Fotoalbum Kategorie: Wickerbachsystem

Auringen

Wickerbach oberhalb und unterhalb der Reitzenmühle in Auringen, 03. Mai 2019

Querbach in Naurod und Auringen, 03. Mai 2019

Zwischen der Mündung des Aubachs in Auringen und des Medenbachs in Breckenheim erhält der Wickerbach lediglich von zwei kleinen, jeweils aus Nordwesten kommenden Quellbächen zusätzliches Wasser, dem Querbach und der Auslage.

Der Querbach entspringt südlich der Kreisstraße 661 in der Gemarkung Naurod. Im obersten Abschnitt des schmalen, von Buchen- und Eichenmischwald gesäumten, auf ganzer Länge quellfeuchten Wiesentals ist das kleine Fließgewässer dräniert, die Dränage endet vor einem kleinen Teich am östlichen Talrand. In der nach Osten führenden Biegung des Tals und des ihm folgenden Gewässerlaufs folgt ein zweiter kleiner Teich.

Am mittleren Gewässerabschnitt fließt der Querbach entlang der Mittelachse des Taleinschnitts, dort, an der Gemarkungsgrenze zwischen Naurod und Auringen gibt es einen Tümpel und einen weiteren kleinen, kreisrunden Teich. Alle bisher aufgezählten Stillgewässer wurden mutmaßlich auf eigene Faust von Naturschützern als Amphibiengewässer ausgehoben.

Im unteren Talabschnitt fließt der Querbach hart am rechten, westlichen Talrand. In einer das Feuchtwiesental unterbrechenden Gehölzgruppe liegt der letzte, kleine Teich im Querbachtal. Er ist älter als die anderen aufgezählten Stillgewässer und hat wahrscheinlich eine abweichende Entstehungsgeschichte.

Knapp unterhalb der Reitzenmühle unterquert der Querbach die Kreisstraße 659 zwischen Auringen und Kloppenheim in einem Rohr mit zu geringem Durchmesser. Im letzten Abschnitt seines Laufs wurde das Fließgewässer unberechtigt in die Gartenbauflächen der Eigentümer der Reitzenmühle einbezogen und mündet schließlich im rechten Winkel in den Wickerbach

 

Aubach und Zuflüsse zwischen der Bundesstraße B 455 im Norden und dem Bremthaler Weg im Süden kurz vor der Mündung in den Wickerbach, Fotos vom 11. August 2015, ergänzende Bilder sind aus den Jahren 2014 (21. März), 2013 (26. Juni und 22. Juli) und 2009 (31. März).

Aus dem Buchenmischwald im Nordosten (Kilsloch und Haag) fließt dem Aubach der im Wald weitgehend naturnah belassene Kilsloch-Bach zu. Ein abflussarmes, zum landwirtschaftlichen Drainage-Graben degradiertes Fließgewässer erreicht den Aubach vom Hohen Rech aus westlicher Richtung.

Lindenborn im Wickerbachtal bei Auringen und der Wickerbach vom Lindenborn bis zum Ende der Christorfer Straße, Aufnahmen  vom 09. Januar 2018

Anstatt den Lindenborn, der einst zur Trinkwasserversorgung von Auringen benötigt wurde, zu renaturieren und Quelle wieder frei auslaufen zu lassen, blieb der Brunnen gefasst und ist seit der Überholung der Brunnenanlage auch noch abgesperrt.

Wickerbach in Auringen, Aufnahmen vom 25. Juni und 21. Juli 201, ergänzt durch Fotos aus den Jahren 2002 (Mai), (2009 (31. März, 24. Juli) und 2013 (14. Juni, 29. Oktober)

Die Fotografien dokumentieren den Wickerbach und die Mündungsbereiche seiner Zuflüsse Alsbach und Aubach in der Gemarkung Auringen von Wiesbaden. Renaturierungsmaßnahmen wurden vom städtischen Umweltamt am Wickerbach in der Gemarkung Auringen in den Jahren 2000 bis 2002 durchgeführt (im Rahmen der sg. „Bauphase 1“), weitere erfolgten im Rahmen der Gewässerpflege (2009).

Kloppenheim

Wickerbach oberhalb und an der Hockenberger Mühle in Kloppenheim, 01. Mai 2019

Auslage in Kloppemheim, 01. Mai 2019

Die Auslage entspringt in den Fichten in Kloppenheim, ihr erster Abschnitt ist dräniert. Ans Licht entlassen wird das abflussarme Fließgewässer unterhalb eines Unterstandes. Jetzt fließt das Bächlein Auslage erst mehr am rechten Talrand, dann auf der Längsachse und schließlich im unteren Abschnitt vor der Kreisstraße 659 hart am linken (östlichen) Talrand im Distrikt Auslage.

Die Namensgebung für das bis dahin namenlose Fließgewässer erfolgte im Zusammenhang mit der Renaturierung auf Bitte des Umweltamts durch den Ortsbeirat von Kloppenheim, doch die Bezeichnung fand bis heute keinen Eingang in den Wiesbadener Stadtplan.

Das kümmerliche Fließgewässer unterquert in einem Rohr knapp oberhalb der Hockenberger Mühle die Kreisstraß. Unterhalb der Straße wurde es in das nördliche Wirtschaftsgebäude der Hockenberger Mühle umgeleitet und dort bei Bedarf als Brauchwasser genutzt.

Im ersten Anlauf der zweiten Bauphase der Wickerbachrenaturierung in den Jahren 2003 bis 2004 gelang die Wiederherstellung des Gewässerbetts zwischen Kreisstraße und Wickerbach. In kurzer Zeit ist an dem neuen Abschnitt der Auslage ein dichter Gehölzstreifen aufgewachsen.

Bedauerlicherweise haben die Eigentümer des Pferdebetriebs in der Hockenberger Mühle den freien Zugang zur Auslage mit Zäunen versperrt.

 

 

Auslage (ehemals Flutgraben) Abschnitt zwischen der Kreisstraße und der Mündung in den Wickerbac, Aufnahmen vom 19. Juni 2015 , ergänzt um ältere Fotos

Wickerbachabschnitt zwischen dem Durchlass der Ländchesbahn und der Kreisstraße 657 nach Medenbach, 20. Juni 2018

Unterhalb des Bachtunnels durch die Trasse der Ländchesbahn quert eine Bogenbrücke als Überfahrt für die Landwirtschaft den Wickerbach. In einem den Wickerbach querenden Geländestreifen wurde einst etwas Gold gefunden. Udo Heitzmann untersucht das Bachsubstrat auf Spuren des Edelmetalls. Am Bachufer auf der Südwestseite der Brücke stand ein stattlicher Kirschbaum, wir fanden ihn umgestürzt vor. Ein eingewachsenes Schild weist auf das Naturschutzgebiet „Wickerbachtal bei Kloppenheim“ hin, das den Wickerbach und einen schmalen Geländestreifen der Aue rechts des Bachs bis zur Kreisstraße nach Medenbach einschließt. Tritt man von der vom Gehölzsaum des Wickerbachs beschatteten Brücke in das offene Gelände, geht der Blick nach rechts auf einen Baumsaum, der den hoch aufgeschütteten Damm der Ländchesbahn verbirgt. Ein etwas vorgelagertes Weidengebüsch fällt kaum auf. Darin verbirgt sich ein kleiner, ungenutzter Grundwasserteich, vielleicht ursprünglich als Viehtränke angelegt. Folgt man dem Waldweg am linken Wickerbachufer bachabwärts stößt man linker Hand auf die gefasst Jägerquelle. Ein Geländeeinschnitt mit einem Eschengehölz markiert einen Zufluss zum Wickerbach mit geringem Abfluss, der aus den „Fuchslöchern“. Weiter unterhalb wird das Bett des Wickerbachs breiter; ein Holzsteg führt auf das rechte Ufer. Der Ort wird als Grillplatz genutzt. Als „Fuchslöcher“ wird auch der dreiarmige, tief eingeschnittene Gewässerfächer bezeichnet, den man vom Waldparkplatz links am Wickebach erreichen kann.

Wickerbach in der Gemarkung Kloppenheim, Aufnahmen vom April und Juni 2015, April 2014 sowie August 2012, ergänzt um Fotografien der Jahre 2007 bis 2009 vor, während und nach Renaturierungsmaßnahmen

Auf dem Gebiet von Kloppenheim (zwischen der Reitzenmühle und dem Bahndamm der Ländchesbahn) fließen zwei abflussarme Quellbäche dem Wickerbach zu: Der Querbach an der Gemarkungsgrenze zu Auringen und die Ausleite an der Hockenberger Mühle.

Die zu den ehemaligen Mühlbetrieben führenden Mühlkanäle bestehen nicht mehr. Von der Reitzenmühle fließt Quellwasser in den Wickerbach.

Die heutige Trasse des Wickerbachs in Kloppenheim ist das Ergebnis einer Flurbereinigung in den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Das schnurgerade, viel zu schmale und mit Naturstein ausgebaute Gewässerbett (Nassauer Gestück) wurde in mehreren Renaturierungsschritten in einen naturnäheren, Gewässerdynamik zulassenden Zustand versetzt.

Igstadt

Wickerbachabschnitt zwischen dem Damm der Ländchesbahn und der Kreisstraße 657 zwischen Igstadt und Medenbach

Aufnahmen vom 07. Mai 2019

Die ersten 7oo Meter unterhalb des Bahndurchlasses bildet das Ostufer des Wickerbachs die Gemarkungsgrenze zwischen Kloppenheim und Igstadt, der Bach gehört in diesem Abschnitt zu Kloppenheim. Im weiteren Verlauf, beginnend beim Grillplatz, fließt der Bach durch die Igstädter Gemarkung. Die Aue rechts (westlich) des Bachs bis zu einem Wirtschaftsweg ist größtenteils als Naturschutzgebiet „Wickerbachtal bei Kloppenheim“ festgestellt. Es handelt sich um mehr oder weniger feuchte, relativ artenreichen Auewiesen. Oberhalb des Grillplatzes ist ein schmales Fließgewässer ausgebildet, dass den Abfluss der Quellzonen aufnimmt und sich unterhalb des Grillplatzes mit dem Wickerbach vereinigt, im Sommer trocknet es mitunter aus. Der gut frequentierte Grillplatz ist zwischen dem Wickerbach und dem beschriebenen Fließgewässer angelegt, kein idealer Ort. Oberhalb der Kreisstraße tritt am westlichen Hangfuß der Pfingstborn aus und fließt durch eine Weidensukzession in den Wickerbach ab. Zwischen dem Grillplatz und der Kreisstaße haben Naturschützer drei Amphibientümpel angelegt.

Wickerbachabschnitt in der Gemarkung Igstadt am Pfingstborn (oberhalb der Querung mit der Kreisstraße 657 nach Medenbach) und unterhalb der Obermühle (der neu angelegte Gewässerarm)

Aufnahmen vom 15. März 2018

Der in der Stadtkarte von Wiesbaden eingetragene Pfingstborn entspringt am Hangfuß rechts des Wickerbachs oberhalb der Bachkreuzung mit der Kreisstraße nach Medenbach. Es ist ein breitflächiger Quellaustritt, der im Winter und Frühjahr den Wirtschaftweg in Richtung der Ländchesbahn-Unterführung überschwemmt. Im Bereich des Quellaustritts wurde ein Brunnen, vielleicht auch mehrere Brunnen, für die historische Trinkwassergewinnung von Igstadt angelegt. Ein Brunnen scheint noch ungenutzt zu existieren.

Unterhalb der Kreisstraße kann man an den Wickerbachufern hin und wieder gelbe Kunststoff-Dränagerohre über der Wasseroberfläche münden sehen. Die Dränagen legen die eigentlich feuchte Wickerbachaue und feuchte Hangbereiche trocken.

Unterhalb der Obermühle hat das Umweltamt Wiesbaden auf einem engetauschten Grundstück rechts des Bach einen zweiten Gewässerarm angelegt. Der der Sperrung des alten Hauptarms 2017 ebenfalls durch das Umweltamt ist der Seitenarm zum alleinigen Bach geworden.

Eigentlich sah die Planung nicht vor einen zweiten Gewässerarm zu schaffen. Geplant war die großzügige, rechtseitige Erweiterung des Bachbetts. Für diesen Zweck war der Schwarzerlensaum auf ca. 100 Meter Länge zu entfernen. Gegen diese Maßnahme legten die Naturschutzbehörden, die selten hilfreich waren, ihr Veto ein. In dieser Lage entstand die Idee für einen zweiten Gewässerarm. Da die Schwarzerlen blödsinnigerweise nicht angetastet werden durften, war es auch nicht möglich das Gelände zwischen Hauptgewässer und Gewässerarm abzutragen, so dass das Ergebnis im Jahr 2006 ziemlich unnatürlich wurde. Die Gewässerteilung gelang nicht, bei Hochwasser wurde immer wieder einer der beiden Gewässerarme mit Geschiebe versperrt. Nur durch fortgesetzte Unterhaltung konnte die Gewässerteilung aufrecht erhalten werden.

Statt der Sache auf den Grund zu gehen und den Anfangsfehler zu korrigieren entschied sich das Umweltamt Wiesbaden für die Sperrung des Hauptgewässerarms. Da der Seitenarm nicht für die Aufnahme des gesamten Abflusses konzipiert worden war, setzte jetzt die verstärkte Tiefenerosion des Gewässerbetts des Seitenarms ein: Tiefe Kolke und ein Absturz sind die Folge. Bleibt daran zu erinnern, dass ein ursprüngliches Hauptziel der Renaturierung war, der Tiefenerosion des Gewässers Einhalt zu gebieten. Damit sollte sich die Gewässerabteilung im Umweltamt und das Fachdezernat im Staatlichen Umweltamt noch einmal gründlich beschäftigen.

 

 

 

Wickerbach und seine Aue in der Gemarkung Igstadt (Stadtkreis Wiesbaden) zwischen Holzbrück und der Landesstraße 3039

Aufnahmen vom 06. und 12. Juli 2016

 

Wickerbach in Igstadt

Die Galerie stellt Aufnahmen vor, die am 28. März,  8. April und 19. Juni 2015 am Wickerbach in der Wiesbadener Gemarkung Igstadt und im Stadtteil Igstadt entstanden sind. Das aktuelle Bildmaterial wurde durch Fotografien ergänzt, die Baumaßnahmen des Umweltamtes Wiesbaden zur Renaturierung des Bachs in den Jahren 2003 bis 2009 dokumentieren.

Der Wickerbach tritt unterhalb des Damms der Ländchesbahn (Bahnstrecke Wiesbaden – Niedernhausen) in die Gemarkung Igstadt ein. Nach Unterquerung der Kreisstraße 657 passiert er links die Obermühle und kurz darauf rechts die Untermühle. Von beiden Mühlkanälen bestehen nur noch auf der Ablaufseite Reste. Jenseits der Breckenheimer Straße (Landesstraße 3039) erreicht der Wickerbach das Gebiet von Breckenheim.

In der Gemarkung Igstadt hat der Wickerbach einige kleine Zuflüsse aus Quellen. Die bekannteste Quelle ist die Mühlwiesenquelle oberhalb der Untermühle, deren Fassung bei einer Renaturierungsmaßnahme des Umweltamtes entfernt wurde. Der Zufluss aus den Fuchslöchern oberhalb der Obermühle versiegt zeitweise. Weitere Quellen außerhalb der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind an der umgebenden, für Feuchtgebiete typischen Vegetation erkennbar. Andere Quell-Zuläufe leiten in Acker-Drainagen ein. Rinnen im Gelände weisen auf sie hin.

In den unteren Fuchslöchern gibt es einen mysterösen, teilweise zugemauerten Eingang zu einer unterirdischen Struktur. Eine erste Nachfrage beim Igstädter Geschichtsverein erbrachte kein Ergebnis. Bei einem weiteren Versuch der Aufklärung behauptete ein älteres Vereinsmitglied, es handele sich um ein Bestandteil einer Schießanlage des Kyffhäuserbundes. Diese Behauptung konnte der Kyffhäuserbund nicht bestätigen. Eine weitere Anfrage durch einen Freund bei dem Geschichtsverein erbrachte schließlich ein plausibles Ergebnis: Es handle sich um eine Sprengkammer für einen Schützenverein, der seine Schießanlage im mittleren und geräumigsten Einschnitt der Fuchslöcher unterhalten hatte und von der heute nichts mehr zu finden ist. Beim Ausleuchten des unterirdischen Raums erwies es sich dann, dass mutmaßlich Naturschützer in dem Raum mit großen Hohlblocksteinen mehrere Barrieren errrichtet hatten, vielleicht um den Raum für Fledermäuse interessant zu machen.

Delkenheim und Nordenstadt

Der obere Nordenstädter Bach, das Rückhaltebecken der Entsorgungsbetriebe Wiesbaden (ELW) mit der Entlastungsanlage in den Nordenstädter Bach und Durchleitungsanlagen des Wasserversorgungsverbandes Main-Taunus-West (WVV MTW)

Aufnahmen vom 21. Juni 2017

Rückhaltebecken und Leitungsschächte des Wasserversorgungsverbandes Main-Taunus West (WVV MTW) am oberen Nordenstädter Bach

Zusammen mit der Anlage am Südufer des Nordenstädter Bachs befinden sich 3 große Brunnenanlagen zur Entnahme von Grundwasser am oberen Bachlauf. Eine weitere Brunnenanlage mit Einfluss auf den Bach liegt auf dem Gelände des Militärflughafens (ehemalige Trinkwassergewinnung von Nordenstadt).

Bilder vom 27. November 2015

 

Nordenstädter Bach

Die Aufnahmen entstanden größtenteils am 13. März und 13. November 2015 am Nordenstädter Bach in den Wiesbadener Gemarkungen Nordenstadt und Delkenheim. Ergänzt wurden sie um Fotos von einer Gewässerschau im Oktober 2002.

Das Quellgebiet des Nordenstädter Bachs befindet sich nördlich der Autobahn 66 und unter dem östlichen Teil der US Air Base Erbenheim in der Gemarkung Nordenstadt. Der kleine, kurze Bachlauf beginnt am Drainage-Auslass des Militärflughafens. Weiteren Zufluss erhält er aus den Rückhaltebecken der Entsorgungsbetriebe (ELW), der Autobahn und der Schnellbahnstrecke, gewöhnlich auch bei Trockenwetter. Die ehemaligen Trinkwassergewinnungsanlagen von Erbenheim (zwischen der A 66 und der Schnellbahntrasse) und von Nordenstadt (letztere innerhalb der Umzäunung der Air Base) markieren das Quellgebiet. Obwohl die Trinkwassergewinnung auf Grund der Verunreinigungen und des hohen Kalkgehalt des Grundwassers von den Wiesbadener Stadtwerken (ESWE) aufgegeben wurde, werden die Anlagen weiter für Brauchwassererzeugung genutzt. Eine Entlastungsanlage der Mischabwasserkanalisation der Wiesbadener Entsorgungsbetriebe schlägt bei Stark- oder Dauerregen ungefiltertes Schmutzwasser über ein betoniertes Rückhaltebecken und ein nachfolgendes Erdbecken in den oberen Bachlauf ab, der von der stoßweisen Einleitung großer Wassermengen stark erodiert wurde und verunreinigt ist.

Nach Kreuzung der Flughafenbefeuerung erreicht der Bachlauf die Gemarkung Delkenheim. Hier liegen am Nordufer, hinter dichtem Strauchwerk und Bäumen versteckt, drei Teiche mit Anschluss an das Fließgewässer, die vom Wiesbadener Tiefbauamt als naturnahe Rückhaltebecken eingerichtet wurden und inzwischen vom städtischen Umweltamt (Naturschutz) als Biotopteiche betrieben werden.

Kurz vor der Landesstraße 3028 bekommt der Nordenstädter Zulauf von einem Seitengewässer. Die Quelle liegt in der Flur „Auf dem Ried“ versteckt in einem kleinen, verwahrlosten Gartengrundstück am Rand eines Wirtschaftsweges. Das Wasser fließt unterirdisch über eine Rohrleitung durch ein Feld („An dem Riedweg“) bis zum Rand einer Gehölzsukkzession und dann innerhalb des Wäldchens im („Im Steingrund“) im offenen Graben. Aus dem Quellgewässer werden zwei Teiche gespeist (eine private Teichanlage südlich und ein vom kommunalen Naturschutz übernommener Biotopteich nördlich. Vor der Landesstraße erreicht das Seitengewässer den Nordenstädter Bach.

Nach Unterquerung der Kreisstraße vereinigt sich der Nordenstädter Bach in der Flur „Auf der Hauptwache“ in Delkenheim mit dem Wickerbach.

Die Aufnahmen vom Oktober 2002 und März 2015 zeigen den Nordenstädter Bach mit durchschnittlichem Abfluss. Dagegen war der Bach im November 2015 so wie im gesamten vorangegangenen Sommer und Herbst 2015 völlig ausgetrocknet. Die Ursache für die Austrocknung ist nur zum Teil auf den heißen und trockenen Sommer zurückzuführen. Hinzu kommt die Grundwasserentnahme aus dem Quellgebiet für die landwirtschaftliche Beregnung der im Eigentum der Stadt Wiesbaden stehenden Domäne Mechtildshausen, die von sich behauptet ökologisch zu wirtschaften.

Dass die Teichanlagen am abflussarmen Nordenstädter Bach und seinem Zulauf gewässerökologisch nicht zu rechtfertigen sind, liegt auf der Hand. Keiner der fünf Teiche ist wasserbehördlich zugelassen. Leider hat der kommunale Naturschutz in Wiesbaden keine Konzeption, die den Schutz der Fließgewässer einbezieht.

 

 

Projektgebiet „Renaturierung und Hochwasserschutz an der Hauptwache

Das Projektareal erhält weiter keine Pflege, weite Teile sind von Brennnesseln und, in den feuchteren Bereichen, vom Indischen Springkraut eingenommen. Die Entwicklungsziele werden verfehlt.

Aufnahmen vom 17. Juni 2017

Projektgebiet „Renaturierung und Hochwasserschutz an der Hauptwache

Aufnahmen vom 16. Februar 2016

Projektgebiet „Renaturierung und Hochwasserschutz an der Hauptwache

Die erforderliche Initialpflege des Areals wurde nicht beauftragt.

Aufnahmen vom 31. August 2015

Vorstellung des Wickerbach-Projekts „Renaturierung und Hochwasserschutz an der Hauptwache in Delkenheim“

Aufnahmen vom 25. Juli 2013 von Herrn Dieter Klein, Delkenheim.

Die Aufnahmen zeigen den Wickerbachbogen und die Umgebung in der Gemarkung Delkenheim der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden (2008 bis 2015).

Der Wickerbach ist ein unbedeutender Taunus-Mittelgebirgsbach. Er entspringt in der Gemarkung Naurod in Wiesbaden. Zusammen mit seinen Zuflüssen (u.a. Aubach, Klingenbach, Medenbach, Nordenstädter Bach) bildet er das Wickerbachsystem. Auf seinem Weg zur Mündung in den Main fließt der Wickerbach durch die Gemarkungen Auringen, Kloppenheim, Igstadt und Breckenheim des Stadtkreises Wiesbaden. Danach durchquert der Wickerbach den Ortsteil Hofheim-Wallau des Main-Taunus-Kreises und erreicht die Wiesbadener Gemarkung Delkenheim. In einem annähernd halbkreisförmigen Bogen umrundet der Wickerbach den auf einer flachen Anhöhe liegenden historischen Ortskern des Ortsteils Delkenheim. Danach verlässt er endgültig das Gebiet von Wiesbaden. Er fließt durch die Gemarkungen Hochheim-Massenheim und Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) und mündet in Flörsheim in den Main.

Das Wickerbachsystem wurde im Vergleich zu anderen Gewässersystemen in der Umgebung durch Siedlungsentwicklung, Wasserwirtschaft, Gewerbe und Landwirtschaft weniger geschädigt. Daher besteht die Chance, das Bachsystem schrittweise wieder in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Bemühungen in dieser Richtung werden seit den 80iger Jahren unternommen von verschiedenen Beteiligten unternommen und zeitigen hier und da Erfolg.

Die jüngsten Aufnahmen entstanden im Februar und März 2015. Weitere Fotografien dokumentieren den Bach in den Jahren von 2008 bis 2013.