Goldsteinbach und Zuflüsse/Wi.-Sonnenberg und -Rambach

Quellbäche des Goldsteinbachs im Bereich der 4 Trinkwassergewinnungsanlagen Nord(sicker)galerie, Nordstollen, Mittel (sicker)galerie und Südstollen

Der Abfluss aus den beiden Sickergalerien und den beiden Flachstollen im Distrikt Försterwendelsrod wird zusammengeführt und gelangt mit dem Ertrag aus der Südgalerie zur Aufbereitungsanlage oberhalb der Hubertushütte. Durch das Zusammenwirken der Tiefstollen und Flachgewinnungen werden die meisten Quellbäche des Goldsteinbachs weitgehend  trockengelegt. Soweit in Quellnähe fließendes Wasser zu finden ist, kommt es aus den Abschlagleitungen der Mittelgalerie und des Südstollens.

Aufnahmen vom 31. Oktober und 15. November 2018 sowie 23. Oktober 2019

 

Quellbach des Goldsteinbachs, der unterhalb des Nordstollens entspringt

Aufnahmen vom 23. Juni 2020

Dieser Quellbach des Golsteinbachs entspringt im Försterwendelsrod; die unterhalb des Ost-West-Wegs stark eingeschnittene Abflussrinne ist, abgesehen von Regenfällen und Schneeschmelze, ganzjährig trocken. Ursache ist der sog. Nordstollen, eine Trinkwassergewinnungsanlage (Flachstollen) von Hessenwasser im Quellbereich, die den Abfluss vollständig abschöpft.

 

Zufluss zum Goldsteinbach aus exakt westlicher Richtung aus dem Distrikt Brücher

Aufnahmen vom 23. Oktober 2019

Der Zufluss zum Goldsteinbach entspringt westlich oberhalb des Brücherwegs an der Gemarkungsgrenze zwischen Wiesbaden und Sonnenberg. Der Quellbach ist einer der wenigen, die mehr oder weniger permanent etwas Wasser führen. Bei der Kartierung des Gewässersystems des Goldsteinbachs durch ein vom Umweltamt beauftragtes Ingenieurbüro wurde dieser Zulauf  übersehen; er befindet sich daher nicht in der Stadtkarte von Wiesbaden und wurde von Hand in den Kartenausschnitt nachgetragen.

 

 

Kurzer Zufluss zum Goldsteinbach aus südwestlicher Richtung

Aufnahmen vom 23. Oktober 2019

Das kurze Fließgewässer entspringt südöstlich des Brücherwegs im Rotbuchenmischwald und trocknet gewöhnlich nicht völlig aus. Bis zum Weg Goldsteintal  befindet sich die Trasse in der Gemarkung von Wiesbaden, nach der Unterquerung des Wegs in der Gemarkung von Sonnenberg.

 

Teichanlage im Goldsteintal in den Distrikten Wolfschrecken und Kirchenwiese

Die oberste bzw. am höchsten gelegene Teichanlage der 4 Teichanlagen im Goldsteintal befindet sich teilweise im Wolfschrecken und teilweise (der unterste Teich) in der Kirchenwiese. Sie stehen im privaten Eigentum von drei verschiedenen Parteien. Von den fünf Teichen waren in den letzten Jahren (Stand 2021) nur die beiden großen, unteren Teiche mehr oder weniger bespannt, die beiden verfallenden Aufzuchtteiche (die kleinsten der Anlage) und der gegenüberliegende dritte Teich liegen trocken. Obgleich die Fischzucht und der Angelsport dort keine Rolle mehr spielen, fließt das gesamte Wasser des Goldsteinbachs durch den untersten Teich, während der Bachabschnitt neben diesem Teich trocken liegt. Der zuerst gebaute Teich wurde auf dem ursprünglichen Fließweg des Goldsteinbachs angelegt.

Den Bachlauf hatte man zwischen die oberen Teiche gelegt, ihn dann rechtwinklig nach links zum Talrand abknicken lassen und ihn dort am linken Hangfuß in sein neues, viel zu schmales Bett zwischen dem östlichen Hang und dem untersten großen Teich geführt. Dass diese Gewässertrasse nicht funktionieren würde, sondern dass der Durchfluss des gesamten Bachwassers, insbesondere bei Hochwasser, durch unteren Teich angelegt war, haben die mit dem Vorhaben befassten Bearbeiter bei dem Wasserwirtschaftsamt und bei der Unteren Wasserbehörde im Tiefbauamt nicht verstanden oder es war ihnen gleichgültig. Ob die beiden noch bespannten Teiche heute als Biotopteiche fungieren, hängt davon ab, ob sie von Resten der Angelfischpopulation bewohnt werden oder nicht. In Konkurrenz zu größeren Fischen haben Amphibien wenig Reproduktionschancen.

Es ist höchste Zeit, dem Goldsteinbach sein ursprüngliches Bett wieder zurückzugeben, die Teiche zu verkleinern und sie zu zuflusslosen sog. Himmelsteichen umzugestalten.

 

Aufnahmen vom 14. März 2007

 

Zufluss zum Goldsteinbach aus dem Distrikt Krummborn

Aufnahmen vom 23. Oktober 2019

Das Fließgewässer aus dem Krummborn zählt zu den zumindest periodisch, wenngleich kümmerlich, vom Spätherbst bis zum Frühling wasserführenden Zuflüssen des Goldsteinbachs. Zwei Quellarme sind auszumachen: Der nordwestliche Arm ist wesentlich ausgeprägter als der kürzer südwestliche Arm. Der Zusammenfluss beider Quellgewässer befindet sich wenige Meter östlich des Nors-Süd-Waldwegs aus Richtung Bahnholz; nach dieser Wegkreuzung verliert sich der südwestliche Arm im Hochwald östlich der Idsteiner Straße. Der besser erkennbare Nordwestarm kreuzt auch den Ost-West-Waldweg zur Platte und verläuft bald in einer dichten Rotbuchensukzession bis zu einer fast trockenen Quellsenke; ein ebenfalls trockener Graben kommt den Nordhang herunter und mündet in die Quellsenke ein. Unterhalb der Senke war fließendes Wasser im Buchenlaub auszumachen. Die Taltiefste mit dem vereinigten Fließgewässer befindet sich südlich unterhalb des aus Richtung Hubertushütte herkommenden Ost-West-Weldwegs zur Platte. Das Bächlein quert eine feuchte, mit Eschen bestandene Zone. Ende Oktober 2019 wechselten Bereiche mit erkennbar fließendem Wasser mit trockenen oder durch Laub verschütteten Abschnitten ab. Im unteren Abschnitt nähert sich der Gewässerlauf dem Waldweg an und wechselt dann auf die Nordseite. In einem Rohrdurchlass mit geringem Durchmesser kreuzt das Gewässer den Weg Goldsteintal und mündet östlich des Wegs in den Goldsteinbach.

 

 

Goldsteinbach

Der Goldsteinbach, neben dem Kellersbach der wichtigste Zufluss des Rambach in Sonnenberg, beginnt im Distrikt Försterwendelsrod am Südrand des Taunuskamms. Die mutmaßliche Hauptquelle entsprang aus einem ausgeprägten Quelltopf. Die Vergangenheitsform ist zu wählen, da die ersten 250 Meter des Quellbachs seit vielen Jahrzehnten trocken gefallen sind und nur bei Stark- oder Dauerregen kurzzeitig Wasser führen; erst unterhalb der Querung eines Wirtschaftswegs hat der Bach geringen Abfluss. Der etwa 3,25 Kilometer lange Bachlauf besitzt abgesehen von der angenommenen ehemaligen Hauptquelle 14 Zuläufe (in der Stadtkarte fehlt ein Zulauf aus Westen), die bedauerlicherweise überwiegend allenfalls periodisch dem Goldsteinbach Wasser zuführen. Herauszuheben ist der oberhalb der Hubertushütte mündende Schimbach; es ist der ablussreichste Zulauf, der seinerseits von mehreren Quellbächen gespeist wird. Die Ursache für das Trockenfallen der Quellbäche und den Abflussmangel im Bach ist die Trinkwassergewinnung. Hessenwasser betreibt am Rand des Goldsteinbachbachs im Distrikt Wolfsschrecken eine Gewinnungsanlage (Südgalerie mit Sammelhaus) und im Försterwendelsrod 4 weitere Gewinnungsanlagen (Mittegalerie, Südstollen, Nordstollen und Nordgalerie). Abgesehen von diesen Anlagen mit relativ geringer Förderung (nach Angaben von Hessenwasser 100.000 bis 230.000 m³/a zwischen 1998 und 2018) wirken sich die Taunusstollen großräumig gravierend auf den Wasserhaushalt des Gebiets aus: Der größte Teil des Grundwasserdargebots gelangt in die Trinkwassergewinnungsanlagen und nur ein Rest fließt in dem einst wasserreichen Quellgebiet oberirdisch ab. Diese Situation, die eine Übernutzung des Grundwasserdargebots darstellt, besteht seit Einrichtung der Wassergewinnungsanlagen im 19. Jahrhundert. Der in den letzten Jahren immer spürbarere Klimawandel verschärft die Situation deutlich: Die Austrocknung weiterer Feuchtbereiche und Quellbäche, verbunden mit dem Absterben der spezifischen Tier- und Pflanzenwelt sowie das flächige Absterben des Walds in besonders trockenen Lagen ist die Folge.

Im Distrikt Wolfsschrecken fließt der Goldsteinbach am Bauwerk einer Trinkwassergewinnungsanlage von Hessenwasser vorbei, es ist das Sammelhaus für die ingesamt 5 Flachgewinnungsanlagen im Goldsteintal. In der Leppenwies befindet sich rechts vom Bach die Trinkwasseraufbereitungsanlage (UV-Bestrahlung zur Entkeimung) für die Flachstollen und Sickergalerien im Goldsteintal. In der Kirchenwiese trifft der ebenfalls wasserarme Schimbach aus dem Sichtertal von Norden auf den Goldsteinbach. Am Ende des öffentlich befahrbaren Abschnitts der Straße Goldsteintal liegt die Ausflugsgaststätte Hubertushütte mit einem Parkplatz vor der Wasseraufbereitungsanlage.

In den Distrikten Wolfschrecken und Kirchenwiese wurde im Taleinschnitt des Goldsteinbachs seit 1971 in mehreren Schritten eine aus 5 Teichen bestehende private Teichanlage angelegt. Die Eigentümer der Teiche sind eine Erbengemeinschaft (Koob, Huber, v. Seck). Der Bachlauf erhielt einen schmalen Fließweg (in Fließrichtung) links am Hangfuß neben der Teichanlage, bei gelegentlichen Hochwässern grub er sich tief ein. Der Hauptabfluss des Bachs wurde in den untersten Teich gelenkt. Der Damm dieses Teichs brach daher durch Überfüllung mindesten zweimal. Die Nutzung der Teiche als Fischteiche durch einen Pächter endete nach dem letzten Dammbruch, seit 2016 begann die Anlage zu verfallen. Im November 2018 war nur im größten Teich eine Restwassermenge verblieben. Die Teichbespannung ändert sich durch Eingriffe immer wieder, meist sind die beiden unteren großen Teiche befüllt, während die kleineren Teiche verlanden.

Unterhalb der Hubertushütte tritt der Goldsteinbach in der Leppenwies in ein feuchtes Schwarzerlen-Auwäldchen ein. Am unteren (südlichen) Ende der Leppenwies nimmt der Goldsteinbach links den Distelbach und dann den Johannisgraben auf. Die untere Leppenwies wird von einer 1974 gebauten, eingezäunten, im Privatbesitz stehenden, Teichanlage (bestehend aus zwei Teichen) eingenommen. Die Teiche nehmen den Raum von 3 früheren Eisteichen ein. Auf dem Gelände befindet sich das unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des Eishauses. Die Eishausteiche werden seit längerer Zeit augenscheinlich nicht mehr für die Fischzucht genutzt. Neuerdings (2021) wurde von Plänen eines Investors berichtet, der das Gelände erworben hat, dort eine Freizeiteinrichtung für Ältere zu entwickeln. Bleibt zu hoffen, dass das nie stattfindet.

Am westlichen Rand der Straße Goldsteintal, kurz oberhalb der Eishausteiche, befindet sich die Fassung der sog. Goldsteinquelle mit zwei Auslässen. Der zentrale Auslass ist als Trinkwasser gekennzeichnet, dort füllen regelmäßig mit dem PKW angereiste Besucher mitgebrachte Kanister mit dem aus der Aufbereitungsanlage an der Hubertushütte stammende, begehrte weiche Wasser. Mitunter kam es dort zu Konflikten zwischen Besuchergruppen und zu gegenseitigen Beschwerden bei der Unteren Wasserbehörde. Das Wasser der eigentlichen Goldssteinquelle (nicht die Quelle des Goldsteinbachs) tröpfelt aus dem seitlichen Auslass in den Brunnentrog, seine Qualität wird nicht überwacht und es ist daher nicht als Trinkwasser freigegeben. Der Abfluss aus der Brunnenfassung fließt im Straßengraben zum Goldsteinbach.

Unterhalb der Eishausteiche unterquert der Goldsteinbach die Straße und fließt am Westrand des Distrikts Goldstein auf  eine weitere, aus 2 mittelgroßen und 4 kleineren Teichen bestehende, 1984 eingerichtete, städtische Teichanlage am Geißenbörnchen zu, die nach einem ihrer langjährigen Pächter informell Panzerteiche genannt wird. Die Nutzung als Fischteiche kam vor 2013 durch Entpachtung zum Erliegen. Seitdem werden die Teiche von der Abteilung Natur und Landschaft im städtischen Umweltamt als Biotopteiche unterhalten. Diese Teichanlage verfügt, wie die beiden oberhalb liegenden Teichanlagen, über keine aktuelle bau- und wasserechtliche Zulassung. Im Herbst 2018 waren nur die zwei unteren, größeren Teiche halb bespannt, zeitweise werden sie jedoch überfüllt und laufen dann auf die Straße und den Goldsteinbach über. Nach mehreren Brüchen des maroden, aus Bauschutt aufgeschütteten und von inzwischen gefällten Bäumen durchwurzelten Damms sind die Bruchstellen als provisorische Überläufe in den Goldsteinbach hergerichtet.

Unterhalb der Panzerteiche unterquert der Goldsteinbach im Distrikt Hohe Wiese wieder die Straße. Unmittelbar nach der Brücke befindet sich die Ablaufschwelle zur Beschickung des ausnahmsweise baugenehmigten Stickelmühlteichs, der auch über die Erlaubnis zur Wasserentnahme aus dem Rambach verfügt. Die ursprünglich zwei, oberhalb des Bachs liegenden Stickelmühlteiche wurden zwischen 2011 und dem Frühjahr 2013 im Auftrag des kommunalen Umweltamts verkleinert und mit einem stabilen Damm an der Bachseite  versehen. Der kleine, obere Aufzuchtteich entfiel. Bei dieser Gelegenheit erhielt der Goldsteinbach auf einer Strecke von ca. 180 m durch Renaturierung ausreichend Platz für die eigendynamische Gewässerentwicklung, auch auf Kosten des vom Grünflächenamt aufgegebenen, rechts angrenzenden Spielplatzes. Oberhalb des umzäunten Pachtgeländes wurde ein Feuchtbiotop angelegt. Die Baukosten für die Bachrenaturierung und den Teichumbau betrugen insgesamt 240.000 €, das Land Hessen erstattete 100.000 € vor allem für die Arbeiten an dem Bachabschnitt. Nach dem Umbau bzw. der Verkleinerung der Stickelmühlteichanlage verblieb ein Teichvolumen von 900 m³. Die Anlage befindet sich in der Verwaltung der Abteilung Schutz und Bewirtschaftung der Gewässer des Umweltamtes (3609) und ist an den Angelsportverein 1960 Wiesbaden verpachtet. Die Zuständigkeit für die Genehmigungs- und Ausführungsplanung des Umbaus der Anlage wurde vom Amtsleiter des Umweltweltamtes auf die chronisch unausgelastete, aber fachlich einschlägig unerfahrene und unengagierte Abteilung Altlasten (neuerdings Umwelttechnik) des Umweltamtes übertragen, ein für das Umweltamt nicht untypischer Vorgang.

Der weitgehend unbeschattete Stickelmühlteich wärmt sich im Vergleich zur Temperatur des Bachwassers deutlich auf. Für die Haltung von Bachforellen wird das Wasser zu warm, daher pflegt der Verein vorallem amerikanische Regenbogenforellen und einige Karpfen, daneben nicht für die Nutzung bestimmte einheimische Fischarten. Die Aufwärmung des Teichwassers wirkt sich unterhalb des Teichablaufs ungünstig auf die Temperatur des Goldsteinbachs aus. Um die Fischausbeute konkurriert der Verein mit Kormoranen und Graureihern.

Unterhalb der Stickelmühlteiche kommt der Bach wieder auf die Westseite der Straße und fließt, mehrfach von Hauszugängen überbrückt, zwischen Ufermauern eingezwängt und mit fester Sohle, auf die Ostpreußenstraße zu. Bis zur Mündung in den Rambach folgt das vollständig hart ausgebaute Bachbett entlang einer Häuserzeile am Rand der Ostpreußenstraße in Wiesbaden-Sonnenberg.

Aufnahmen vom 18.07.2014, 03.06., 16.10., 31.10. und 15.11.2018  sowie 18.07.2014 und 20.09.2007

 

 

Goldsteinbach von der Goldsteinquelle an der Straße Goldsteintal bis zu den sog. Panzerteichen unterhalb des Geißenbörnchens

Aufnahmen vom 20. Februar 2019

 

Stickelmühlteich am Goldsteinbach

Gesehen von Osten.

Aufnahmen vom 12. März 2019

 

Unterer Goldsteinbach und Stickelmühlteich

Die städtische Teichanlage besteht seit 1974 und wurde in Eigenleistung erbaut. Grundstücksverwaltende Stelle bei der Stadt ist das Umweltamt. Im Jahr 2003 erwies der Teichdamm als marode. 2012 erfolgte nach einigen Verzögerungen der Umbau der Anlage, verbunden mit einer Verkleinerung der Wasserfläche und der Aufhebung der Unterteilung in 2 Teiche, um Fläche für die Renaturierung des Abschnitts des Goldsteinbachs zu schaffen. Die Stickelmühlanlage ist eine von zwei im Einzugsgebiet des Rambachs mit einer aktuellen Erlaubnis für die Wasserzu- und ableitung.

Anfang Dezember war der Abfluss im unteren Goldsteinbach nach anhaltenden Regenfällen deutlich angestiegen, der Bach war nach der sommerlichen und herbstlichen im Winter wieder als Bach sichtbar geworden. Der Angelsportverein 1960 Wiesbaden, der den Stickelmühlteich als Pächter bewirtschaftet, hatte das Gelände der Teichanlage am 04. Dezember 2018 für einen Rundgang und ein Informationsgespräch für den Autor zugänglich gemacht. Der 1960 gegründete Verein mit 16 meist älteren Mitgliedern hat amerikanische Regenbogenforellen als Nutzfische, daneben aus Naturschutzmotiven nicht für die Nutzung gedachte bzw. geeignete Fischarten eingesetzt und konkurriert mit Kormoranen und Graureihern um die „Ernte“. Für Bachforellen erwies sich das Wasser des weitgehend nicht beschatteten Teichs als zu warm. Die Pacht beträgt 600 €/Jahr.

Die Mühlräder der Stickelmühle nutzten die Wasserkraft des Goldsteinbachs, der Mühlgraben floss entlang des östlichen Hangfußes. Das ehemalige Eishaus wurde mit Eis vom Teich im Rambachtal vor der Stickelmühle beschickt.

Aufnahmen vom 04. Dezember 2018

 

Schüsselbach von der Quelle bis zur Mündung in den Goldsteinbach

Lediglich die ersten 200 Meter des Quellbachs sind mehr oder weniger naturnah belassen. Nach dem Eintritt in eine rechtwinklig entlang des Gewässerlauf angelegte Gartenreihe haben die Gartennutzer den Minibach weitestgehend zerstört.

Aufnahmen vom 20. Februar 2019

 

Unterer Schüsselbach

Aufnahmen vom 04. Dezember 2018

 

 Gewässerschau am Schüsselbach

Aufnahmen vom 25. September 2009

Der Schüsselbach ist der letzte Zufluss zum Goldsteinbach vor dessen Mündung in den Rambach. Ohne Ortskenntnis ist es schwer, das kleine, abflussarme Fließgewässer zu finden, das aus nordwestlicher Richtung aus der Waldwiese im Distrikt Haßlach kommt, denn der Fließweg des Schüsselbachs verläuft abgesehen vom Quellbereich ausschließlich innerhalb eingezäunter, privater Gärten. Mit dem hessischen Wassergesetz ist dieser Zustand eigentlich nicht vereinbar: Danach befinden sich Fließgewässer im Eigentum der Gemeinde und sie müssen für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein. Um diese Bestimmungen haben sich die städtischen Ämter nicht gescheert und Versuche des Umweltamts in der Verantwortung für das Gewässereigentum seit 2004, am miserablen Zustand des Schüsselbachs etwas zu ändern, sind bereits im Ansatz durch Desinteresse und Klientelpolitik des Ortsbeirats Sonnenberg stecken geblieben. Die Eigentümer der Grundstücke, die der Schüsselbach durchfließt, sind mit ihm unterschiedlich, aber selten vernünftig umgegangen: In einigen Gärten wurde der kleine Bach bis auf eine Wasserentnahmemöglichkeit verrohrt, in anderen wurde er zu einer schmalen, geraden Rinne degradiert, ein Haus wurde im unteren Abschnitt über ihm errichtet und in einem Garten wurde er durch umfangreiche Betoneinbauten als Wasserstelle hergerichtet. Es wäre zu klären, wann dieser gewässerökologisch gänzlich unbefriedigende Zustand geschaffen wurde und ob die städtische Liegenschaftverwaltung die Gewässerparzelle widerrechtlich verkauft hat. Die Situation kann vermutlich nur durch eine ämterübergreifende Anstrengung verbessert werden, die jedoch leider nicht in Sicht ist.

Die technisch unzulänglichen Aufnahmen entstanden am 25. September 2007 bei einer Gewässerschau der Unteren Wasserbehörde Wiesbaden, bei der die meisten Gärten ausnahmsweise betreten werden konnten.

 

 

Distelbach

Aufnahmen vom 20. Februar 2019

Der Distelbach entspringt In der Distelbach im Forst in der Gemarkung Rambach aus einem ausgeprägten Quelltopf. Eine verwitterte Barriere aus Holzpfählen, vermutlich das Werk von „Naturschützern“, haben den spärlichen Quellabfluss zu einem kleinen Teich gestaut. Von der Quelle fließt der dürftige Distelbach in südwestlicher Richtung am Rand von Waldwiesen auf den Goldsteinbach zu.  Am Nordostrand des Distrikts Von der Hassel wurden am querenden Waldsportpfad Sportgeräte aufgestellt. Unterhalb des Waldsportpfads fließt der Bach zwischen einem Gehölzsaum parallel zu einem Waldweg. Am Südende Von der Hassel erreicht der Distelbach ein feuchtes Schwarzerlen-Wäldchen und vereinigt sich an der Gemarkungsgrenze zu Sonnenberg oberhalb der Eishausteiche mit dem Goldsteinbach.

Schützenhausbach

Obwohl der Schützenhausbach als kleines Fließgewässer sogar in den Genuss eines offiziellen Names kam, haben sich Vertreter verschiedener Behörden lange Zeit schwer getan, ihn als Fließgewässer wahrzunehmen. Er entspringt ca. 500 Meter westlich der Waldgaststätte Schützenhaus aus zwei Quellen am Koglerweg und fließt südlich parallel zu diesem (als Abkürzung) viel befahrenen Waldweg nach Osten. Kurz vor dem Erreichen des Geländes der Gaststätte nimmt er einen Seitenarm auf, der aus dem Mischwald nördlich des Koglerwegs kommt. Vor und auf dem Gelände des Schützenhaus wurde der Schützenhausbach unter Beteiligung des städtischen Forstamtes und der Eigentümer des Schützenhauses verrohrt, dummerweise ohne jemals für diese Maßnahme die erforderliche Plangenehmigung einzuholen. Der Eingang der Verrohrung befindet sich in einer Geländemulde (eigentlich ein Rest des ursprünglichen Gewässerbetts) am Westrand der Aufschüttung um das Haus. Bei Trockenwetter gab es keine Probleme und man konnte den Bach vergessen oder seine Existenz bestreiten. Das änderte sich, als das schlecht dimensionierte Rohr bei Starkregen das anfallende Wasser nicht mehr aufnehmen konnte, die Mulde voll- und schließlich überlief und die Gaststätte überflutete. Dies löste einen erbitterten Rechtsstreit zwischen den Eigentümern des Schützenhaueses (selbst die Bildzeitung wurde angerufen) und der Stadt Wiesbaden als Eigentümerin des Walds (Forstamt) und des Fließgewässers (Tiefbauamt, später Umweltamt) aus. Der Streit erfuhr nach einem zweiten Wasserschaden einen neuen Höhepunkt. Nachdem das Umweltamt 2004 die Funktion des Gewässereigentümers vom Tiefbauamt übernommen hatte, wurde eine Planung für die Öffnung des Bachkanals beauftragt, um so weitere Schäden am Gebäude zu verhindern und gleichermaßen dem Gewässerschutz Rechnung zu tragen. Da sich die Eigentümerfamilie der Gaststätte weigerte, sich an den Kosten der Maßnahme zu beteiligen, verweigerte der Amtsleiter des Umweltamtes die Umsetzung der Planung mit Eigen- und Fördermitteln. So blieb weitere Jahre alles beim Alten. Das Thema kam neu auf den Tisch, als 2017 die Gaststätte an einen neuen Eigentümer verkauft wurde und dieser das alte Gemäuer aufwendig sanieren ließ. In diesem Zusammenhang wurde die wasserrechtliche und gewässerökologische Fragestellung vom Umweltamt als Gewässereigentümerin und von der Oberen Wasserbehörde als Genehmigungsbehörde neu beurteilt. Man entschied sich für den bequemsten Weg, nämlich den Bau einer neuen, leistungsfähigeren Verrohrung. Die Chance, jetzt endlich ein offenes Gewässerbett herzustellen, was nicht zuletzt zu einer optischen Aufwertung des Geländes geführt hätte, wurde vertan, um die kostengünstigste und technisch weniger aufwändige „Lösung“ zu realisieren.

Man kann nun darauf warten, dass auch das neue Rohr eines Nachts bei Starkregen oder Schneeschmelze durch Geäst und Blätter verlegt wird und das Schützenhaus wieder einmal absäuft.

Aufnahmen vom 12. März 2019

Nördlicher Zufluss zum Schützenhausbach

Das kurze, im unteren Abschnitt tief eingeschnittene Fließgewässer entspringt im Wald nördlich der Verbindungsstraße zur Idsteiner Straße. Der Gewässerdurchlass unter der Straße und unmittelbar vor der Westfront (Rückseite) des Schützenhauses ist gering dimensioniert und kann durch Laub und Geäst leicht zugesetzt werden. Beide Gewässerarme des Schützenhausbachs oder besser „Bächleins“ vereinigen sich also in der Mulde westlich der Gaststätte und treten dort in die neu gebaute, um das Gebäude herumgelegte Verdolung ein, die seitlich (südlich) des Schützenhauses endet. Bevor der Schützenhausbach den Goldsteinbach erreicht, muss er noch in einem Kanal den Weg vor dem Schützenhaus passieren und kommt über einen Absturz in den Vorfluter.

Aufnahmen vom 27. März 2019

 

Johannisgraben: Von der Mündung in den Goldsteinbach bis zur obersten Quelle In den langen Löser und zum Quellgebiet oberhalb des Sensenwies´chen.

Aufnahmen vom 04. Februar 2021

 

Johannisgraben

Der Johannisgraben entspringt aus drei temporären Quellen in den Distrikten In den langen Löser am Rand des Mischwalds und unterhalb im Sensenwies´chen im Wald in der Gemarkung Auringen. Die Quellarme vereinigen sich oberhalb der Lichtung des Sensenwieschen. Von dort fließt der Johannisgraben tief eingeschnitten in südwestlicher Richtung. Aus einer Geländefalte fließt von rechts eine weitere schwache Quelle zu. Unmittelbar hinter der Gemarkungsgrenze zwischen Rambach und Sonnenberg trifft das Fließgewässer auf das eingezäunte private Gelände des Eishauses mit zwei Teichen und dient zur Speisung des unteren Teichs. Die ungenehmigten Teiche werden aus dem Goldsteinbach gespeist und leiten wieder in ihn ein.

Aufnahmen vom  20. Februar 2019

 

Schimbach im Sichtertal

Der Schimbach entspringt in den Distrikten Brücher, Moraschrod und Im Wellborn, seine 7 Quellen sind der östliche Teil des Quellsystems des Goldsteinbachs. Der Hauptquellbach mit dem Ursprung im Morschesrod ca. 430 Meter über dem Meeresspiegel und seinen 6 Zuläufen bildet den wichtigsten Seitenarm des Goldsteinbach. Insbesondere der Hauptquellbach ist im Rittersrod und im Zernbesrod tief in den bewaldeten Hang eingeschnitten. Unterhalb davon befindet sich das Gewässerbett zwischen den Distrikten Im Heppenrod und In der Dörrwiese und In der Schimbach. In der Schimbach und weiter südlich im Distrikt Schimbach verläuft die Gewässertrasse im Sichtertal in einem Schwarzerlensaum am Westrand des Rotbuchenmischwalds der Hassel. Kurz vor der Einmündung in den Goldsteinbach unterquert der Schimbach die Straße Goldsteinbach in einem Durchlass. Alle Gewässerarme des Schimbachs fließen mit hohen Gefälle in südlicher Richtung. Waldwiesen begleiten den Hauptgewässerlauf überwiegend westlich. Das Hauptproblem des Schimbachs ist seine Wasserarmut, seine Zuflüsse sind überwiegend, abgesehen von Starkregenereignissen und der Schneeschmelze, ganzjährig trocken. Im Gegensatz zum weiter westlich angrenzenden Einzugsgebiet des Goldsteinbachs im oberen Goldsteintal wurden im Schimbachbereich keine Flachgewinnungsanlagen für Trinkwasser angelegt, doch reichen die Auswirkungen des vorderen Kellerskopfstollen aus, um das einst abflussreiche Gebiet weitgehend trocken zu legen

Aufnahmen vom 17. September 2020

 

Schimbach im Sichtertal

Aufnahmen vom 26. Dezember 2018