühlkanal-Wehr erhielt eine Gestaltung mit mehreren Barrieren aus Taunus-Quarzitblöcken. Die für eine Renaturierungsstrecke für einen Mittelgebirgsbach nahe der Mündung durchaus unübliche Gestaltung ist immerhin gut gemeint. Das wenige Wasser, das bei Trockenwetter im Hauptlauf des Wickerbachs verbleibt, soll durch die Spalte so schnell fließen, um die Fische durch die Lockströmung zu animieren hier durchzuschwimmen, statt in den Mühlkanal. Wie aber kaum anders zu erwarten war, spielen Kinder und Erwachsene im Bach und verändern die Strömungsbedingungen. Das alles geschieht, damit die Turbine der Traisermühle viel Strom erzeugen und der Müller guten Gewinn machen kann.
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Erweiterungsbau der Wickerbachmühle im Herbst 2019
Aufnahmen vom 10. Dezember 2019
Quellgebiet und Schilfgarten oberhalb der linken Wickerbachaue und Abflussgraben zum Wickerbach, 23. Juli 2019
Quellaustritte im Hang unterhalb des Wirtschaftswegs zwischen Massenheim (Höhe Kirche) und Dekenheim speisen den von der Naturparkverwaltung Rhein-Main angelegten Schilfgarten. Vor der Anlage des Schilfgartens befand sich an dieser Stelle eine Weidefläche, die der Naturpark erworben hat. Quer zum Hang verlaufende Gräben wurden angelegt, um das Quellwasser zu versickern und das Schilf soll das aus dem Hang austretende Wasser verdunsten. Die Projektziele muten angsichts der Abflussarmut des Wickerbachs und des Verlustes mehrerer Quellgewässer in der Gemarkung Massenheim eher kontraproduktiv an. Aus der Schilfzone führt ein drainageartiger Wassergraben hangabwärts zum Wickerbach. Von Spätherbst bis Frühling führt der Graben Wasser, im Sommer und Frühherbst liegt der Graben trocken. Die Trasse des Wassergrabens ist zu schmal für die Entwicklung eines naturnahen Quellgewässers; die zweimalige Änderung der Laufrichtung im 90° Gradwinkel führt bei erhöhten Abfluss zwangsläufig zum Überlaufen des Grabens. Die beteiligten Behörden und Einrichtungen (Stadt Hochheim als Gewässereigentümer, Untere Wasserbehörde MTK und die Naturparkverwaltung) sollten sich gemeinsam um die Renaturierung des Quellgewässers bemühen anstatt es auszulöschen.
Quellgebiet und Teichanlage oberhalb der linken Wickerbachaue und Abflussgraben zum Wickerbach in Massenheim, 23. Juli 2019
Quellaustritte oberhalb der linken Wickerbachaue speisen eine aus 3 Teichen bestehende, von Gehölzen umgebene private Fischteichanlage. Der obere Abschnitt des Abflussgrabens der Teiche ist verrohrt. Erst unterhalb eines eingezäunten Hanggrundstücks ist der Wassergraben gut zu erkennen. Der Graben wird rechtwinklig umgelenkt, fließt dann ein Stück entgegen der Fließrichtung des Wickerbachs quer zum Hang und schließlich wieder die ursprüngliche Richtung aufzunehmen und mündet in den Wickerbach. Der naturferne, seiner Fließgewässereigenschaften beraubte Graben führt vom Spätherbst bis zum Frühling gewöhnlich Wasser, im Sommer und Frühherbst liegt er trocken, in dieser Zeit beansprucht die Teichanlage die ganze Schüttung der Quellen.
Wickerbach zwischen der Gemarkungsgrenze von Delkenheim und der Wickerbachmühle in Massenheim, 15. März 2018
Nach der Wickerbachaue in Massenheim links des Wickerbachs wird die Delkenheimer Wickerbachbrücke an der Gemarkungsgrenze zu Massenheim gezeigt. Im Bild rechts neben dem Brückenfundament ist ein Abwasserentlastungskanal des Abwasserverbandes Flörsheim zu sehen. An diesen Kanal ist der Abfluss eines Quellteichs oberhalb der Straßenmühle angeschlossen. Es folgt der Ausblick von der Wickerbachbrücke bachabwärts. Weiter unterhalb gibt es eine Brücke für die Landwirtschaft, gezeigt wird der Bach oberhalb und unterhalb der Überfahrt. Rechts neben dem Bach sind Gebäude der Wickerbachmühle zu erkennen. Oberhalb der Überfahrt befand sich ein Stauwehr mit einer Wasserspiegeldifferenz von 1,10 Meter, das im November 2010 gesprengt wurde. Leider hat es die Gemeinde bisher versäumt, die Reste des Fundaments aus den Ufern zu entfernen und die Ufer wieder naturnah herzustellen.
Wickerbach und Mühlkanal zur Wickerbach-Mühle in der Gemarkung Massenheim (Stadt Hochheim-Massenheim, Main-Taunus-Kreis), 20. Dezember 2016 sowie 05. und 09. Januar 2017
Der Mühlgraben zur Wickerbach-Mühle wurde in der Gemarkung Delkenheim größtenteils zugeschüttet. Ein Rest existiert zwischen dem Quellteich oberhalb der Straßenmühle bis zum Wirtschaftsweg an der Gemarkungsgrenze zu Massenheim. Dort wird der Abfluss in einem Kanalrohr dem Wickerbach zugeleitet. Daher ist das Bett des Wickerbach-Kanals auf Massenheimer Gemarkung, abgesehen von einem tief liegenden Bereich, meist trocken.
Verschiedene Kartenwerke und Luftbilder zeigen einen offenen Abfluss von dem ehemaligen Kiesteich auf dem Gelände des Golfclubs Hochheim-Wiesbaden zur Wickerbach-Mühle und bis zum Wickerbach. Dieser offene Abflussgraben wurde beginnend oberhalb des Wirtschaftsweges Delkenheim/Massenheim bis zum Wickerbach verrohrt. Die Frage ist nun: Müssen die Karten aktualisiert werden? Oder wäre es nicht angemessener, den offen Abfluss (vielleicht außerhalb des Mühlengeländes) wieder herzustellen?
Rechte Wickerbachaue und ehemaliger Mühlkanal zur Steinmühle, 18. Januar 2017
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Wickerbach in der Gemarkung Wallau (Hofheim/Ts.-Wallau, Main-Taunus-Kreis)
Fotos vom 07. September 2016
Der Ortskern von Wallau (Kreisstadt Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis).
Aufnahmen vom 07. September 2016
Klingenbach in Wallau zwischen der Gemarkungsgrenze zu Breckenheim und der Mündung in den Wickerbach (Hofheim-Wallau, Main-Taunus-Kreis).
Aufnahmen vom 07. September 2016
Die Schlagmühle am Wickerbach in Wallau und die Reste der Mühlkanäle.
Aufnahmen vom 28. Juni 2017
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In der Hohl in Wildsachsen
Aufnahmen vom 21.01.2018
An dem Weg „In der Hohl“ befindet sich das Gelände mit dem Brunnen 4 der Trinkwassergewinnung von Wildsachsen und die zentrale Trinkwasseraufbereitung für alle 4 Brunnen. Unterhalb des eingezäunten Geländes erscheint ein kleines Fließgewässer, das rechts entlang des Hohlwegs auf den Ortskern von Wildsachsen zuläuft und am Rand der Bebauung in eine Verdolung eintritt. Unter Berücksichtigung der Topografie ist anznehmen, dass der ursprüngliche Fließweg zum Hollerbach führte.
Klingenbach von der Straße Am Hollerbach bis zur Kreuzung mit der Landesstraße 3018 an der Kläranlage von Wildsachsen (Gemarkung Wildsachsen, Main-Taunus-Kreis)
Aufnahmen vom 06. Dezember 2016
Nach der Einmündung des Hollerbachs in den Seyenbach oberhalb der Straße am Hollerbach in Wildsachsen trägt das vereinigte Fließgewässer den Namen Klingenbach. In der Gemarkung Wildsachsen nimmt der Klingenbach aus den Osten zufließenden Lotzenbach auf. Aus Quellbereichen entlang des Bachs erhält der Klingenbach zusätzlichen Abfluss. Die Zuflüsse aus den Einschnitten westlich der Landesstraße 3017 sind überwiegend drainiert und daher nur indirekt als Gewässer zu erkennen. Auch ein ausgedehntes Feuchtgebiet zwischen Klingenbach und Lindenhof wird hauptsächlich über einen Drainagegraben in den Lotzenbach entwässert.
Unterhalb der Einmündung des Hollerbachs wurde der Klingenbach unterhalb der Straße Am Hollerbach verlegt und ein Stück verrohrt.
Aus dem Hauptkanal der zur Kläranlage Wildsachsen orientierten Mischwasserkanalisation fließt dem Klingenbach aus einem Entlastungskanal bei Stark- und Dauerregen unzureichend gefiltertes Abwasser zu. Die Abflussstöße erodieren das Bett des Klingenbachs bis zur Anpassung an die Abflussspitzen.
Der meist schmale Gehölzsaum des Klingenbachs besteht überwiegend aus angepflanzten Silberweiden, teilweise angereichert mit einer Sukzession von Schwarzerlen, Eschen und Graupappeln.
Der Klingenbach und seine Zuflüsse sind in der Gemarkung Wildsachsen während aller Jahreszeiten sehr dürftige, abflussarme Gewässer. Hauptursache sind die zahlreichen Grundwasserentnahmen für die Trinkwassergewinnung.
Seyenbach von seinem Ursprung in der Gemarkung Eppstein-Bremtal bis zum Zusammenfluss mit dem Hollerbach im Ortsbereich von Wildsachsen (Gemarkung Wildsachsen, Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis)
Aufnahmen vom 12. April 2017
Viel spricht dafür, dass der Quellbereich des Seyenbachs unterhalb der Wiesbadener Straße in Eppstein-Bremthal unter der Hochspannungs-Trasse am Nordrand der großen Lichtung zu finden ist. Ein Indiz für diese Annahme ist die Form der schmalen, langgestreckten, beiderseits von Feldern eingefassten Wiese. Weiter ist anzunehmen, dass die Trinkwassergewinnungs-anlagen in den Gemarkungen Bremthal und Wildsachsen den oberen Seyenbach trockengelegt haben.
Auf offenes Wasser stößt man zuerst westlich vom Sportplatz Bremthal an der Gemarkungsgrenze zu Wildsachsen. Dort hat der NABU einen Teich als Amphien-Biotop angelegt. Das kleine Stillgewässer liegt im Sichtschutz eines kleinen Weiden-Hains. Der Teich hat keine Speisung aus einem Fließgewässer. Damit er nicht sofort austrocknet ist er mit Folie ausgelegt.
Auch unterhalb des NABU-Teichs, nun in der Gemarkung Wildsachsen, ist von einem Fließgewässer anfangs nichts zu erkennen. Nur nach Starkregen oder einer längeren Regenperiode fließt dort zeitweise etwas ab. Ein schmales, abflussarmes Bächlein bildet sich dann etwa auf Höhe des Seyenbergs heraus. Weitere Trinkwassergewinnungsanlagen des Wasserbeschaffungsverbands Hofheim begleiten den Seyenbach auf seinem weiteren Lauf (und entziehen ihm viel Wasser) bis er nach dem Zusammentreffen mit dem Hollerbach zum Klingenbach wird.
In den Wiesen oberhalb der Ortslage von Wildsachsen ist der kümmerliche Bach begradigt. Es gibt nur einzelne Fragmente eines artenarmen, das Gewässer begleitenden Gehölzsaums. Seitliche Zuflüsse, in Karten enthalten, lassen sich nicht lokalisieren, weil sie entweder ausgetrocknet sind oder drainiert wurden.
Innerhalb der geschlossenen Bebauung von Wildsachsen besitzt der Seyenbach nur eine schmales, ungepflegtes, von den Anliegern mehr oder weniger nach Gutdünken genutztes Gewässergrundstück.
An der Grabenstraße weisen Warnschlider auf die Gefahren hin, die beim Anspringen der Entlastungsanlage der Mischwasserkanalisation drohen. Dann kann der kleine Bach kurzzeitig anschwellen. Ein Hinweis auf die Abwasseinhaltsstoffe, die bei Entlastungssituationen eingeleitet werden, fehlt allerdings.
Unterhalb der Medenbacher Straße wurde das Fließgewässer ein Stück verrohrt, ohne dass dafür eine Notwendigkeit zu erkennen wäre.
Nach Querung der Landesstraße 3017 (Alt-Wildsachsen) nimmt der Seyenbach ein weiteres Fließgewässer, den Hollerbach, auf. Danach trägt er den Namen Klingenbach.
Oberer Seyenbach (Gemarkungen Bremthal und Wildsachsen, Man-Taunus-Kreis)
Aufnahmen vom 15. Februar 2019
Nur in Ausnahmejahren wird der Seyenbach von den Quellen in der Gemarkung Bremthal bis nach Wildsachsen als Fließgewässer sichtbar. Im Februar 2019 war der Abfluss so gering, dass er Gras kaum wahrnehmbar war.
Zulauf vom Pannenberg zum Seyenbach (Gemarkung Wildsachsen)
Aufnahmen vom 15. Februar 2019
Der Quelllauf beginnt unterhalb (südlich) des Pannenbergs bzw. knapp nördlich des vom Waldparkplatz an der Landesstraße 3017 herkommenden Waldwirtschaftswegs. Die Quelle ist versiegt, der Gewässerlauf bis zur Landesstraße trocken, selbst im gewöhnlich abflussreicheren Winter. Das Gewässerbett ist jedoch gut zu erkennen, mit Ausnahme der eingezäunten, an die Landesstraße angrenzenden Waldwiese. Aus der Waldwiese wurde der Gewässergraben getilgt, wahrscheinlicht liegt in der Wiese eine Dränage. Erst westlich der Landesstraße hat der dort dränageartig ausgebaggerte Gewässergraben etwas Abfuss zum kümmerlichen Seyenbach. Die Ursache für die schon lange bestehende Austrocknung des Quelllaufs ist bei dem Tiefbrunnen 1 von Eppstein-Bremthal zu suchen (und zu finden).
Trockener Quelllauf westlich oberhalb des Tiefbrunnens 3 von Wildsachsen (Gemarkung Wildsachsen, Main-Taunus-Kreis)
Aufnahmen vom 15. Februar 2019
Unterhalb eines in Nord-Südrichtung auf dem Hügelkamm verlaufenden Waldwirtschaftswegs befindet sich eine Zwillingsquellmulde im Hang. Von dort führt ein markant eingeschnittenes, jedoch gänzlich abflussloses Gewässerbett bis zum eingezäunten Tiefbrunnen 3 von Wildsachsen. Aus der Wiese zwischen Tiefbrunnen 3 und dem Seyenbach wurde der Gewässergraben getilgt. Die Austrocknung des Quelllaufs ist auf die Trinkwassergewinnungsanlage 3 von Wildsachsen der Stadtwerke Hofheim/Ts. zurückzuführen.
Oberer Hollerbach mit seinen Zuflüssen (Gemarkung Wildsachsen, Main-Taunus-Kreis)
Aufnahmen vom 26. Juli 2017 bei Regenwetter
Der Hollerbach entsteht im Buchenmischwald aus zwei Quellarmen, einem südöstlichen und einem nordöstlichen, unterhalb des Judenkopfs. Der nordöstliche (gegabelte) Quellarm wird wiederum aus zwei Quellen gespeist, die auf unterschiedlichem Geländeniveaus austreten.
Kurz vor dem Waldrand wurde das Bett des Hollerbachs für die Anlage eines großen Waldteichs genutzt. Das Bachwasser, soweit es nicht in den Teich fließt, wird bei Trockenwetter in einem maroden Umgehungsgerinne südlich um den Teich herum geleitet. Hochwasserabflüsse gelangen direkt in den Teich, daher dürfte der Damm des Teichs auf der Südseite gebrochen sein. Die Bruchstelle wurde nur notdürftig repariert und fungiert nun als Notüberlauf, wenn das Umgehungsgerinne versagt.
Aus gewässerökologischen Erwägungen hat der Teich keine Berechtigung und sollte daher zumindest stark verkleinert werden.
Auf Höhe des Teichs erreicht aus Süden ein namenloser Quellbach den Hollerbach und mündet dort in das Umgehungsgerinne.
Namenloser Zufluss zum Hollerbach auf Höhe der Teichanlage im Forst aus südöstlicher Richtung (Gemarkung Wildsachsen, Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis)
Aufnahmen vom 03. November 2016
Namenloser Zufluss zum Hollerbach aus südöstlicher Richtung, Mündung Höhe Teichanlage (Gemarkung Wildsachsen)
Aufnahmen vom 15. Februar 2019
Auf Höhe des Hollerbachteichs trifft aus südöstlicher Richtung ein Fließgewässer auf das Umgehungsgerinne des Teichs. Der Quellbach entspringt in einer ausgeprägten Quellmulde am Rand der Langenhainer Gemarkung und fließt dann mit starkem Gefälle parallel zu einem Waldweg. Kurz nach Unterquerung eines aus Südwesten kommenden Wirtschaftswegs in einem viel zu gering dimensionierten Rohr nimmt der Quellbach in einem Fichtenwald noch den Abfluss zweier nahe beieinanderliegender Quellen auf.
Etwa 120 Meter unterhalb des Teichs erhält der Hollerbach den Zufluss eines aus Norden herunterkommenden, in einen steilen Hang eingegrabenen, kurzen Quellbächleins.