Delkenheim und Nordenstadt

Der obere Nordenstädter Bach, das Rückhaltebecken der Entsorgungsbetriebe Wiesbaden (ELW) mit der Entlastungsanlage in den Nordenstädter Bach und Durchleitungsanlagen des Wasserversorgungsverbandes Main-Taunus-West (WVV MTW)

Aufnahmen vom 21. Juni 2017

Rückhaltebecken und Leitungsschächte des Wasserversorgungsverbandes Main-Taunus West (WVV MTW) am oberen Nordenstädter Bach

Zusammen mit der Anlage am Südufer des Nordenstädter Bachs befinden sich 3 große Brunnenanlagen zur Entnahme von Grundwasser am oberen Bachlauf. Eine weitere Brunnenanlage mit Einfluss auf den Bach liegt auf dem Gelände des Militärflughafens (ehemalige Trinkwassergewinnung von Nordenstadt).

Bilder vom 27. November 2015

 

Nordenstädter Bach

Die Aufnahmen entstanden größtenteils am 13. März und 13. November 2015 am Nordenstädter Bach in den Wiesbadener Gemarkungen Nordenstadt und Delkenheim. Ergänzt wurden sie um Fotos von einer Gewässerschau im Oktober 2002.

Das Quellgebiet des Nordenstädter Bachs befindet sich nördlich der Autobahn 66 und unter dem östlichen Teil der US Air Base Erbenheim in der Gemarkung Nordenstadt. Der kleine, kurze Bachlauf beginnt am Drainage-Auslass des Militärflughafens. Weiteren Zufluss erhält er aus den Rückhaltebecken der Entsorgungsbetriebe (ELW), der Autobahn und der Schnellbahnstrecke, gewöhnlich auch bei Trockenwetter. Die ehemaligen Trinkwassergewinnungsanlagen von Erbenheim (zwischen der A 66 und der Schnellbahntrasse) und von Nordenstadt (letztere innerhalb der Umzäunung der Air Base) markieren das Quellgebiet. Obwohl die Trinkwassergewinnung auf Grund der Verunreinigungen und des hohen Kalkgehalt des Grundwassers von den Wiesbadener Stadtwerken (ESWE) aufgegeben wurde, werden die Anlagen weiter für Brauchwassererzeugung genutzt. Eine Entlastungsanlage der Mischabwasserkanalisation der Wiesbadener Entsorgungsbetriebe schlägt bei Stark- oder Dauerregen ungefiltertes Schmutzwasser über ein betoniertes Rückhaltebecken und ein nachfolgendes Erdbecken in den oberen Bachlauf ab, der von der stoßweisen Einleitung großer Wassermengen stark erodiert wurde und verunreinigt ist.

Nach Kreuzung der Flughafenbefeuerung erreicht der Bachlauf die Gemarkung Delkenheim. Hier liegen am Nordufer, hinter dichtem Strauchwerk und Bäumen versteckt, drei Teiche mit Anschluss an das Fließgewässer, die vom Wiesbadener Tiefbauamt als naturnahe Rückhaltebecken eingerichtet wurden und inzwischen vom städtischen Umweltamt (Naturschutz) als Biotopteiche betrieben werden.

Kurz vor der Landesstraße 3028 bekommt der Nordenstädter Zulauf von einem Seitengewässer. Die Quelle liegt in der Flur „Auf dem Ried“ versteckt in einem kleinen, verwahrlosten Gartengrundstück am Rand eines Wirtschaftsweges. Das Wasser fließt unterirdisch über eine Rohrleitung durch ein Feld („An dem Riedweg“) bis zum Rand einer Gehölzsukkzession und dann innerhalb des Wäldchens im („Im Steingrund“) im offenen Graben. Aus dem Quellgewässer werden zwei Teiche gespeist (eine private Teichanlage südlich und ein vom kommunalen Naturschutz übernommener Biotopteich nördlich. Vor der Landesstraße erreicht das Seitengewässer den Nordenstädter Bach.

Nach Unterquerung der Kreisstraße vereinigt sich der Nordenstädter Bach in der Flur „Auf der Hauptwache“ in Delkenheim mit dem Wickerbach.

Die Aufnahmen vom Oktober 2002 und März 2015 zeigen den Nordenstädter Bach mit durchschnittlichem Abfluss. Dagegen war der Bach im November 2015 so wie im gesamten vorangegangenen Sommer und Herbst 2015 völlig ausgetrocknet. Die Ursache für die Austrocknung ist nur zum Teil auf den heißen und trockenen Sommer zurückzuführen. Hinzu kommt die Grundwasserentnahme aus dem Quellgebiet für die landwirtschaftliche Beregnung der im Eigentum der Stadt Wiesbaden stehenden Domäne Mechtildshausen, die von sich behauptet ökologisch zu wirtschaften.

Dass die Teichanlagen am abflussarmen Nordenstädter Bach und seinem Zulauf gewässerökologisch nicht zu rechtfertigen sind, liegt auf der Hand. Keiner der fünf Teiche ist wasserbehördlich zugelassen. Leider hat der kommunale Naturschutz in Wiesbaden keine Konzeption, die den Schutz der Fließgewässer einbezieht.

 

 

Projektgebiet „Renaturierung und Hochwasserschutz an der Hauptwache

Das Projektareal erhält weiter keine Pflege, weite Teile sind von Brennnesseln und, in den feuchteren Bereichen, vom Indischen Springkraut eingenommen. Die Entwicklungsziele werden verfehlt.

Aufnahmen vom 17. Juni 2017

Projektgebiet „Renaturierung und Hochwasserschutz an der Hauptwache

Aufnahmen vom 16. Februar 2016

Projektgebiet „Renaturierung und Hochwasserschutz an der Hauptwache

Die erforderliche Initialpflege des Areals wurde nicht beauftragt.

Aufnahmen vom 31. August 2015

Vorstellung des Wickerbach-Projekts „Renaturierung und Hochwasserschutz an der Hauptwache in Delkenheim“

Aufnahmen vom 25. Juli 2013 von Herrn Dieter Klein, Delkenheim.

Die Aufnahmen zeigen den Wickerbachbogen und die Umgebung in der Gemarkung Delkenheim der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden (2008 bis 2015).

Der Wickerbach ist ein unbedeutender Taunus-Mittelgebirgsbach. Er entspringt in der Gemarkung Naurod in Wiesbaden. Zusammen mit seinen Zuflüssen (u.a. Aubach, Klingenbach, Medenbach, Nordenstädter Bach) bildet er das Wickerbachsystem. Auf seinem Weg zur Mündung in den Main fließt der Wickerbach durch die Gemarkungen Auringen, Kloppenheim, Igstadt und Breckenheim des Stadtkreises Wiesbaden. Danach durchquert der Wickerbach den Ortsteil Hofheim-Wallau des Main-Taunus-Kreises und erreicht die Wiesbadener Gemarkung Delkenheim. In einem annähernd halbkreisförmigen Bogen umrundet der Wickerbach den auf einer flachen Anhöhe liegenden historischen Ortskern des Ortsteils Delkenheim. Danach verlässt er endgültig das Gebiet von Wiesbaden. Er fließt durch die Gemarkungen Hochheim-Massenheim und Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) und mündet in Flörsheim in den Main.

Das Wickerbachsystem wurde im Vergleich zu anderen Gewässersystemen in der Umgebung durch Siedlungsentwicklung, Wasserwirtschaft, Gewerbe und Landwirtschaft weniger geschädigt. Daher besteht die Chance, das Bachsystem schrittweise wieder in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Bemühungen in dieser Richtung werden seit den 80iger Jahren unternommen von verschiedenen Beteiligten unternommen und zeitigen hier und da Erfolg.

Die jüngsten Aufnahmen entstanden im Februar und März 2015. Weitere Fotografien dokumentieren den Bach in den Jahren von 2008 bis 2013.