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Mittwoch 30. Mai: Tasckent in Usbekistan
10:30 Uhr sind wir in Taschkent. Ein Fahrer von Intourist erwartet uns und schon sind wir auf dem Weg zum Hotel Usbekistan am Karl-Marx-Prospekt.
Nachmittags erkunden wir zu Fuß die nähere Umgebung des Hotels. Breite Straßen mit doppelten oder dreifachen Baumreihen, schattige Parks, Kanäle mit starker Strömung zählen zu den ersten Eindrücken. Es ist sehr heiß, kleine Jungen baden in den zahlreichen Springbrnnen und in den Kanälen, nie Mädchen.
Zum Abendessen im Hotel sind wir mit einem der beiden Experten für Landmaschinen aus der DDR verabredet, der ein Zimmer zwei Etagenn tiefer bewohnt und geschäftlich in Taschkent zu tun hat. Wir setzen die Unterhaltung auf unserem Zimmer fort und futtern dabei die Erdbeeren, die er im Basar gekauft hat. Auch ihn, den Spezialisten mit Chancen im vereinigten Deutschland, quält die Existenangst.
Donnerstag 31. Mai: Taschkent
Altstadtbesichtigung. Wir schließen uns einer westdeutschen Reisegruppe an, die von einer Intouristbetreuerin, einer jungen Frau aus Taschkent, geführt wird. Unsere Ziele liegen nahe beieinander: Die (aktive) Moschee, die kein weithin sichtbares Minarett besitzt, die mittelalterliche Medresse Barak Chan auf der gegenüberliegenden Straßenseite, heute der Amtssitz des Großmuftis von Mittelasien und Kasachstan, die islamische Hochschule Imam-al Buchari, das ist die einzige religiöse Ausbildungsstätte für die höheren Ränge des sunnitischen Klerus in der Sowjetunion, und das Mausoleum Kaffal Schaschi, wie die Medresse Barak Chan aus dem 16. Jahrhundert. Nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind, können wir alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichen. Wir müssen uns damit begnügen, einen Blick durch die offenen Portale zu werfen oder allenfalls kurz in einem Innenhof Aufstellung zu nehmen. Die Ausführngen der Intouristfüherin drehen sich großenteils um den Islam, sein spürbares Wiedererstarken und um die mindere Rolle, die er den Frauen erneut zuzuweisen versucht.
Einige Mitglieder der westdeutschen Reisegruppe, die am gleichen Abend die Heimreise antreten wird, nerven uns mit ihrer dümmlichen Selbstzufriedenheit. Zu ihnen gehört ein älteres Ehepaar, das um Kaugummi bettelnde Kinder immer wieder mit Prügeln droht, andere, die sich unterwürfig nähern, beschenkt. Die Kinder, Jungen und Mädchen oft mit geschorenen Köpfen, fordern teilweise recht offensiv. Etwas ähnliches haben haben wir auf unserer Reise bisher noch nicht bemerkt, aber das kann das abstoßende Verhalten unserer Landsleute nicht rechtfertigen.
Die Lehmhäuser der Altstadt sollen verschwinden, abgesehen von einem Rest, dessen Erhaltung als bewohntes Museum geplant ist. Die Umsiedlung der Bewohner in Wohnblocks stellt die Verwaltung vor erhebliche Probleme, weil die Familienverbände darauf bestehen, gemeinsam, beispielsweise in drei benachbarten Etagen eines Wohnblocks untergebracht zu werden. Auf einem kurzen Rundgang durch die Gassen der Altstadt wird die Reisegruppe von drei jungen Frauen eingeladen das Anwesen ihrer Familie, eines der traditionellen, um einen Innenhof gruppierten Lehmhäuser, zu besichtigen, deren Innenleben neugierigen Blicken durch hohe Mauern entzogen ist. Nach den obligatorischen Gruppenfotos (deutsche Mutti mit drei Usbekinnen, etc.) zieht sich der Spuk in den Bus zurück und entschwindet.
Am frühen Nachmittag bringt uns die Metro, die wie in Moskau nur 5 Kopeken Eintritt kostet, mit einmal Umsteigen zum alten Basar, einem Markt für Obst, Gemüse, Gewürze, Kleidung und Schuhe. Dieser nach Angebot und Nachfrage funktionierende Markt ist hinsichtlich Auswal und Menge der bedeutenste, den wir bisher erblickt haben (und dabei wird es bleiben). An frischem Obst fallen diverse Sorten von Aprikosen, Pfirsichen und Kirschen, deneben Himbeeren, Erdbeeren, blauen Maulbeeren ins Auge. Das Gewimmel beschränkt sich keineswegs auf den Platz hinter dem Markttor, sondern füllt noch zwei angrenzende Gassen. Die ethnische Vielfalt ist beeindruckend: Mongolische, iranische, türkische und russische Typen und alle Übergänge. Usbekische Männer tragen tragen häufig eine mit geometrischen Mustern verzierte Leder- oder Stoffkappen, die Tjubeteika; usbekische Frauen sieht man oft in den traditionellen knielangen, bunt gemusterten Kleidern. Ähnlich wie in Achschabad wirken viele Menschen europäischer Abstammung in der brütenden Hitze des Nachmittags ziemlich unglücklich, sie schwitzen unübersehbar und sind nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.
Freitag 01. Juni: Taschkent
In der Fassade des erdbebensicheren Hotels Usbekistan (angeblich ist es Beben bis Stärke 6 auf der Richterskala gewachsen), genauer: In der gleichzeitig als Sonnenschutz ausgelegten Stützkonstruktion aus Stahlbetonelementen, die den Fenstern etwa einen Meter vorgelagert ist, nisten Vögel. Diese Art, die hier so verbreitet ist wie Amseln bei uns zu Hause, kann beinahe singen, aber auch erbärmlich kreischen. Nach Sonnenaufgang, wenn vernünftige Menschen noch schlafen, beschränken sich die braunen Flieger ganz auf`s Gekreische. Die doppelverglasten Fenster sind hier recht lärmdurchlässig, an Schlaf ist nicht mehr zu denken, und ich verwünsche die blöden Biester, die mich geweckt haben.
Um 9:30 Uhr beginnt heute unsere Tour in die Berge, wie immer wenn die Stadtgrenze überschritten wird, mit Intourist, gegen Bezahlung in harter Währung. Unsere Begleiterin ist diesmal eine junge, sehr schlanke, sehr attraktive rothaarige Frau russischer Abstammung aus Taschkent. Leider spult sie ihr Informationsprogramm ohne Unterbrechung ab, ohne sich im geringsten darum zu kümmern, was wir schon wissen und was uns interessiert. So wird aus Verwunderung bald Verärgerung. Auf halber Strecke ist in einer kleinen Ortschaft eine Pause vorgesehen. Programmwidrig verschwinden wir nach kurzer Absprache zwischen den kleinen, von dicht bewachsenen Gärten umgebenen Lehm- und Holzhäusern und entkommen so der Bevormundung für eine halbe Stunde. Wir klettern eine Böschung hinauf und stehen unvermittelt am Ufer eines breiten Kanals mit türkisfarbenen, schnellströmenden Wasser. Eine kleine Herde brauner und schwarzer Schafe wird den Uferweg entlanggetrieben. Von unserem erhöhten Standort haben wir eine prächtige Sicht auf den Ort, die hellgrünen Hügel der näheren Umgebung und dahinter das schneebedeckte Hochgebirge.
Auf der Terrasse eines Teehauses treffen wir unseren gelassenen, gutgelaunten usbekischen Fahrer und unsere nervige rothaarige Gouvernante wieder. Ein paar Schritte entfernt liegen drei Usbeken, auf die Ellbogen gestützt, auf einer mit Teppichen belegten Plattform beim Tee.
Auch unser neuer Fahrer ist nach Landessitte risikofreudig und lenkt den Wolga meist entlang einer dritten, imaginären Fahrspur, haarscharf an entgegenkommenden Autos vorbei. Doch wir haben schon Schlimmeres erlebt und beunruhigen uns nur mäßig. Um 12:30 Uhr sind wir am Ziel, in Tschimgan, einem Kurort mit Erholungsheimen und Ferienlagern der Jungen Pioniere, 90 Kilometer nordöstlich von Taschkent und 1450 Meter hoch in den Ausläufern des Tienschangebirges. Wir handel den Zeitpunkt für die Rückfahrt aus, es bleiben uns ganze zwei Stunden zur freien Gestaltung. Die wollen wir nutzen und wandern deshalb, Intourist am Parkplatz zurücklassend, ein Stück den Hang hinauf, einem Wildbach folgend, der Schmelzwasser von den nur ein paar hundert Meter entfernten Schneeresten abtransportiert. Hoch über uns thront ein schneebedecktes Massiv. Eine Weile riecht die angeblich heilkräftige Luft penetrant nach brennenden Reifen, aber die Gebirgsvegetation ist phantastisch, da vergisst man den Müll, der überall herumliegt. Wir treffen auf unserem Weg auf violette Lilien, roten und gelben Mohn, gelbe, weiße und rosa Heckenrosen, braunviolette Schwertlilien, weißblauen, langstieligen Enzian und viele andere Pflanzen, für die wir keine Namen haben. Könnten wir unsere Zeit selbst einteilen, würden wir wohl bis zum Abend bleiben, doch auf uns wartet der Wolga von Intourist, mit unserer rothaarigen Betreuerin, die inzwischen schweigsam geworden ist.
Samstag, 02. Juni: Taschkent
Den späten Vormittag nutzen wir für Einkäufe. In einem großen Berioska-Laden ohne Kunden finden wir ein paar einigermaßen brauchbare Ansichtskarten von Taschkent (übliche Motive sind moderne Hotel- und Verwaltungsgebäude), aber nur bulgarische Zigaretten für unsere wechsenden Fahrer, die westliche Marken mehr schätzen. Ein großer, gut besuchter Buchladen zieht uns an, dort entdecken wir einen Fotoband mit interssanten, leider schlecht reproduzierten Pflanzen- Tier und Landschaftsaufnahmen aus der Kisylkum-Wüste und dem Amu-Darya-Reservat. Eva kauft außerdem ein Schoti, ein Rechenbrett, das trotz und neben den weit verbreiteten Registrierkassen von vielen Verkäuferinnen blitzschnell, doch für uns nicht nachvollziehbar, angewandt wird. Einen Schulatlas, den wir zu erwerben versprochen haben, finden wir nicht. Vor dem Laden ist an einem Baum ein unscheinbares Plakat mit den Ankündigungen eines Prgrammkinos angeschlagen. Wir haben es bereits am Vorabend studiert, es wirbt für eine Anzahl älterer internationaler Filme, die auch in BRD-Kinos immer wieder gespielt werden: „1984“ nach Orwell, das „Dekameron“, Kubricks „2001 – Odysee im Weltall“, usf.
Da es uns verwehrt ist, das Stadtgebiet ohne Intourist zu verlassen, wollen wir am Nachmittag wenigstens an den Stadtrand gelangen. Wir beabsichtigen mit der Metro bis zu einer Endstation zu fahren und dann einen Bus bis zum Fluß Uzruzk im Südosten des Stadtgebiets zu finden. Leider sind die letzten beiden Metrostationen gesperrt, wir müssen also umdisponieren. Als wir schließlich nach längerer Busfahrt am Ziel sind, einem großen Busbahnhof an der Stadtgrenze, wird uns schnell klar, dass sich die Anstrengung bei 35° Celsius feuchter Hitze nicht gelohnt hat. In Sichtweite sind neue und alte Wohnblocks, heruntergekommene Industriebetriebe und stadtauswärts eine gewaltige Straßenbrücke zu erkennen. Die Flussufer gleichen einer langgestreckten Müllhalde, jenseits des Uzruzk beginnt eine kahle, triste Agrarsteppe. Wir geben aber noch nicht auf, chartern ein Taxi und lassen uns zu einigen nahegelegenen Seen bringen, die wir auf dem Stadtplan entdeckt hatten. Kurz darauf wandern wir am Ufer eines von drei dicht beieinander liegenden Kiesseen. Wir sind im Schwimmbad von Taschkent. Ein Pappelwäldchen gibt einem Restaurant, einem Getränkestand und einer Spießbraterei Schatten. Die Ufer werden sporadisch von ein paar Bäumen gesäumt. Die Gäste sonnen sich meist am Strand, Sonnenbrand ist für den russischen Teil obligatorisch. Hier und da kokeln wilde Müllkippen vor sich hin. In einem Bewässerungskanal, der streckenweise parallel zum Ufer verläuft, quaken Frösche. Auf dem Rücken einer weidenden Kuh ist ein Vogel der Art gelandet, die uns morgens zu wecken pflegt. Frustriert kehren wir zum Eingang zurück, wenig später bringt uns ein Taxi mit einem finsteren, schweigsamen Fahrer zum Hotel zurück. Das Trinkgeld weist der Mann unfreundlich zurück.
Im Hotel hat sich etwas verändert. Der große Speisesaal ist jetzt nur noch für Delegierte des 22. Parteitags der Kommunistischen Partei Usbekistans da. Im kleinen Speisesaal tobt eine riesige Hochzeitsgesellshaft. Wir finden in einem Kabinett des kleinen Saals Plätze. Außer uns sind offenbar nur noch wenige Touristen im Haus. Nach dem Abendessen mischen wir uns in der einsetzenden Dämmerung unter die Flanierenden. Zehn Minuten vom Hotel entfernt, in einer ausgedehnten Brunnenanlage vor dem lnggestreckten Repräsentationsbau der KP, tummeln sich Kinder. Eine junge Mutter hat den Kinderrwagen in das flache Wasser des Brunnenbeckens geschoben. Breite Stufen führen hinauf zum Aufmarsch- und Paradeplatz, größer als der Rote Platz in Moskau. Dort überragt eine überdimensionale Leninstatue eine Nachbildung des Leninmausoleums. Es dunkelt und jetzt flammt die rote Leuchtreklame mit dem Emblem der Kommunistischen Partei in der Mitte auf, die der Fassade des Parteigebäudes als langes Band folgt. Vor dieser Kulisse aus Wasserwänden und in diesem Teil der Welt seltenem Neonlicht lassen sich stolze Eltern mit ihren Sprösslingen fürs Familienalbum fotografieren.
Sonntag 03. Juni: Taschkent
Dieser Tag dient der Rekonstruktion, entsprechend bescheiden fallen die Aktivitäten aus. Mittags löffeln wir unsere Suppe in dem kleinen Raum, der momentan den verbliebenen Touristen zur Verfügung steht. An einem der anderen Tische nehmen drei recht unterschiedliche Personen Platz: Zwei Männer, vielleicht Mitte bis Ende dreißig und eine schwarz gekleidete junge Frau, der wir bereits im Hotel begegnet sind. Die Unterhaltung zwischen ihnen scheint nicht recht in Gang zu kommen. Der mit dem gelockten Haar steht auf, kommt zu uns herüber und bittet, englisch sprechend, um Hilfe. Ein paar Minuten später sitzen wir am Tisch der Drei. Der Hagere mit den Lockenhaaren ist ist Sonderkorrespondent von Associated Press in Paris, der mit den langen zusammengebundenen Haaaren ein Kollege aus Nikosia, Zypern. Die junge Frau, eine schwarzhaarige orientalische Schönheit, möchte Informationen über ein Pogrom an den türkischstämmigen Mescheten in Taschkent weitergeben. Sie ist Betroffene, das Haus ihrer Familie sei vor einem halben Jahr niedergebrannt worden. Kindern, berichtet sie, wurden Hände abgeschlagen, Augen ausgestochen. Die rund tausend Türken in der Stadt, in der Stalinzeit aus Aserbeidschan zwangsumgesiedelt, würden von Angehörigen der usbekischen Bevölkerung verfolgt, hinter den Usbeken ständen Russen. Diese Vorfälle hätten denselben Charakter wie die Ereignisse im Ferghanatal südlich von Taschkent, die vor zwei bis drei Jahren in der Weltpresse Schlagzeilen machten. So etwa schält sich die Geschichte heraus, auf russisch berichtet und von Eva in groben Zügen ins Englische übertragen. Die beiden von der Presseagentur sind am Ende ihrer Reise durch die Sowjetunion angekommen und werden Usbekistan noch am gleichen Abend verlassen und nach Paris bzw. Nikosia zurückkehren. Wir mögen die beiden sofort. Allerdings befremdet uns ihre Arbeitsweise, denn sie reisen, des Russischen unkundig, ohne Dolmetscher, und sie versichern uns vergnügt, dass ihre Recherchen häufiger auf der mehr oder weniger qualifizierten Unterstützung von Zufallsbekanntschaften beruhen. Nur gut, dass wir unsere Illusionen in die Presse schon früher verloren haben. Das Essen der beiden geht überwiegend zurück, denn als typische Mittelklasseamerikaner fürchten sie die hygienischen Bedingungen ihres Gastlandes und schneiden zum Verzehr nur das Innere aus Gurken und Tomaten heraus.
Am Nachmittag besuchen wir das naturkundliche Museum in der Nähe des alten Basars. Es wendet sich mit Darstellungen der Erdzeitalter und der Vererbungslehre vorallem an usbekische Schüler. Die Informationen über Baumwollsorten, Seidenraupenzucht, Bergbau und heimische Biotope mit vielen präparierten Tieren sind von allgemeinem Interesse. Kurz vor dem Ausgang treffe ich einen alten Bekannten: Ziemlich mitgenommen und verstaubt steht er zwischen Verwandten auf einem Holzsockel, Acridotheres tristis, der Myna-Vogel, der morgendliche Ruhestörer aus dem Hotel.
Montag 04. Juni: Taschkent, Abreise
Heute Abend, 18 Uhr lokaler Zeit (16 Uhr Moskauer Zeit, die für alle Fahr- und Flugpläne in der UdSSR maßgeblich ist), werden wir nach Alma-Ata, der Hauptstadt Kasachstans, fliegen. In der verbleibenen Zeit schlendern wir umher, stellen fest, dass das kunsthistorische Museum, wie in den Prospekten angekündigt, montags tatsächlich geschlossen ist, achten darauf, nicht unter die Räder zu kommen. Letzteres ist wörtlich zu verstehen, denn Fußgänger haben in Taschkent sowenig Rechte wie in Moskau oder Achschabad. Autofahrer bremsen nicht wegen Fußgängern, auch nicht an Zebrastreifen und sie kümmern sich nur sehr bedingt um die Signale von Lichtzeichenanlagen. Die nichtmotorisierte Bevölkerung begehrt mitunter auf, eine Art Bürgerkrieg deutet sich an. Die Miliz, die in Moskau noch sichtbar verkehrsregelnd eingriff, scheint in Taschkent kapituliert zu haben. Ab und zu scheitert ein Verkehrsteilnehmer an den brutalen Gepflogenheiten, die Unfallziffern sind hoch.
Der „Transfer“, der Transport im Intouristwagen zum Flughafen, Pflichtbestandteil der Reisebuchung zum mehr als zehnfachen Taxipreis, funktioniert reibungslos. Mit anderen Intouristreisenden warten wir getrennt von sowjetischen Passagieren auf das Bording. Als Letzte bringt uns ein Flughafenbus zur Maschine, einen Iljuschin-Jumbo. Die Crew lässt sich während des einstündigen Flugs nach Alma-Ata kaum sehen. Die Sicherheitsgymnastik, die den Kunden westlicher Fluggesellschaften die Illusion von Rettungsmöglichkeiten vermittelt, gibt es in Aeroflotmaschinen nicht. Das Personal, das hier Dienst tut, benimmt sich so, als wäre es selbst zu Gast.
FORTSETZUNG FOLGT IN DER GALERIE ALMA-ATA/KASACHSTAN