Fotoalbum Kategorie: Gewässer

Wicker

Wickerbach in der Gemarkung von Wicker

Die Aufnahmen entstanden am 18. Januar 2017, einem sonnigen aber kalten Wintertag, am Wickerbach in der Gemarkung Wicker (Flörsheim-Wicker, Main-Taunus-Kreis).

 

Wickerbach oberhalb der Wiesenmühle, Gemarkung Wicker

Aufnahmen vom 06. September 2017

Landgraben in der Gemarkung von Wicker

Aufnahmen vom 06. September 2017

Es ist nicht zu erkennen, wo das Fließgewässer ursprünglich seinen Anfang nahm. Heutzutage entsteht es aus dem Überlauf eines Rückhalte- und Versickerungsbeckens am Rand des Betriebsgeländes der Hausmülldeponie Wicker, das von Zuflüssen aus der Abfallanlage gespeist wird. Der obere Landgraben hat den Charakter eines Wegeseitengrabens. Aus der Gemarkung Hochheim trifft von Westen ein Graben auf den Landgraben, der bei Überlastung der Kanalisation von Hochheim mit Abwasser vermischtes Regenwasser ableitet, aber sonst trocken ist. Der untere Landgraben verläuft in einem Gehölzstreifen, der seitlich des Wirtschaftsweg in Richtung Wiesenmühle angelegt wurde. Vor der Wiesenmühle gelangt der Abfluss des Landgrabens in ein Feuchtgebiet und erreicht diffus den Wickerbach.

Flörsheim

Mühlgraben zur Obermühle oder Traisermühle

Aufnahmen vom 11. Juli 2019

Der Restabfluss des Wickerbachs wurde am 11. Juli vollständig in den Mühlkanal eingeleitet und versickerte vor dem Erreichen der Obermühle im Kanalboden. Auch unterhalb der Mühle war der Kanal  abgesehen von ein Pfützen in Kolklöchern vollständig ausgetrocknet.

Nach wie vor ist die überfällige Aufteilung des Wickerbachwassers zwischen Bach und Mühlkanal nicht geregelt; es ist offen, ob der der Obermüller auf den Vorschlag der Oberen Wasserbehörde eingeht und sich mit einem 1/3 des Bachwassers begnügt. Eilig hat es die Genehmigungsbehörde nicht, obwohl Eile geboten wäre.

An dem Beispiel Obermühle wird auch sichtbar, dass der hessische Mindestwassererlass nicht praxistauglich ist, anderenfalls wäre eine neue Verwaltungsvereinbarung (2/3 zu 1/3-Regel) nicht erforderlich gewesen.

Wickerbach zwischen Wiesenmühle und der Mündung in den Main

Aufnahmen vom 11. Juli 2019

Anfang Juli veröffentlichte die Lokalpresse ein Foto von der sog. Riegelrampe an der Wiesenmühle; die Bachrampe mit den zu Querriegeln gesetzten Steinquadern war gänzlich ausgetrocknet.  Die folgenden Aufnahmen zeigen den Wickerbach oberhalb der Riegelrampe, die Rampe selbst, den Wickerbach kurzb oberhalb der Obermühle, am Klärwerk und an der Mündung in den Main.

Kurz oberhalb der Wiesenmühle hatte der Wickerbach noch geringen Abfluss, war aber nahe am austrocknen. Der geringe Restabfluss wurde gänzlich in den Mühlkanal zur Obermühle geleitet, er kam dort aber nicht an, sondern versickerte vorher im Bett des Mühlkanals. Der Mühlkanal besitzt keine Sohlabdichtung; da sein Bett deutlich höher als das Bachbett des Wickerbach liegt, ist er bei Trockenheit nicht in den Grundwasserstrom eingebettet und verliert den Abfluss in den Untergrund.

Unterhalb der ausgetrockneten Riegelrampe bildete sich im Bett des Wickerbachs wieder aus Grundwasserzustrom ein minimaler Abfluss, vielleicht genug, um der Gewässerfauna in Eintiefungungen das Überleben zu ermöglichen.

An der Kläranlage war die Situation des Wickerbachs oberhalb der Einleitung gereinigten Abwassers unverändert.

Der Mündungsbereich des Wickerbachs wird vom Main beeinflusst, so dass dort die Austrocnung des Gewässerbetts nicht spürbar war.

Die Mündung ist ein versteckter, schwer erreichbarer Ort. Dort ist ein Zeltdach aufgeschlagen, dass (illegalen? Anglern als Stützpunkt dient.

Wickerbach zwischen der Wiesenmühle und der S-Bahntrasse in Flörsheim-Keramag

Aufnahmen vom 05. Juni 2019

Bereits Anfang Juni war der Abfluss im Wickerbach deutlich unterdurchschnittlich. Zu den allgemeinen Ursachen (Abflussentzug durch die Trinkwassergewinnung im Taunus, durch die Herausleitung des Abwassers zum Hauptklärwerk in und zum Klärwerk des Abwasserverbands Flörsheim, durch Brauchwassernutzung von Landwirten) kommen die Auswirkungen des heißen und niederschlagsarmen Sommers des Vorjahrs. Die Aufteilung des Wickerbachabflusses unterhalb der Wiesenmühle in einen Mindestabfluss von 20 l/s für den Bach und die Hauptmenge für den Mühlkanal zur Obermühle ist gewässerökologisch und wasserrechtlich nicht gerechtfertigt. Leider scheint das die Wasserbehörden (Untere Wasserbehörde des MTK in Hofheim und Obere Wasserbehörde/RP in Wiesbaden) nicht weiter zu kümmern.

Die Aufnahmen entstanden am 28. Dezember 2016 am Wickerbach in der Gemarkung Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) zwischen der Wiesenmühle und der Mündung des Wickerbachs in den Main.

Die Familie Traiser hatte ein historisches Wasserrecht für die Beschickung des oberschlächtigen Mühlrads der Ober- oder Traisermühle nach den Bestimmungen des Wasserhaushaltsgesetz neu eintragen lassen. Das Mühlrad wurde durch eine Turbine zur Stromerzeugung für den Eigenbedarf und für die Einspeisung ins Netz ersetzt und der Mühlkanal geräumt und reaktiviert. Mehrmals wurde der Wickerbach am Wehr unterhalb der Wiesenmühle vom Müller Traiser abgesperrt und das gesamte des Wasser des Wickerbachs in den Mühlkanal geleitet, um die Turbine auszulasten. Nie wurde deshalb ein Ordnungswidigkeits-Verfahren eingeleitet. Der wasserrechtliche Bescheid für Ableitung von Wickerbachwasser in den Mühlkanal besteht lediglich auf einem Restabfluss im Wickerbach von 20 Liter/Sekunde, die Hauptmenge des Wassers fließt in den Mühlkanal zur Turbine, eine mutlose und gewässerökologisch bedenkliche Entscheidung der Oberen Wasserbehörde. Die Gefällestrecke im Wickerbach unterhalb des Mühlkanal-Wehr erhielt eine Gestaltung mit mehreren Barrieren aus Taunus-Quarzitblöcken. Die für eine Renaturierungsstrecke für einen Mittelgebirgsbach nahe der Mündung durchaus unübliche Gestaltung ist immerhin gut gemeint. Das wenige Wasser, das bei Trockenwetter im Hauptlauf des Wickerbachs verbleibt, soll durch die Spalte so schnell fließen, um die Fische durch die Lockströmung zu animieren hier durchzuschwimmen, statt in den Mühlkanal. Wie aber kaum anders zu erwarten war, spielen Kinder und Erwachsene im Bach und verändern die Strömungsbedingungen. Das alles geschieht, damit die Turbine der Traisermühle viel Strom erzeugen und der Müller guten Gewinn machen kann.

Massenheim

Erweiterungsbau der Wickerbachmühle im Herbst 2019

Aufnahmen vom 10. Dezember 2019

Quellgebiet und Schilfgarten oberhalb der linken Wickerbachaue und Abflussgraben zum Wickerbach, 23. Juli 2019

Quellaustritte im Hang unterhalb des Wirtschaftswegs zwischen Massenheim (Höhe Kirche) und Dekenheim speisen den von der Naturparkverwaltung Rhein-Main angelegten Schilfgarten. Vor der Anlage des Schilfgartens befand sich an dieser Stelle eine Weidefläche, die der Naturpark erworben hat. Quer zum Hang verlaufende Gräben wurden angelegt, um das Quellwasser zu versickern und das Schilf soll das aus dem Hang austretende Wasser verdunsten. Die Projektziele muten angsichts der Abflussarmut des Wickerbachs und des Verlustes mehrerer Quellgewässer in der Gemarkung Massenheim eher kontraproduktiv an. Aus der Schilfzone führt ein drainageartiger Wassergraben hangabwärts zum Wickerbach. Von Spätherbst bis Frühling führt der Graben Wasser, im Sommer und Frühherbst liegt der Graben trocken. Die Trasse des Wassergrabens ist zu schmal für die Entwicklung eines naturnahen Quellgewässers; die zweimalige Änderung der Laufrichtung im 90° Gradwinkel führt bei erhöhten Abfluss zwangsläufig zum Überlaufen des Grabens. Die beteiligten Behörden und Einrichtungen (Stadt Hochheim als Gewässereigentümer, Untere Wasserbehörde MTK und die Naturparkverwaltung) sollten sich gemeinsam um die Renaturierung des Quellgewässers bemühen anstatt es auszulöschen.

Quellgebiet und Teichanlage oberhalb der linken Wickerbachaue und Abflussgraben zum Wickerbach in Massenheim, 23. Juli 2019

Quellaustritte oberhalb der linken Wickerbachaue speisen eine aus 3 Teichen bestehende, von Gehölzen umgebene private Fischteichanlage. Der obere Abschnitt des Abflussgrabens der Teiche ist verrohrt. Erst unterhalb eines eingezäunten Hanggrundstücks ist der Wassergraben gut zu erkennen. Der Graben wird rechtwinklig umgelenkt, fließt dann ein Stück entgegen der Fließrichtung des Wickerbachs quer zum Hang und schließlich wieder die ursprüngliche Richtung aufzunehmen und mündet in den Wickerbach. Der naturferne, seiner Fließgewässereigenschaften beraubte Graben führt vom Spätherbst bis zum Frühling gewöhnlich Wasser, im Sommer und Frühherbst liegt er trocken, in dieser Zeit beansprucht die Teichanlage die ganze Schüttung der Quellen.

Wickerbach zwischen der Gemarkungsgrenze von Delkenheim und der Wickerbachmühle in Massenheim, 15. März 2018

Nach der Wickerbachaue in Massenheim links des Wickerbachs wird die Delkenheimer Wickerbachbrücke an  der Gemarkungsgrenze zu Massenheim gezeigt. Im Bild rechts neben dem Brückenfundament ist ein Abwasserentlastungskanal des Abwasserverbandes Flörsheim zu sehen. An diesen Kanal ist der Abfluss eines Quellteichs oberhalb der Straßenmühle angeschlossen. Es folgt der Ausblick von der Wickerbachbrücke bachabwärts. Weiter unterhalb gibt es eine Brücke für die Landwirtschaft, gezeigt wird der Bach oberhalb und unterhalb der Überfahrt. Rechts neben dem Bach sind Gebäude der Wickerbachmühle zu erkennen. Oberhalb der Überfahrt befand sich ein Stauwehr mit einer Wasserspiegeldifferenz von 1,10 Meter, das im November 2010 gesprengt wurde. Leider hat es die Gemeinde bisher versäumt, die Reste des Fundaments aus den Ufern zu entfernen und die Ufer wieder naturnah herzustellen.

Wickerbach und Mühlkanal zur Wickerbach-Mühle in der Gemarkung Massenheim (Stadt Hochheim-Massenheim, Main-Taunus-Kreis), 20. Dezember 2016 sowie 05. und 09. Januar 2017

Der Mühlgraben zur Wickerbach-Mühle wurde in der Gemarkung Delkenheim größtenteils zugeschüttet. Ein Rest existiert zwischen dem Quellteich oberhalb der Straßenmühle bis zum Wirtschaftsweg an der Gemarkungsgrenze zu Massenheim. Dort wird der Abfluss in einem Kanalrohr dem Wickerbach zugeleitet. Daher ist das Bett des Wickerbach-Kanals auf Massenheimer Gemarkung, abgesehen von einem tief liegenden Bereich, meist trocken.

Verschiedene Kartenwerke und Luftbilder zeigen einen offenen Abfluss von dem ehemaligen Kiesteich auf dem Gelände des Golfclubs Hochheim-Wiesbaden zur Wickerbach-Mühle und bis zum Wickerbach. Dieser offene Abflussgraben wurde beginnend oberhalb des Wirtschaftsweges Delkenheim/Massenheim bis zum Wickerbach verrohrt. Die Frage ist nun: Müssen die Karten aktualisiert werden? Oder wäre es nicht angemessener, den offen Abfluss (vielleicht außerhalb des Mühlengeländes) wieder herzustellen?

Rechte Wickerbachaue und ehemaliger Mühlkanal zur Steinmühle, 18. Januar 2017

 

Wallau

Wickerbach in der Gemarkung Wallau (Hofheim/Ts.-Wallau, Main-Taunus-Kreis)

Fotos vom 07. September 2016

Der Ortskern von Wallau (Kreisstadt Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis).

Aufnahmen vom 07. September 2016

Klingenbach in Wallau zwischen der Gemarkungsgrenze zu Breckenheim und der Mündung in den Wickerbach (Hofheim-Wallau, Main-Taunus-Kreis).

Aufnahmen vom 07. September 2016

Die Schlagmühle am Wickerbach in Wallau und die Reste der Mühlkanäle.

Aufnahmen vom 28. Juni 2017

Langenhain/Wildsachsen

In der Hohl in Wildsachsen

Aufnahmen vom 21.01.2018

An dem Weg „In der Hohl“ befindet sich das Gelände mit dem Brunnen 4 der Trinkwassergewinnung von Wildsachsen und die zentrale Trinkwasseraufbereitung für alle 4 Brunnen. Unterhalb des eingezäunten Geländes erscheint ein kleines Fließgewässer, das rechts entlang des Hohlwegs auf den Ortskern von Wildsachsen zuläuft und am Rand der Bebauung in eine Verdolung eintritt. Unter Berücksichtigung der Topografie ist anznehmen, dass der ursprüngliche Fließweg zum Hollerbach führte.

Klingenbach von der Straße Am Hollerbach bis zur Kreuzung mit der Landesstraße 3018 an der Kläranlage von Wildsachsen (Gemarkung Wildsachsen, Main-Taunus-Kreis)

Aufnahmen vom 06. Dezember 2016

Nach der Einmündung des Hollerbachs in den Seyenbach oberhalb der Straße am Hollerbach in Wildsachsen trägt das vereinigte Fließgewässer den Namen Klingenbach. In der Gemarkung Wildsachsen nimmt der Klingenbach aus den Osten zufließenden Lotzenbach auf. Aus Quellbereichen entlang des Bachs erhält der Klingenbach zusätzlichen Abfluss. Die Zuflüsse aus den Einschnitten westlich der Landesstraße 3017 sind überwiegend drainiert und daher nur indirekt als Gewässer zu erkennen. Auch ein ausgedehntes Feuchtgebiet zwischen Klingenbach und Lindenhof wird hauptsächlich über einen Drainagegraben in den Lotzenbach entwässert.

Unterhalb der Einmündung des Hollerbachs wurde der Klingenbach unterhalb der Straße Am Hollerbach verlegt und ein Stück verrohrt.

Aus dem Hauptkanal der zur Kläranlage Wildsachsen orientierten Mischwasserkanalisation fließt dem Klingenbach aus einem Entlastungskanal bei Stark- und Dauerregen  unzureichend gefiltertes Abwasser zu. Die Abflussstöße erodieren das Bett des Klingenbachs bis zur Anpassung an die Abflussspitzen.

Der meist schmale Gehölzsaum des Klingenbachs besteht überwiegend aus angepflanzten Silberweiden, teilweise angereichert mit einer Sukzession von Schwarzerlen, Eschen und Graupappeln.

Der Klingenbach und seine Zuflüsse sind in der Gemarkung Wildsachsen während aller Jahreszeiten sehr dürftige, abflussarme Gewässer. Hauptursache sind die zahlreichen Grundwasserentnahmen für die Trinkwassergewinnung.

 

Seyenbach von seinem Ursprung in der Gemarkung Eppstein-Bremtal bis zum Zusammenfluss mit dem Hollerbach im Ortsbereich von Wildsachsen (Gemarkung Wildsachsen, Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis)

Aufnahmen vom 12. April 2017

Viel spricht dafür, dass der Quellbereich des Seyenbachs unterhalb der Wiesbadener Straße in Eppstein-Bremthal unter der Hochspannungs-Trasse am Nordrand der großen Lichtung zu finden ist. Ein Indiz für diese Annahme ist die Form der schmalen, langgestreckten, beiderseits von Feldern eingefassten Wiese. Weiter ist anzunehmen, dass die Trinkwassergewinnungs-anlagen in den Gemarkungen Bremthal und Wildsachsen den oberen Seyenbach trockengelegt haben.

Auf offenes Wasser stößt man zuerst westlich vom Sportplatz Bremthal an der Gemarkungsgrenze zu Wildsachsen. Dort hat der NABU einen Teich als Amphien-Biotop angelegt. Das kleine Stillgewässer liegt im Sichtschutz eines kleinen Weiden-Hains. Der Teich hat keine Speisung aus einem Fließgewässer. Damit er nicht sofort austrocknet ist er mit Folie ausgelegt.

Auch unterhalb des NABU-Teichs, nun in der Gemarkung Wildsachsen, ist von einem Fließgewässer anfangs nichts zu erkennen. Nur nach Starkregen oder einer längeren Regenperiode fließt dort zeitweise etwas ab. Ein schmales, abflussarmes Bächlein bildet sich dann etwa auf Höhe des Seyenbergs heraus.  Weitere Trinkwassergewinnungsanlagen des Wasserbeschaffungsverbands Hofheim begleiten den Seyenbach auf seinem weiteren Lauf (und entziehen ihm viel Wasser) bis er nach dem Zusammentreffen mit dem Hollerbach zum Klingenbach wird.

In den Wiesen oberhalb der Ortslage von Wildsachsen ist der kümmerliche Bach begradigt. Es gibt nur einzelne Fragmente eines artenarmen, das Gewässer begleitenden Gehölzsaums. Seitliche Zuflüsse, in Karten enthalten, lassen sich nicht lokalisieren, weil sie entweder ausgetrocknet sind oder drainiert wurden.

Innerhalb der geschlossenen Bebauung von Wildsachsen besitzt der Seyenbach nur eine schmales, ungepflegtes, von den Anliegern mehr oder weniger nach Gutdünken genutztes Gewässergrundstück.

An der Grabenstraße weisen Warnschlider auf die Gefahren hin, die beim Anspringen der Entlastungsanlage der Mischwasserkanalisation drohen. Dann kann der kleine Bach kurzzeitig anschwellen. Ein Hinweis auf die Abwasseinhaltsstoffe, die bei Entlastungssituationen eingeleitet werden, fehlt allerdings.

Unterhalb der Medenbacher Straße wurde das Fließgewässer ein Stück verrohrt, ohne dass dafür eine Notwendigkeit zu erkennen wäre.

Nach Querung der Landesstraße 3017 (Alt-Wildsachsen) nimmt der Seyenbach ein weiteres Fließgewässer, den Hollerbach, auf. Danach trägt er den Namen Klingenbach.

Oberer Seyenbach (Gemarkungen Bremthal und Wildsachsen, Man-Taunus-Kreis)

Aufnahmen vom 15. Februar 2019

Nur in Ausnahmejahren wird der Seyenbach von den Quellen in der Gemarkung Bremthal bis nach Wildsachsen als Fließgewässer sichtbar. Im Februar 2019 war der Abfluss so gering, dass er Gras kaum wahrnehmbar war.

Zulauf vom Pannenberg zum Seyenbach (Gemarkung Wildsachsen)

Aufnahmen vom 15. Februar 2019

Der Quelllauf beginnt unterhalb (südlich) des Pannenbergs bzw. knapp nördlich des vom Waldparkplatz an der Landesstraße 3017 herkommenden Waldwirtschaftswegs. Die Quelle ist versiegt, der Gewässerlauf bis zur Landesstraße trocken, selbst im gewöhnlich abflussreicheren Winter. Das Gewässerbett ist jedoch gut zu erkennen, mit Ausnahme der eingezäunten, an die Landesstraße angrenzenden Waldwiese. Aus der Waldwiese wurde der Gewässergraben getilgt, wahrscheinlicht liegt in der Wiese eine Dränage. Erst westlich der Landesstraße hat der dort dränageartig ausgebaggerte Gewässergraben etwas Abfuss zum kümmerlichen Seyenbach. Die Ursache für die schon  lange bestehende Austrocknung des Quelllaufs ist bei dem Tiefbrunnen 1 von Eppstein-Bremthal zu suchen (und zu finden).

Trockener Quelllauf westlich oberhalb des Tiefbrunnens 3 von Wildsachsen (Gemarkung Wildsachsen, Main-Taunus-Kreis)

Aufnahmen vom 15. Februar 2019

Unterhalb eines in Nord-Südrichtung auf dem Hügelkamm verlaufenden Waldwirtschaftswegs befindet sich eine Zwillingsquellmulde im Hang. Von dort führt ein markant eingeschnittenes, jedoch gänzlich abflussloses Gewässerbett bis zum eingezäunten Tiefbrunnen 3 von Wildsachsen. Aus der Wiese zwischen Tiefbrunnen 3 und dem Seyenbach wurde der Gewässergraben getilgt. Die Austrocknung des Quelllaufs ist auf die Trinkwassergewinnungsanlage 3 von Wildsachsen der Stadtwerke Hofheim/Ts. zurückzuführen.

Oberer Hollerbach mit seinen Zuflüssen (Gemarkung Wildsachsen, Main-Taunus-Kreis)

Aufnahmen vom 26. Juli 2017 bei Regenwetter

Der Hollerbach entsteht im Buchenmischwald aus zwei Quellarmen, einem südöstlichen und einem nordöstlichen, unterhalb des Judenkopfs. Der nordöstliche (gegabelte) Quellarm wird wiederum aus zwei Quellen gespeist, die auf unterschiedlichem Geländeniveaus austreten.

Kurz vor dem Waldrand wurde das Bett des Hollerbachs für die Anlage eines großen Waldteichs genutzt. Das Bachwasser, soweit es nicht in den Teich fließt, wird bei Trockenwetter in einem maroden Umgehungsgerinne südlich um den Teich herum geleitet. Hochwasserabflüsse gelangen direkt in den Teich, daher dürfte der Damm des Teichs auf der Südseite gebrochen sein. Die Bruchstelle wurde nur notdürftig repariert und fungiert nun als Notüberlauf, wenn das Umgehungsgerinne versagt.

Aus gewässerökologischen Erwägungen hat der Teich keine Berechtigung und sollte daher zumindest stark verkleinert werden.

Auf Höhe des Teichs erreicht aus Süden ein namenloser Quellbach den Hollerbach und mündet dort in das Umgehungsgerinne.

Namenloser Zufluss zum Hollerbach auf Höhe der Teichanlage im Forst aus südöstlicher Richtung (Gemarkung Wildsachsen, Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis)

Aufnahmen vom 03. November 2016

Namenloser Zufluss zum Hollerbach aus südöstlicher Richtung, Mündung Höhe Teichanlage (Gemarkung Wildsachsen)

Aufnahmen vom 15. Februar 2019

Auf Höhe des Hollerbachteichs trifft aus südöstlicher Richtung ein Fließgewässer auf das Umgehungsgerinne des Teichs. Der Quellbach entspringt in einer ausgeprägten Quellmulde am Rand der Langenhainer Gemarkung und fließt dann mit starkem Gefälle parallel zu einem Waldweg. Kurz nach Unterquerung eines aus Südwesten kommenden Wirtschaftswegs in einem viel zu gering dimensionierten Rohr nimmt der Quellbach in einem Fichtenwald noch den Abfluss zweier nahe beieinanderliegender Quellen auf.

Etwa 120 Meter unterhalb des Teichs erhält der Hollerbach den Zufluss eines aus Norden herunterkommenden, in einen steilen Hang eingegrabenen, kurzen Quellbächleins.

Namenloser Zufluss zum Hollerbach unterhalb der Teichanlage im Forst aus nördlicher Richtung (Gemarkung Wildsachsen, Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis)

Aufnahmen vom 03. November 2016

Hollerbach kurz oberhalb und unterhalb der Teichanlage (Gemarkung Wildsachsen)

Aufnahmen vom 5. Februar 2019

Die Teichanlage liegt exakt auf der natürlichen Trasse des Hollerbachs. Der Bach durchfließ die Teichanlage, das wasserbehördlich verordnete Umgehungsgerinne ist unwirksam bzw. unsinnig und außerdem sehr hässlich. Unterhalb der Teichanlage befinden sich 2 flache, kleine Teiche bzw. Tümpel seitlich des Gewässerbetts des Hollerbachs.

Unterer Hollerbach Höhe Junghainze-Hecken bis zum Zusammenfluss mit dem Seyenbach im Ortsbereich von Wildsachsen (Gemarkung Wildsachsen, Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis) Aufnahmen vom 24. August 2016

 

Unterer Hollerbach von der Teichanlage im Forst bis Höhe Junghainze-Hecken (Gemarkung Wildsachsen, Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis)

Aufnahmen vom 03. November 2016

 

Unterer Lotzenbach bis zur Mündung in den Klingenbach (Gemarkung Wildsachsen)

Aufnahmen vom 06. Dezember 2016

Lotzenbach (Gemarkungen Langenhain und Wildsachsen)

Aufnahmen vom 2. April 2017

Der Lotzenbach entspringt zwischen Hollerbach und Thierbach im Langenheimer Forst aus einer langgestreckten Quellmulde und fließt mit hohem Gefälle in südwestlicher Richtung ab. Am von Wildsachsen nach Breckenheim führenden, breiten Waldweg hat der Forstbetrieb den Quellbach gestaut, ein Rohr mit für die Gewässerdurchgängigkeit zu geringem Durchmesser und anschließendem Absturz entlässt den Lotzenbach in die nächste Gefällestrecke. Von links liefert eine Quelle temporär spärlichen Abfluss zu. Das v-förmig eingekerbte Gewässerbett wurde, wie man es oft finden kann, mit gefällten Stämmen junger Bäume zugeworfen, der Gewässerschutz zählt sichtlich nicht zu den Prioritäten des Hessischen Forstbetriebs und die zuständige Wasserbehörde scheut selbst bei offiziellen Gewässerschauen den Weg zu Fließgewässeroberläufen, nimmt von Problemen keine Kenntnis.

Nach etwa 260 Metern erreicht der Lotzenbach den ersten von zwei angelegten kleinen Waldteichen im Rotbuchenmischwald. Kurz oberhalb des ersten Teichs tritt wieder von links der Abfluss aus einer temporär vor allem im Winter und zeitigen Frühjahr schüttenden Quelle hinzu.

Ein Rohr im maroden Damm des Teichs entlässt den abflussarmen Bach in die kurze Fließstrecke bis zum zweiten, nierenförmigen Waldteich. Jetzt trifft von rechts ein temporärer Quellzufluss auf die nördliche Bucht des Teichs. Aus einem Kunsstoffrohr im Damm (wie bei den anderen Durchlässen mit etwa 20 Zentimeter Durchmesser) stürzt der segmentierte, der Durchgängigkeit für die Gewässerbewohner beraubte kleine Bach in den nächsten Abschnitt.

Unter der Hochspannungstrasse muss der Lotzenbach einen vom Forst angelegten Retentionstümpel durchfließen, bald danach verlässt er an einem Waldweg, hier aus seinem natürlichen Bett herausgelegt, den Forst und tritt in eine halbkreisförmige, bereichsweise durch flächige Quellaustritte feuchte Auenwiese zwischen dem Forst im Südosten und landwirtschaftlichen Flächen im Nordwesten ein. Von links (Osten) trifft der Graben für den Ablauf einer Quelle im Wald auf den Bach.

Ein Auegrundstück links zwischen Waldrand und Bach ist für die Haltung von Damwild eingezäunt, der intensiven Tierhaltung ist die Grasnarbe zum Opfer gefallen.

Ein nur etwa 150 Meter breiter Geländerücken trennt nun den Lotzenbach vom weiter südlich fließenden Thierbach. Knapp südlich des Lindenhofs fließt der Lotzenbach exakt nach Westen, quert den Weg „Zum Lindenhof“, erreicht, einem Wirtschaftsweg folgend, ein schilfbestandenes, teilweise dräniertes Feuchtgebiet, das den Klingenbach hier östlich begleitet und mündet schließlich in den Klingenbach.

Lotzenbach  (Gemarkungen Langenhain und Wildsachsen)

Aufnahmen vom 22. März 2017

Thierbach und Thierbach-Teiche (Gemarkungen Langenhain und Wildsachsen)

Aufnahmen vom 12. April 2018

 

Thierbach und Thierbach-Teiche  (Gemarkung Langenhain)

Aufnahmen vom 12. April 2018

 

Grundwasseraustritt oberhalb des Thierbachs am Böschungsfuß  zwischen der Landesstraße 3018 und einem Wirtschaftweg (Gemarkung Wildsachsen)

Der Wasseraustritt speist einen schmalen, unbewirtschafteten Teich, der in der Regel nicht völlig trocken fällt

Aufnahmen vom 29. März und 07. April 2017

Thierbach (Gemarkung Langenhain)

und zwei von ihm durchflossene, unbewirtschaftete Waldteiche. Im oberen Teich waren Froschlaich und einige braune Grasfrösche zu sehen. Im unteren Teich konnten weder Frösche noch Erdkröten gefunden werden

Aufnahmen vom 22. März 2017

Thierbach und Massenheimer Graben (Gemarkungen Langenhain und Wildsachsen)

und vier von ihm gespeiste Vereins-Teiche: Reinecke-Weiher Am Massenheimer Graben, Orje-Weiher, Ritter-Weiher und Herzog-Weiher

Aufnahmen vom 22. März 2017

In einem Teich des Angelsportvereins Lorsbach e.V. 1970 (der 2. Teich in Fließrichtung des Thierbachs: Orje-Weiher) war das Laichgeschäft der Erdkröten in vollem Gang. Hunderte Erdkröten drängten sich in Ufernähe vorallem auf der Westseite (der abstromigen Seite) des großen Teichs. Im ersten, höher gelegenen Teich (Reinecke-Weiher und dem vorgelagerten kleinen Teich) waren keine Erdkröten zu sehen. Im dritten und vierten Teich (Ritter-Weiher und Herzog-Weiher) konnten nur wenige Erdkröten beobachtet werden.

Der unterste Teich (Herzog-Weiher) zeigte bereits zu dieser Jahreszeit erste Anzeichen von Überdüngung (Eutrophierung): Grünalgendecke auf der Wasseroberfläche. Die Eutrophierung deutet auf einen (zu) hohen Fischbesatz hin.

Bei einem Besuch am Orje-Weiher zwei Wochen später, war vom Laich der Erdkröten fast nichts mehr zu sehen. Naheliegende Vermutung: Die Fische im Teich haben das Nahrungsangebot angenommen.

Die Thierbach-Teiche ermöglichen einer handvoll älterer, in Vereinen organisierten Herren ein preisgünstiges Freizeitvergnügen beim Angeln und dem Verzehr der gefangenen Fische. Mit Naturschutz hat das rein gar nichts zu tun, auch wenn die aufgestellten Vereinsschilder etwas anderes behaupten. Es ist an der Zeit, die Genehmigungen der Teiche und die Pachtverträge auslaufen zu lassen oder zu widerrufen und den Thierbach wieder zu einem durchgängigen Fließgewässer mit heimischer Fauna zu machen.

 

 Thierbach (Gemarkungen Langenhain und Wildsachsen)

und vier Angelteiche, die er durchfließt

Aufnahmen vom 24. August 2016

Ortsteil Wildsachen von Hofheim/Taunus (Main-Taunus-Kreis)

In Wildsachen vereinigen sich Seyenbach und Hollerbach zum Klingenbach. Der Klingenbach ist der bedeutenste Zufluss des Wickerbachs, er mündet in Hofheim-Wallau in den Wickerbach.

Aufnahmen vom 24. August 2016

 

 Thierbach (Gemarkung Langenhain)

Fotografien vom 24. Auuust 2016

Während der südliche, parallel zur Landstraße 3018 verlaufende Quellarm (der Massenheimer Graben) zu diesem Zeitpunkt oberhalb der Teichanlage des Sportangler-Clubs Taunusfischer e.V. vollständig ausgetrocknet war, wies der nördliche Arm noch Abfluss auf. Ein Fächer aus mehreren markant eingeschnittenen Rinnen (teilweise trocken) vereinigt sich oberhalb der NO-SW querenden Starkstromtrasse zu einem kleinen Bachlauf, der in zwei aufeinander folgenden, unbewirtschafteten Waldteichen aufgestaut wird. Er vereinigt sich unterhalb des Taunusfischer-Teichs (Reinecke-Weiher) mit dem südlichen Quellarm zum Thierbach.

Massenheimer Graben und Thierbach mit 5 Teichanlagen (Gemarkungen Langenhain, Wildsachsen und Breckenheim)

die der kleine Bach in den Gemarkungen Langenhain und Wildsachsen (Kreisstadt Hofheim/Ts., Main-Taunus-Kreis) und, kurz vor der Mündung in den Klingenbach, in der Gemarkung Breckenheim von Wiesbaden durchfließt.

Aufnahmen vom 19. April und 08.Juni 2016

Der kleine Bachlauf neigt dazu im Oberlauf im Sommer und Herbst vollständig auszutrocken. Dies verträgt sich schlecht mit dem Umstand, dass der Thierbach insgesamt 7 zum Teil große Teiche zu speisen hat, 4 davon Angelsportteiche, genutzt von 3 Vereinen. Hier besteht aus gewässerökologischer Sicht dringender Veränderungsbedarf.

Im letzten Abschnitt wurde der Thierbach in der Gemarkung Breckenheim (ursprünglich zur Speisung der Klingenmühle) in ein parallel zum Klingenbach verlaufendes Bett verlegt. Nach Einstellung des Mühlenbetriebs blieb es bei der Gewässerverlegung, nun zur Speisung einer Teichanlage oberhalb des Klingenbachs. Der Thierbach fließt aus zwei Teichausläufen in den Klingenbach.

Die ursprünglichen Mündung des Thierbachs in den Klingenbach ließe sich ohne bedeutenden Aufwand wieder herzustellen, wenn der Wille dazu vorhanden wäre.

 

Thierbach (Gemarkung Langenhain)

und die mittleren 3 der insgesamt 5 Teichanlagen, die der kleine Bach durchfließt

Aufnahmen vom 17. März 2016

Breckenheim

Der Medenbach in der Gemarkung Breckenheim

der Landeshauptstadt Wiesbaden  zwischen „Im Stückenrod“ an der A 3 und der Mündung des Medenbachs in den Wickerbach „An der Steinern Brück“ (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Aufnahmen vom 08. und 12. Juni, 06., 12. und 19. Juli sowie vom 24. August 2016

Auf etwa 300 Meter Länge verläuft der Medenbach unmittelbar am Westrand der Autobahn A3, im unteren Abschnitt ohne Begleitgehölze, im oberen Abschnitt im Gehölzsaum eingetieft und bei erhöhtem Abfluss (Zufluss aus Entlastungsanlagen der Mischabwasserkanalisation und Niederschlagswassereinleitung von der Raststätte Medenbach) das an die A3 angrenzende Ufer unterspülend und abtragend. Erforderlich wäre es, dem Bach mehr Platz am von der A3 abgewandten Ufer zu verschaffen (Verbreiterung der Gewässer-Parzelle) und somit den Rand der A3 zu sichern.

Bei den Bachgehölzen dominieren Schwarzerlen und (z.T. alte) Weiden. Die Weiden dürften wie an anderen Bächen in der Gegend auf Anpflanzungen zurückgehen. Insgesamt ist der Bachgehölzsaum artenarm. Durch Pflegemaßnahmen sollte die natürliche Sukzession  gewässertypischer Baumarten (u.a. Eschen, Ahorn-Arten) unterstützt werden.

 

 

Die Entwässerungsanlage der Autobahn-Raststätte an der A3 mit Ablauf in den Medenbach und der Medenbach im Bereich Kappesgewann oberhalb des Autobahn-Durchlasses (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Aufnahmen vom 22.Februar 2012 und 05. Februar 2013

Der Wickerbach nach dem Bau des überdimensionierten Doppelkreises von der Brücke der Landesstraße 3039, vorbei an den Bauernhöfen und sonstigen landwirtschaftlichen Gebäuden beiderseits des Bachs,  bis zur Einmündung des Medenbachs und zur Siedlung Gerbermühle am Ortsrand von Hofheim-Wallau (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Aufnahmen vom 08. Juni, 06. und 12. Juli und 07. September 2016

 

Die neue Brücke der Landesstraße 3039 über den Wickerbach (vor dem Bau des überdimensionierten Doppelkreisels), ein Verkaufsstand von Schneider´s Bauernhof (Igstadt) für Feldkürbisse und der Wickerbach oberhalb der Brücke (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Aufnahmen vom 29. Oktober 2013

Der Klingenbach an einem verregneten Vormittag im Abschnitt zwischen der Neumühle und  der Ortslage von Breckenheim (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Östlich vom Klingenbach steigt das von Laubmischwald bestandene Gelände steil zum Stockheck an. Die Aue westlich des Bachs ist landwirtschaftlich geprägt. An einer Gewässerschleife Am Klingenberge hat sich artenreiche Auwald-Skzession eingestellt. Unterhalb der Bachschleife wird das Gelände beiderseits des Bachs landwirtschaftlich genutzt: Wiesen und Steuobstbestände am Ostufer, Feldbau am Westufer. In Richtung Ortslage wird der bachbegleitende Gehölzstreifen schmaler. Länger zurückliegende Pflegefehler an den Weiden-Bäumen führen zu Baumschäden. Auf Wunsch des Naturschutzes wurden ältere Weiden zur Erhaltung von Baumhöhlen nicht bodengleich zurück geschnitten („auf den Stock setzten“) sondern in 1 1/2 bis 2 Meter über dem Boden. In der Folgezeit bildet sich eine neue, schwere Baumkrone auf einer hohlen, vermodernden Stammbasis. Bei Sturm brechen solche falsch gepflegten Bäume schnell zusammen. Ein Schandfleck am Klingenbach ist die Bebauung und Geländenutzung um die Reithalle.

Aufahmen vom 27. April 2016

 

Der Klingenbach zwischen der Gemarkungsgrenze zu Wildsachsen/Kreuzung mit der Landesstraße 3018 im Norden und der Schnellbahntrasse parallel zur Autobahn A3 im Süden (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Nach Unterquerung der Landesstraße 3018 (nach Langenhain) passiert der Klingenbach die Kläranlage von Wildsachsen und nimmt das gereinigte Abwasser auf. Unterhalb der Kläranlage liegt eine vom umgeleiteten Thierbach im Hauptschluss gespeiste Teichanlage am linken (östlichen) Bachufer. Die Abläufe aus den Teichen leiten das Wasser des Thierbachs in den Klingenbach, eine in gewässerökologischer und wasserrechtlich unbefriedigende bzw. unzulässige Situation, die dringend verbessert werden sollte.

Der Klingenbach passiert die Klingenmühle und die Neumühle. Am Klingenberge hat der Bach eine markante Schleife nach Westen ausgebildet, um die herum sich eine artenreiche Auwaldsukzession entwickelt hat. Im weiteren Verlauf ist die Gewässerparzelle und damit der bachbegleitende Gehölzsaum wieder schmäler.  Viele Bäume, insbesondere Silberweiden sind durch falsche Pflege geschädigt. Vermodernde Baumstümpfe können den Neuaustrieb nicht tragen und brechen bei Stürmen zusammen.

Einen Schandfleck bilden die Gebäude und Einrichtungen der Reithalle oberhalb der Ortslage.

In der Ortslage ist der Klingenbach überwiegend renaturierungsbedürftig. Entsprechende Planungen wurden bereits vor mehreren Jahren eingeleitet und werden vielleicht in absehbarer Zeit verwirklicht.

Aufnahmen vom 16. Februar, 17. März und 19. April 2016

 

Der Klingenbach in Breckenheim.

Die Aufnahmen entstanden in den Jahren 2001  bis 2013 (2001, November 2002, Februar 2008, April 2009, August 2010, Mai und Juni 2011, Mai 2012 und Juni 2013 am Klingenbach innerhalb des Ortskerns von Breckenheim und unterhalb der Bebauung im Distrikt „Bergwiesen“ bis zum Durchlass unter der Autobahn A3.

Die 4 Aufnahmen eines Klingenbach-Hochwassers hat freundlicherweise Herr Dietrich Kröger, Breckenheim, zur Verfügung gestellt.

Mit ersten, bescheidenen Renaturierungsmaßnahmen (Setzen von Störsteinen zur Bildung eeiner Sedimentauflage im ausgebauten Bachbett) wurde am Klingenbach bereits in der ersten Phase der Umsetzung der Wickerbach-Planung 2001 begonnen.

Der Klingenbach hat oberhalb und unterhalb der Ortslage von Breckenheim einen vergleichsweise besseren Zustand als innerhalb. Im Ortskern ist er mit Rasengartengittersteinen ausgebaut, teilweise zwischen Ufermauern eingezwängt, von zahlreichen öffentlichen und illegal errichteten privaten Brücken und Stegen überbaut und oberhalb der Löffelgasse aus der Taltiefsten herausgelegt, was zu Hochwasserschäden an der Bebauung im ursprünglichen Gewässerbett führen kann. Auch wird der Bach immer wieder zur Entsorgung von Gartenabfällen genutzt, die sich im weiteren Verlauf aufstauen und aufwändig sowie teuer entsorgt werden müssen.

Nichtsdestoweniger besitzt der Gewässerabschnitt einiges Potenzial zur Renaturierung und gleichzeitig schöneren Gestaltung des Ortskerns. Mit ersten Vorbereitungen begann das städtische Umweltamt bereits 2008, die im Ortsbeirat auf grundsätzliche Zustimmung stießen. Nach längerer Pause wurden die Planungen vom Umweltamt, unterstützt von der Oberen Wasserbehörde, wieder aufgegriffen. Zur Umsetzung könnte es ab 2018 kommen.

 

 

Zufluss aus der Prügelwiese östlich der Bebauung zum Klingenbach (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Eine Quelle am oberen, östlichen Rand der Prügelwiese speist ein kleines Fließgewässer. Der Gewässergraben endet unterhalb einer Gehölzinsel. Es ist anzunehmen, dass der weitere Verlauf verrohrt ist. Ein weiterer, flächiger Quellaustritt  befindet sich in der Mitte der Prügelwiese. Aus der feuchten Wiesenzone führt ein schmaler Graben zum östlichen Rand der Bebaung bis zu einem Geschiebesammler. Von dort führt ein Gewässerkanal in südwestlicher Richtung bis zum Klingenbach (Einlauf kurz unterhalb der Schulstraße).

Die beiden Quellen und der meist abflussarme Quellbach sind in der Stadtkarte nicht verzeichnet.

Aufnahmen vom 17. Mai 2017

 

Pfingstborn, Wassertretanlage und Abflussgraben zum Rohrgraben  (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Aufnahmen vom 09. und 17. März 2016

Die gefasste Quelle des Pfingstborns speist eine Wassertretanlage, eine wasserbauliche Scheußlichkeit, deren ersatzloser Rückbau auch aus gestalterischen Erwägungen dringend geboten ist. Der Ablauf aus der Anlage wird verrohrt unter der Zufahrt zur Pfingstbornanlage (Spielplatz) durchgeführt und fließt dann offen im Straßengraben zum Rohrgraben. Es erschließt sich nicht, weshalb der natürliche Ablauf, den die Stadtkarte immer noch zeigt, aufgegeben wurde.

Seitenarm des Rohrgrabens an der Warzeneiche (Gemerkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden). Der Zufluss aus nordöstlicher Richtung ist in der Stadtkarte von Wiesbaden nicht enthalten.

Aufnahmen vom 09. März 2016

 

Seitenarm des Rohrgrabens von den beiden Quellen südlich des Dachskopf bis zur Mündung in den Rohrgraben in den Schmalwiesen (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden).

Der Quellarm unterhalb des Dachskopfes war bei der Exkursion gänzlich (vermutlich schon längere Zeit) ausgetrocknet. Die gefasste Quelle am Jagdhaus an der Gemarkungsgrenze zu Langenhain speiste mit ihrer bescheidenen Schüttung einen künstlichen Waldteich, in dem viel Froschlaich zu sehen war. Die Gewässerrinne unterhalb des Teichs war wiederum völlig trocken. Erst unterhalb des Zusammentreffens der beiden Quellarme im Distrikt Schildland war der tiefgründige Boden am Grund des schluchtartigen Einschnitts feucht. Unterhalb des Walds im Distrikt Auf der Gans war das Gewässerbett wieder abflusslos bis zu den 4 Brunnen der historischen Trinkwassergewinnungsanlage von Breckenheim (errichtet 1925).

Im Distrikt Schmalwiesen hat sich in einem Quellgebiet rings um das Brunnenhaus der seit langem funktionslosen historischen Wassergewinnung eine artenreiche Auwaldsukzession entwickelt. Die Fassungen der Brunnen sind teilweise defekt, so dass Wasser aus dem Brunnenkopf quillt. Das im Brunnenhaus gesammelte Wasser wird unterhalb aus zwei Leitungen abgeschlagen. Der Abschlag speist ein kleines Fließgewässer zum Rohrgraben.

Der Abfluss aus einem Quellteich in der südlichen Schmalwiese wird vom Seitenarm des Rohrgrabens aufgenommen, der unterhalb in den Rohrgraben mündet.

Die Ursache für die Austrocknung des namenlosen Seitenarms des Rohrgrabens dürften die großflächig wirksamen Grundwasserentnahme für die Trinkwassergewinnung sein.  Die trockene Frühjahrswitterung hat allenfalls eine verstärkende Wirkung.

Der Wirkradius der historischen Trinkwassergewinnung ist als gering anzunehmen. Nichtsdestoweniger sollten die seit dem Anschluss von Breckenheim an die öffentliche Trinkwasserversorgung nutzlosen Anlagen zurückgebaut werden, um das Wasser den natürlichen Quellen zurückzugeben.

 

Seitenarm des Rohrgrabens (Schildwald bis Schmalwiesen)

Die Bilder wurden am  am namenlosen Zufluss des Rohrgrabens zwischen dem Quellbereich im Schildland, dem Quell- und Feuchtgebiet um die alte Wassergewinnung von Breckenheim und der Mündung in den Rohrgraben an den Schmalwiesen aufgenommen. Von dem etwa 700 Meter langen Fließgewässer ist nur die untere Hälfte in der Stadtkarte von Wiesbaden abgebildet. Aus der Quellmulde bei den Schmalwiesen fließen dem Rohrgraben zwei weitere kleine Quellbäche zu.

Aufnahmen vom 16. Februar, 09. und 17. März 2016

 

Der mittlere Abschnitt des Rohrgrabens, Am Lochweg (Gemarkung Breckenheim, Stadtkreis Wiesbaden). In zwei Tümpeln im tiefen Einschnitt des Rohhrgrabens befanden sich erwachsene Teich- und Bergmolche und Larven kurz vor dem Verlassen des Gewässers.

Der größere der beiden Tümpel wird von einer Holzpfahlreihe gestaut. Der kleinere, unterhalb liegende Tümpel speist sich aus einer am Böschungsfuß gefassten Quelle . Im gezeigten Abschnitt hatte der Rohrgraben schwachen Abfluss. Weiter unterhalb, an der Querung des Wirtschaftswegs, war der kleine Bach völlig ausgetrocknet.

Das Bett des Rohrgrabens ist unterhalb der Tümpel bis unterhalb des Wirtschaftswegs massiv naturfern ausgebaut. Dieser unsinnige Ausbau sollte baldmöglichst entfernt werden.

Aufnahmen vom 17. und 23. Mai 2017.

 

Rohrgraben vom Quellbereich oberhalb der Warzeneiche bis zur Mündung des Kanals in den Klingenbach (Gemarkung Breckenheim, Wiesbaden).

Die beiden Quellarme des Rohrgrabens reichen bis an die Gemarkungsgrenze von Langenhain. Als Folge der Trinkwassergewinnung sind sie trocken gefallen und wurden daher bei der Kartierung der Fließgewässer nicht berücksichtigt. Erst kurz oberhalb der Reste der Warzeneiche fließt in dem kleinen Bach etwas Wasser.

Der Rohrgraben wurde im mittleren Abschnitt noch in der Zeit der Zugehörigkeit von Breckenheim zum Main-Taunus-Kreis massivst ausgebaut. Dieser unsinnige Ausbau sollte entfernt werden.

Am 16. Februar und 09. März war der Abfluss im Rohrgraben für die Jahreszeit augenscheinlich normal. Am 17. März hatte sich die Abfluss-Situation stark verändert: Im mittleren Abschnitt oberhalb und unterhalb der Unterquerung des Wirtschaftsweges Am Lochweg tendierte der Abfluss gegen Null.

Auf Höhe der Schmalwiesen trifftt ein Seitenarm aus dem Distrikt Schildland unterhalb des Dachskopfs den Rohrgraben. In dem feuchten Quell-Dreieck zwischen den beiden Fließgewässern hat sich eine artenreiche Auwald-Sukzession entwickelt. Darin versteckt befindet sich der Wasserspeicher des historischen Breckenheimer Wasserwerks, der aus vier östlich des Seitenarms angelegten Brunnen mit inzwischen teils schadhaften Fassungen gespeist wird. Das gesammelte Wasser wird unterhalb des Speichers aus einer Froschklappe abgeschlagen. Die Anlagen sind längst nutzlos und müssen zurückgebaut werden.

Unterhalb des Auwäldchens speist der gefasste Pfingsborn eine baulich ausgesucht hässliche Wassertretanlage. Der Abfluss  aus der Anlage gelangt erst verrohrt, dann als offener Wegeseitengraben zum Rohrgraben.

Am Rand der Bebauung fließt der Rohrgraben entlang eines Fahrwegs bis zum Tennisplatz und mündet dann in eine Verdolung (Kanal). Der verdolte Bach mündet schließlich in der Klingenbach-Straße in den Klingenbach.

Aufnahmen vom 16. Februar, 09. und 17. März 2016

 

Unterer Thierbach und Klingenmühlteich (Gemarkung Breckenheim)

Nach Unterquerung der Landesstraße 3018 wird der Thierbach in südlicher Richtung umgeleitet, um die aus zwei Teichen bestehende Teichanlage der Klingenmühle zu speisen.

Aufnahmen vom 28.Februar 2019

Naurod

Aubach

von den Quellbereichen zwischen dem Hellenberg und dem Distrikt Hongwer („Flutgraben“) und in der Linsenwiese oberhalb des Steubenhofes (Aubach). Die Aufnahmen entstanden zum größten Teil am 29. September 2015. Ergänzende Bilder sind vom 7. November 2001 und 17. Oktober 2002.

Der Aubach („Flutgraben“) ist der längste und am tiefsten eingeschnittene Quellbach des Wickerbachsystems. Die ausgeprägte Quellsenke mit den maroden oberirdischen Resten einer nicht mehr genutzten (aber nicht zurückgebauten)  Trinkwassergewinnungsanlage zur Versorgung der ehemaligen Lungenheilanstalt (heute Wilhelm-Kempf-Haus) ist völlig trocken. Unterhalb bildet sich entlang eines Waldwegs ein kümmerliches Fließgewässer aus. Nach dem Steubenhofes kommt aus nordwestlicher Richtung der kürzere, ebenfalls abflussarme „offizielle“ Aubach hinzu. Seine „Quelle“ ist die Drainage der Altablagerung in der Linsenwiese, die das natürliche Quellgebiet überdeckt. Der vereinigte Aubach unterquert an der Grenze zum Main-Taus-Kreis die Bundesstraße 455 und fließt in der Stockwiese am Rand des bewaldeten Haag nach Südosten in Richtung der Gemarkung Auringen. In der Dörrwiese mündet von Osten ein kleiner Bach aus dem Distrikt Kilsloch ein.

Etliche Quellbäche in Wiesbaden werden als „Flutgraben“ bezeichnet, sie erhielten keinen „offiziellen“ Namen. Eher kein Hinweis auf starkes öffentliches Interesse.

In den Jahren 2000 und 2001 wurden vom städtischen Umweltamt an den Aubächen verschiedene Rohrdurchlässe ersatzlos entfernt oder durch eine Furt ersetzt. Eine Projekttafel weist heute noch darauf hin. Der Eigner des Steubenhofs hat die ausgehandelten Renaturierungsmaßnahmen durch „private Initiative“ teilweise wieder rückgängig gemacht.

Der Läusbach nach Vereinigung der beiden Quellbäche

bis zur Verrohrung unterhalb der Brücke der Bundesstraße 455 am Rand der Bebauung von Naurod (Aufnahmen vom 15. August 2017).

Die 1926 begonnene Trinkwasserversorgung der ehemals selbständigen Gemeinde Naurod aus Gewinnungsanlagen der näheren Umgebung wurde im Herbst 1974 endgültig eingestellt. Die Stilllegung des „Wasserwerks“ Naurod wird mit 1967 angegeben. Der Heimatverein Naurod hat das Gebäude renoviert und pflegt es. Weniger bekannt ist, dass die historischen Trinkwassergewinnungsanlagen an den Quellarmen des Läusbachs weiter funktionieren. Die Quellschüttung beider Läusbacharme kommt überwiegend aus Rohren mit Froschklappen (Schwingklappen) von den Gewinnungsanlagen, dagegen sind die im Gelände gut erkennbaren Quellsenken trocken gelegt. Der Rückbau der historischen Anlagen nach dem Nutzungsende und die Wiederherstellung der natürlichen Quellen wurde wohl sowohl von der Gemeinde Naurod bzw. der Stadt Wiesbaden als auch von den zuständigen Behörden „vergessen“. Die Grundstücke mit den historischen Gewinungsanlagen befinden sich nach Auskunft der städtischen Liegenschaftsverwaltung im Bestand der Forstverwaltung im Grünflächenamt.

Der westliche Quellarm des Läusbachs

bis zum Zusammenfluss mit dem östlichen Quellarm im Distrikt Läusbach. Spaziergänger interessierten sich für die Recherchen im Gelände (Aufnahmen vom 15. August 2017).

Der östliche Quellarm des Läusbachs vom Kussweg bis zum Zusammenfluss mit dem westlichen Quellarm im Distrikt Läusbach (Aufnahmen vom 15. August 2017).

Die blauen Tafeln am Waldrand markieren Entleerungsleitungen von Trinkwassergewinnungsanlagen. Eine zählt zum Bestand von Hessenwasser (Entleerung für die Transportleitung vom Pumpwerk Naurod zm Trinkwasserbehälter Kellerskopf, z.B. bei Rohrbruch). Der zweite Auslass ist wahrscheinlich die Entleerungs-Leitung des Trinkwasserbehälters Naurod des Wasserbeschaffungsverbands Niedernhausen-Naurod.

 

Wilhelm-Kempf-Haus

(Tagungsstätte der Katholischen Kirche an der Landesstraße 3027 im Wald nördlich von Naurod) und von Wassergewinnungs- und -versorgungsanlagen in seiner Nähe (Aufnahmen vom 15. August 2017).

Für das Sanatorium des Nassauischen Heilstättenvereins für Lungenkranke e.V. (heute Wilhelm-Kempf-Haus) wurde 1955 am Bechtewaldweg ein Rohrbrunnen zur Eigennutzung angelegt und das Wasserrecht für die Förderung von 50 m³/Tag am 29. Januar 1960 für 20 Jahre erteilt. Es ist nicht geklärt, ob die Anlage noch genutzt wird.

Weitere Trinkwassergewinnungsanlagen zur Versorgung der Gemeinde Naurod (damals Main-Taunus-Kreis) und der Lungenheilanstalt wurden seit ca. 1925 am Köpfchen, oberhalb und in der Dörrwiese, an den beiden Quellarmen des Läusbachs und an der Quelle des Aubach-Flutgrabens angelegt und bis ca. 1965 genutzt. Keine dieser Anlagen wurde nach Umstellung der Trinkwasserversorgung auf Wasser aus Tiefbrunnen in der Gemarkung Niedernhausen (Wasserbeschaffungsverband Niedernhausen-Naurod) zurückgebaut.

Das Wilhelm-Kempf-Haus bekundet auf seiner Website Interesse für den Umweltschutz. Daraus ergab sich das Motiv, der Verwaltung des Hauses einige Rechercheergebnisse über die historische Wassergewinnung für die Lungenheilanstalt und die Gemeinde Naurod zu übermitteln, verbunden mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit des bisher versäumten Rückbaus der alten Anlagen. Auf die Mitteilung gab es keinerlei Reaktion.

Läusbach

von den Quellen im Distrikt Läusbach bis zur Mündung in den Wickerbach oberhalb des Nauroder Festplatzes. Die Fotos entstanden am 3. September 2009, 26. Juni 2013, 5. November 2014 und am 29. September und 13. Oktober 2015.

Die beiden Quellarme des Läusbachs treten aus Abschlagsrohren mit Froschklappen historischer, nicht mehr genutzter Trinkwassergewinnungsanlagen am Kußweg und unterhalb davon aus. Beide Rinnsale sind bereits oberhalb des Zusammenflusses in der Nähe des historischen Wasserwerks Naurod aus dem Jahr 1926 mit Nassauer Gestück ausgebaut. Von hier fließt das dürftige Gewässer westlich des Läusbachwegs mit starkem Gefälle in Richtung Fondetter Straße. Nach Unterquerung der Brücke der Bundesstraße 455, am Rand des Gelände eines Lebensmittelmarktes ist der Läusbach verrohrt. Der Bachkanal verläuft in der Fondetter Straße und Schillerstraße. Ab Schiller-/Bremthaler Straße kommt das Gewässer wieder ans Licht und fließt zwischen Gärten bis es nach der Rilkestraße auf den Sportplatz von Naurod trifft. Ein Geschiebesammler markiert den Eingang zur Verrohrung unter dem Sportplatz. Nach Unterquerung des Sportplatzgeländes verläuft das geschundene Bächlein überwiegend oberirdisch im gestückten Bett bis zur Querung der Auringer Straße und danach bis zur massiv befestigten Mündung oberhalb des Festplatzes in den Wickerbach.

 

Alsbach

von der Quelle unterhalb der Siedlung Erbsenacker im Ortsbezirk Naurod von Wiesbaden bis zur Mündung in den Wickerbach an der Auringer Mühle in der Gemarkung Auringen. Die Aufnahmen entstanden am 11. August 2015. Ergänzende Fotos von Renaturierungsprojekten sind aus den Jahren 2001 bis 2007.

Der Alsbach tritt diffus in einem Buchenmischwald aus, es gibt keine abgrenzbare Quelle. Er ist auf seiner gesamten Länge abflussarm. Das Alsbachtal wird unterhalb des Jagdhauses durch Nutzung und Pflegemaßnahmen als Wiesental erhalten. Der bescheidene Gewässerlauf wurde an den Böschungsrand verlegt und überwiegend mit Nassauer Gestück ausgebaut und fixiert.  Das städtische Umweltamt ließ das Nassauer Gestück bei einer Renaturierungsmaßnahme im Jahr 2001 (im Rahmen der „Bauphase 1 Wickerbachsystem“) stellenweise aufbrechen und die Steine im verbreiterten Gewässerbett verteilen. Bei den Baumaßnahmen wurde ein kleines Steinkrebsvorkommen entdeckt. Entlang des Wirtschaftsweges sind zahlreiche Jägeransitze unteschiedlichster Bauweisen aufgereiht.

Im unteren Alsbachtal weist ein Projektschild auf einen Kastendurchlasses hin, der hier an Stelle einer Rohrleitung greringen Querschnitts eingebaut wurde und die Durchgängigkeit des Gewässers gewährleisten sollte. Damit wurde der Forderung von Landwirten nachgekommen, die auf einer Überfahrmöglichkeit bestanden. Die Überfahrt wird nicht genutzt, die nicht billige Maßnahme ging ins Leere. Unterhalb des Kastendurchlasses wird der Alsbach in eine private Teichanlage eingeleitet. Der Eigentümer der Teiche hat zusätzlich zu den Teichen auch die Gewässerparzelle der Stadt eingezäunt.

Nach Unterquerung der Kreisstraße mündet der Alsbach an der Auringer Mühle in den Wickerbach.

 

Wickerbach-Quellen am Köpfchen und oberhalb der Dörrwiese (Aufnahmen vom 17. Mai 2017)

Am 17. Mai fanden wir die Türe zum Stollen am Köpfchen nach wie vor unverschlossen vor. Offenbar war die über 4 Wochen vorher erfolgte Meldung an Bürgeramt und Ortsverwaltung über das „Verkehrssicherungs“-Problem nicht für wichtig gehalten worden. Zur nicht geringen Überraschung fanden wir auch den Einstieg zum Stollen oberhalb der Dörrwiese unverschlossen vor.

Der Rudolf-Dietz-Brunnen ist die dritte Quelle des Wickerbachs

Aufnahmen vom 19. September 2017

In den Tagen vor den Aufnahmen war eine stattliche Lärche auf die Schutzhütte am Rudolf-Dietz-Brunnen gefallen und hatte sie zertrümmert.

Die Schüttung der gefassten Quelle und des frei austretenden Quellwassers fließt in Richtung der unteren Dörrwiese, doch der Abfluss versickert meist vor dem Zusammentreffen mit den beiden anderen Quelllarmen des Wickerbachs im Wald. Das aktuelle Gewässerbett ist vermutlich nicht der ursprüngliche Fließweg.

 

Quelle oberhalb der Dörrwiese, Seitenarm des Wickerbachs (Aufnahmen vom 14. März 2017).

Oberhalb der Dörrwiese kann man im Wald unschwer eine trockene Gewässerrinne erkennen. Statt einer Quelle findet man ein Schachtbauwerk, dem Zugang zu einem nicht mehr für den ursprünglichen Zweck genutzten Trinkwasserstollen, einer Komponente der historischen Trinkwasserversorgung von Naurod und der ehemaligen Lungenheilanstalt (heute Wilhelm-Kempf-Haus, Tagungsstätte der Katholischen Kirche). Der Anlage, die in den Aktenfragmenten des Stadtarchivs als „Köpfchen-Stollen“ bezeichnet ist, wurde ca. 1948 gebaut und nach 1965 für die Trinkwasserversorgung aufgegeben. Das Stollenwasser fließt seit 1973 über eine Rohrleitung der Fischteichanlage oberhalb der B 455-Brücke zu (Erlaubnis des Landrats des Main-Taunus-Kreises vom 25. Juli 1973, im Jahr 2000  von der Unteren Wasserbehörde Wiesbaden verlängert, befristet bis 2020).

 

Der Wickerbach von der Quelle am Köpfchen bis zur Laurentius-Kirche in der Obergasse (Aufnahmen vom 14. März 2017).

Unterhalb der Wickerbach-Quelle wurde vor 1932 ein Stollen zur Trinkwassergewinnung für die damalige Lungenheilanstalt Naurod (heute Wilhelm-Kempf-Haus, Tagungsstätte der Katholischen Kirche) angelegt. Das Dargebot und die Qualität des Trinkwassers aus dem Stollen unterhalb der Wickerbach-Quelle („Unterer Stollen“) und anderen lokalen Vorkommen erwies sich aber für die Bedürfnisse der Gemeinde Naurod (damals Main-Taunus-Kreis) und des Sanatoriums auf Dauer als zu gering. Nach 1965 erfolgte die Versorgung mit Trinkwasser aus Tiefbrunnen in der Gemarkung Niederhausen durch den Wasserbeschaffungsverband Niedernhausen-Naurod, an dem sich Hessenwasser beteiligt hat.

Nach Wegfall des Motivs für die Wasserstollen am Köpfchen und oberhalb der Dörrwiese erfolgte aber keineswegs der erforderliche Rückbau der Anlagen. Stattdessen erhielt ein in Naurod ansässiger Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes Wiesbaden vom Landrat des Main-Taunus-Kreises 1973 die Erlaubnis für den Bau einer Fischteichanlage im Wickerbachtal (oberhalb der Brücke der B 455) und deren Speisung mit dem Abfluss aus dem Wasserstollen unterhalb der Wickerbach-Quelle am Köpfchen und dem Wasserstollen oberhalb der Dörrwiese über Rohrleitungen. Die Erlaubnis wurde von der Unteren Wasserbehörde Wiesbaden mit Bescheid vom 14.06.2000 bis 2020 verlängert.

Im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens erfolgte die Neuordnung der Eigentumsverhältnisse im oberen Wickerbachtal. An die Einrichtung von Gewässerparzellen für die Quellarme des Wickerbach wurde dabei bedauerlicherweise nicht gedacht. Der ehemalige Gewässerverlauf zwischen den Quellen und der Fischteichanlage ist im Gelände als Rinnen deutlich zu erkennen. Der sichtbare (oberirdische) Wickerbach beginnt aus dem Ablauf der Fischteichanlage.

Bei den Überlegungen zur Renaturierung des Wickerbachsystems nach den Regeln der EU-Wasserrahmenrichtlinie spielten bisher Überlegungen zur Wiederherstellung der Wickerbach-Quelle und des Quellbachs keine Rolle. Dies sollte sich ändern!

 

Wickerbach

von den Quellgebieten im Distrikt Köpfchen und oberhalb der Dörrwiese im Ortsbezirk Naurod von Wiesbaden bis zum Festplatz von Naurod an der Grenze zur Gemarkung Auringen. Die Aufnahmen entstanden zwischen 2012 und 2015 (September 2012, Mai und Oktober 2013, November 2014 und September 2015). Sie wurden ergänzt durch ältere Fotos von Renaturierungsprojekten und Gewässerschauen aus den Jahren 2002 bis 2010 sowie durch zwei Archivbilder (1930 und 1956).

Der Wickerbach in Naurod leidet unter verschiedenen Beeinträchtigungen: Durch ehemalige Trinkwassergewinnungsanlagen unterhalb der Quelle am Köpfchen und oberhalb der Dörrwiese sind die natürlichen Quellaustritte fast versiegt. Das Wasser wird seit Jahrzehnten nicht mehr als Trinkwasser genutzt sondern speist stattdessen über Rohrleitungen eine private Fischteichanlage. Erst unterhalb der Teiche wird das Fließgewässer sichtbar. Der kleine Bachlauf mit starkem Gefälle ist bis zum Ortsrand mit Natursteinen ausgebaut („Nassauer Gestück“). Kurz vor Erreichen der Obergasse verschwindet der Wickerbach in einer maroden Rohrleitung. Der Bachkanal verläuft entlang des südwestlichen Gehsteigs in der Obergasse, quert an der Laurentius-Kirche die Kirchhohl/Fondetter Straße und verläuft dann weiter am Rand der Auringer Straße. Das Projekt des Umweltamtes zur Wiederherstellung eines offenen Bachgerinnes in der Obergasse, dessen Finanzierung  auf Grundlage der Vorplanung durch Gremienbeschlüsse gesichert war, scheiterte an einer Mischung aus Inkompetenz und Intrigen, stattdessen wurde der marode Bachkanal 2017 mit einem Inliner (Kunststoffabdichtung) abgedichtet. An der Querstraße „Am Holderstrauch“ endet die Verrohrung und der Bach tritt in einen kleinen, aus ehemaligen Gärten vom Umweltamt gestalteten Park ein. Vorbei am Fachwerkgebäude des Nauroder Apfelblüten-Festausschusses fließt der Bach dann zwischen Gärten nach Südwesten. Kurz vor dem Festplatz mündet der Läusbach, ein weiterer Quellbach des Wickerbachsystems, ein. Oberhalb und entlang des Festplatzes wurde ein Abschnitt des Fließgewässers renaturiert (Umweltamt im Jahr 2000, Ausgleichsmaßnahme der städtischen Entsorgungsbetriebe 2008 im Zusammenhang mit der Sanierung der Entlastungsanlagen der Mischabwasserkanalisation und dem Bau eines Rückhaltebeckens). Das aus Sicherheitsgründen eingezäunte, überdimensionierte und die Landschaft verschandelnde Rückhaltebecken entwässert bei Stark- oder Dauerregen in den Wickerbach.

Auringen

Wickerbach oberhalb und unterhalb der Reitzenmühle in Auringen, 03. Mai 2019

Querbach in Naurod und Auringen, 03. Mai 2019

Zwischen der Mündung des Aubachs in Auringen und des Medenbachs in Breckenheim erhält der Wickerbach lediglich von zwei kleinen, jeweils aus Nordwesten kommenden Quellbächen zusätzliches Wasser, dem Querbach und der Auslage.

Der Querbach entspringt südlich der Kreisstraße 661 in der Gemarkung Naurod. Im obersten Abschnitt des schmalen, von Buchen- und Eichenmischwald gesäumten, auf ganzer Länge quellfeuchten Wiesentals ist das kleine Fließgewässer dräniert, die Dränage endet vor einem kleinen Teich am östlichen Talrand. In der nach Osten führenden Biegung des Tals und des ihm folgenden Gewässerlaufs folgt ein zweiter kleiner Teich.

Am mittleren Gewässerabschnitt fließt der Querbach entlang der Mittelachse des Taleinschnitts, dort, an der Gemarkungsgrenze zwischen Naurod und Auringen gibt es einen Tümpel und einen weiteren kleinen, kreisrunden Teich. Alle bisher aufgezählten Stillgewässer wurden mutmaßlich auf eigene Faust von Naturschützern als Amphibiengewässer ausgehoben.

Im unteren Talabschnitt fließt der Querbach hart am rechten, westlichen Talrand. In einer das Feuchtwiesental unterbrechenden Gehölzgruppe liegt der letzte, kleine Teich im Querbachtal. Er ist älter als die anderen aufgezählten Stillgewässer und hat wahrscheinlich eine abweichende Entstehungsgeschichte.

Knapp unterhalb der Reitzenmühle unterquert der Querbach die Kreisstraße 659 zwischen Auringen und Kloppenheim in einem Rohr mit zu geringem Durchmesser. Im letzten Abschnitt seines Laufs wurde das Fließgewässer unberechtigt in die Gartenbauflächen der Eigentümer der Reitzenmühle einbezogen und mündet schließlich im rechten Winkel in den Wickerbach

 

Aubach und Zuflüsse zwischen der Bundesstraße B 455 im Norden und dem Bremthaler Weg im Süden kurz vor der Mündung in den Wickerbach, Fotos vom 11. August 2015, ergänzende Bilder sind aus den Jahren 2014 (21. März), 2013 (26. Juni und 22. Juli) und 2009 (31. März).

Aus dem Buchenmischwald im Nordosten (Kilsloch und Haag) fließt dem Aubach der im Wald weitgehend naturnah belassene Kilsloch-Bach zu. Ein abflussarmes, zum landwirtschaftlichen Drainage-Graben degradiertes Fließgewässer erreicht den Aubach vom Hohen Rech aus westlicher Richtung.

Lindenborn im Wickerbachtal bei Auringen und der Wickerbach vom Lindenborn bis zum Ende der Christorfer Straße, Aufnahmen  vom 09. Januar 2018

Anstatt den Lindenborn, der einst zur Trinkwasserversorgung von Auringen benötigt wurde, zu renaturieren und Quelle wieder frei auslaufen zu lassen, blieb der Brunnen gefasst und ist seit der Überholung der Brunnenanlage auch noch abgesperrt.

Wickerbach in Auringen, Aufnahmen vom 25. Juni und 21. Juli 201, ergänzt durch Fotos aus den Jahren 2002 (Mai), (2009 (31. März, 24. Juli) und 2013 (14. Juni, 29. Oktober)

Die Fotografien dokumentieren den Wickerbach und die Mündungsbereiche seiner Zuflüsse Alsbach und Aubach in der Gemarkung Auringen von Wiesbaden. Renaturierungsmaßnahmen wurden vom städtischen Umweltamt am Wickerbach in der Gemarkung Auringen in den Jahren 2000 bis 2002 durchgeführt (im Rahmen der sg. „Bauphase 1“), weitere erfolgten im Rahmen der Gewässerpflege (2009).

Kloppenheim

Wickerbach oberhalb und an der Hockenberger Mühle in Kloppenheim, 01. Mai 2019

Auslage in Kloppemheim, 01. Mai 2019

Die Auslage entspringt in den Fichten in Kloppenheim, ihr erster Abschnitt ist dräniert. Ans Licht entlassen wird das abflussarme Fließgewässer unterhalb eines Unterstandes. Jetzt fließt das Bächlein Auslage erst mehr am rechten Talrand, dann auf der Längsachse und schließlich im unteren Abschnitt vor der Kreisstraße 659 hart am linken (östlichen) Talrand im Distrikt Auslage.

Die Namensgebung für das bis dahin namenlose Fließgewässer erfolgte im Zusammenhang mit der Renaturierung auf Bitte des Umweltamts durch den Ortsbeirat von Kloppenheim, doch die Bezeichnung fand bis heute keinen Eingang in den Wiesbadener Stadtplan.

Das kümmerliche Fließgewässer unterquert in einem Rohr knapp oberhalb der Hockenberger Mühle die Kreisstraß. Unterhalb der Straße wurde es in das nördliche Wirtschaftsgebäude der Hockenberger Mühle umgeleitet und dort bei Bedarf als Brauchwasser genutzt.

Im ersten Anlauf der zweiten Bauphase der Wickerbachrenaturierung in den Jahren 2003 bis 2004 gelang die Wiederherstellung des Gewässerbetts zwischen Kreisstraße und Wickerbach. In kurzer Zeit ist an dem neuen Abschnitt der Auslage ein dichter Gehölzstreifen aufgewachsen.

Bedauerlicherweise haben die Eigentümer des Pferdebetriebs in der Hockenberger Mühle den freien Zugang zur Auslage mit Zäunen versperrt.

 

 

Auslage (ehemals Flutgraben) Abschnitt zwischen der Kreisstraße und der Mündung in den Wickerbac, Aufnahmen vom 19. Juni 2015 , ergänzt um ältere Fotos

Wickerbachabschnitt zwischen dem Durchlass der Ländchesbahn und der Kreisstraße 657 nach Medenbach, 20. Juni 2018

Unterhalb des Bachtunnels durch die Trasse der Ländchesbahn quert eine Bogenbrücke als Überfahrt für die Landwirtschaft den Wickerbach. In einem den Wickerbach querenden Geländestreifen wurde einst etwas Gold gefunden. Udo Heitzmann untersucht das Bachsubstrat auf Spuren des Edelmetalls. Am Bachufer auf der Südwestseite der Brücke stand ein stattlicher Kirschbaum, wir fanden ihn umgestürzt vor. Ein eingewachsenes Schild weist auf das Naturschutzgebiet „Wickerbachtal bei Kloppenheim“ hin, das den Wickerbach und einen schmalen Geländestreifen der Aue rechts des Bachs bis zur Kreisstraße nach Medenbach einschließt. Tritt man von der vom Gehölzsaum des Wickerbachs beschatteten Brücke in das offene Gelände, geht der Blick nach rechts auf einen Baumsaum, der den hoch aufgeschütteten Damm der Ländchesbahn verbirgt. Ein etwas vorgelagertes Weidengebüsch fällt kaum auf. Darin verbirgt sich ein kleiner, ungenutzter Grundwasserteich, vielleicht ursprünglich als Viehtränke angelegt. Folgt man dem Waldweg am linken Wickerbachufer bachabwärts stößt man linker Hand auf die gefasst Jägerquelle. Ein Geländeeinschnitt mit einem Eschengehölz markiert einen Zufluss zum Wickerbach mit geringem Abfluss, der aus den „Fuchslöchern“. Weiter unterhalb wird das Bett des Wickerbachs breiter; ein Holzsteg führt auf das rechte Ufer. Der Ort wird als Grillplatz genutzt. Als „Fuchslöcher“ wird auch der dreiarmige, tief eingeschnittene Gewässerfächer bezeichnet, den man vom Waldparkplatz links am Wickebach erreichen kann.

Wickerbach in der Gemarkung Kloppenheim, Aufnahmen vom April und Juni 2015, April 2014 sowie August 2012, ergänzt um Fotografien der Jahre 2007 bis 2009 vor, während und nach Renaturierungsmaßnahmen

Auf dem Gebiet von Kloppenheim (zwischen der Reitzenmühle und dem Bahndamm der Ländchesbahn) fließen zwei abflussarme Quellbäche dem Wickerbach zu: Der Querbach an der Gemarkungsgrenze zu Auringen und die Ausleite an der Hockenberger Mühle.

Die zu den ehemaligen Mühlbetrieben führenden Mühlkanäle bestehen nicht mehr. Von der Reitzenmühle fließt Quellwasser in den Wickerbach.

Die heutige Trasse des Wickerbachs in Kloppenheim ist das Ergebnis einer Flurbereinigung in den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Das schnurgerade, viel zu schmale und mit Naturstein ausgebaute Gewässerbett (Nassauer Gestück) wurde in mehreren Renaturierungsschritten in einen naturnäheren, Gewässerdynamik zulassenden Zustand versetzt.

Igstadt

Wickerbachabschnitt zwischen dem Damm der Ländchesbahn und der Kreisstraße 657 zwischen Igstadt und Medenbach

Aufnahmen vom 07. Mai 2019

Die ersten 7oo Meter unterhalb des Bahndurchlasses bildet das Ostufer des Wickerbachs die Gemarkungsgrenze zwischen Kloppenheim und Igstadt, der Bach gehört in diesem Abschnitt zu Kloppenheim. Im weiteren Verlauf, beginnend beim Grillplatz, fließt der Bach durch die Igstädter Gemarkung. Die Aue rechts (westlich) des Bachs bis zu einem Wirtschaftsweg ist größtenteils als Naturschutzgebiet „Wickerbachtal bei Kloppenheim“ festgestellt. Es handelt sich um mehr oder weniger feuchte, relativ artenreichen Auewiesen. Oberhalb des Grillplatzes ist ein schmales Fließgewässer ausgebildet, dass den Abfluss der Quellzonen aufnimmt und sich unterhalb des Grillplatzes mit dem Wickerbach vereinigt, im Sommer trocknet es mitunter aus. Der gut frequentierte Grillplatz ist zwischen dem Wickerbach und dem beschriebenen Fließgewässer angelegt, kein idealer Ort. Oberhalb der Kreisstraße tritt am westlichen Hangfuß der Pfingstborn aus und fließt durch eine Weidensukzession in den Wickerbach ab. Zwischen dem Grillplatz und der Kreisstaße haben Naturschützer drei Amphibientümpel angelegt.

Wickerbachabschnitt in der Gemarkung Igstadt am Pfingstborn (oberhalb der Querung mit der Kreisstraße 657 nach Medenbach) und unterhalb der Obermühle (der neu angelegte Gewässerarm)

Aufnahmen vom 15. März 2018

Der in der Stadtkarte von Wiesbaden eingetragene Pfingstborn entspringt am Hangfuß rechts des Wickerbachs oberhalb der Bachkreuzung mit der Kreisstraße nach Medenbach. Es ist ein breitflächiger Quellaustritt, der im Winter und Frühjahr den Wirtschaftweg in Richtung der Ländchesbahn-Unterführung überschwemmt. Im Bereich des Quellaustritts wurde ein Brunnen, vielleicht auch mehrere Brunnen, für die historische Trinkwassergewinnung von Igstadt angelegt. Ein Brunnen scheint noch ungenutzt zu existieren.

Unterhalb der Kreisstraße kann man an den Wickerbachufern hin und wieder gelbe Kunststoff-Dränagerohre über der Wasseroberfläche münden sehen. Die Dränagen legen die eigentlich feuchte Wickerbachaue und feuchte Hangbereiche trocken.

Unterhalb der Obermühle hat das Umweltamt Wiesbaden auf einem engetauschten Grundstück rechts des Bach einen zweiten Gewässerarm angelegt. Der der Sperrung des alten Hauptarms 2017 ebenfalls durch das Umweltamt ist der Seitenarm zum alleinigen Bach geworden.

Eigentlich sah die Planung nicht vor einen zweiten Gewässerarm zu schaffen. Geplant war die großzügige, rechtseitige Erweiterung des Bachbetts. Für diesen Zweck war der Schwarzerlensaum auf ca. 100 Meter Länge zu entfernen. Gegen diese Maßnahme legten die Naturschutzbehörden, die selten hilfreich waren, ihr Veto ein. In dieser Lage entstand die Idee für einen zweiten Gewässerarm. Da die Schwarzerlen blödsinnigerweise nicht angetastet werden durften, war es auch nicht möglich das Gelände zwischen Hauptgewässer und Gewässerarm abzutragen, so dass das Ergebnis im Jahr 2006 ziemlich unnatürlich wurde. Die Gewässerteilung gelang nicht, bei Hochwasser wurde immer wieder einer der beiden Gewässerarme mit Geschiebe versperrt. Nur durch fortgesetzte Unterhaltung konnte die Gewässerteilung aufrecht erhalten werden.

Statt der Sache auf den Grund zu gehen und den Anfangsfehler zu korrigieren entschied sich das Umweltamt Wiesbaden für die Sperrung des Hauptgewässerarms. Da der Seitenarm nicht für die Aufnahme des gesamten Abflusses konzipiert worden war, setzte jetzt die verstärkte Tiefenerosion des Gewässerbetts des Seitenarms ein: Tiefe Kolke und ein Absturz sind die Folge. Bleibt daran zu erinnern, dass ein ursprüngliches Hauptziel der Renaturierung war, der Tiefenerosion des Gewässers Einhalt zu gebieten. Damit sollte sich die Gewässerabteilung im Umweltamt und das Fachdezernat im Staatlichen Umweltamt noch einmal gründlich beschäftigen.

 

 

 

Wickerbach und seine Aue in der Gemarkung Igstadt (Stadtkreis Wiesbaden) zwischen Holzbrück und der Landesstraße 3039

Aufnahmen vom 06. und 12. Juli 2016

 

Wickerbach in Igstadt

Die Galerie stellt Aufnahmen vor, die am 28. März,  8. April und 19. Juni 2015 am Wickerbach in der Wiesbadener Gemarkung Igstadt und im Stadtteil Igstadt entstanden sind. Das aktuelle Bildmaterial wurde durch Fotografien ergänzt, die Baumaßnahmen des Umweltamtes Wiesbaden zur Renaturierung des Bachs in den Jahren 2003 bis 2009 dokumentieren.

Der Wickerbach tritt unterhalb des Damms der Ländchesbahn (Bahnstrecke Wiesbaden – Niedernhausen) in die Gemarkung Igstadt ein. Nach Unterquerung der Kreisstraße 657 passiert er links die Obermühle und kurz darauf rechts die Untermühle. Von beiden Mühlkanälen bestehen nur noch auf der Ablaufseite Reste. Jenseits der Breckenheimer Straße (Landesstraße 3039) erreicht der Wickerbach das Gebiet von Breckenheim.

In der Gemarkung Igstadt hat der Wickerbach einige kleine Zuflüsse aus Quellen. Die bekannteste Quelle ist die Mühlwiesenquelle oberhalb der Untermühle, deren Fassung bei einer Renaturierungsmaßnahme des Umweltamtes entfernt wurde. Der Zufluss aus den Fuchslöchern oberhalb der Obermühle versiegt zeitweise. Weitere Quellen außerhalb der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind an der umgebenden, für Feuchtgebiete typischen Vegetation erkennbar. Andere Quell-Zuläufe leiten in Acker-Drainagen ein. Rinnen im Gelände weisen auf sie hin.

In den unteren Fuchslöchern gibt es einen mysterösen, teilweise zugemauerten Eingang zu einer unterirdischen Struktur. Eine erste Nachfrage beim Igstädter Geschichtsverein erbrachte kein Ergebnis. Bei einem weiteren Versuch der Aufklärung behauptete ein älteres Vereinsmitglied, es handele sich um ein Bestandteil einer Schießanlage des Kyffhäuserbundes. Diese Behauptung konnte der Kyffhäuserbund nicht bestätigen. Eine weitere Anfrage durch einen Freund bei dem Geschichtsverein erbrachte schließlich ein plausibles Ergebnis: Es handle sich um eine Sprengkammer für einen Schützenverein, der seine Schießanlage im mittleren und geräumigsten Einschnitt der Fuchslöcher unterhalten hatte und von der heute nichts mehr zu finden ist. Beim Ausleuchten des unterirdischen Raums erwies es sich dann, dass mutmaßlich Naturschützer in dem Raum mit großen Hohlblocksteinen mehrere Barrieren errrichtet hatten, vielleicht um den Raum für Fledermäuse interessant zu machen.