Igstadt

Wickerbachabschnitt zwischen dem Damm der Ländchesbahn und der Kreisstraße 657 zwischen Igstadt und Medenbach

Aufnahmen vom 07. Mai 2019

Die ersten 7oo Meter unterhalb des Bahndurchlasses bildet das Ostufer des Wickerbachs die Gemarkungsgrenze zwischen Kloppenheim und Igstadt, der Bach gehört in diesem Abschnitt zu Kloppenheim. Im weiteren Verlauf, beginnend beim Grillplatz, fließt der Bach durch die Igstädter Gemarkung. Die Aue rechts (westlich) des Bachs bis zu einem Wirtschaftsweg ist größtenteils als Naturschutzgebiet „Wickerbachtal bei Kloppenheim“ festgestellt. Es handelt sich um mehr oder weniger feuchte, relativ artenreichen Auewiesen. Oberhalb des Grillplatzes ist ein schmales Fließgewässer ausgebildet, dass den Abfluss der Quellzonen aufnimmt und sich unterhalb des Grillplatzes mit dem Wickerbach vereinigt, im Sommer trocknet es mitunter aus. Der gut frequentierte Grillplatz ist zwischen dem Wickerbach und dem beschriebenen Fließgewässer angelegt, kein idealer Ort. Oberhalb der Kreisstraße tritt am westlichen Hangfuß der Pfingstborn aus und fließt durch eine Weidensukzession in den Wickerbach ab. Zwischen dem Grillplatz und der Kreisstaße haben Naturschützer drei Amphibientümpel angelegt.

Wickerbachabschnitt in der Gemarkung Igstadt am Pfingstborn (oberhalb der Querung mit der Kreisstraße 657 nach Medenbach) und unterhalb der Obermühle (der neu angelegte Gewässerarm)

Aufnahmen vom 15. März 2018

Der in der Stadtkarte von Wiesbaden eingetragene Pfingstborn entspringt am Hangfuß rechts des Wickerbachs oberhalb der Bachkreuzung mit der Kreisstraße nach Medenbach. Es ist ein breitflächiger Quellaustritt, der im Winter und Frühjahr den Wirtschaftweg in Richtung der Ländchesbahn-Unterführung überschwemmt. Im Bereich des Quellaustritts wurde ein Brunnen, vielleicht auch mehrere Brunnen, für die historische Trinkwassergewinnung von Igstadt angelegt. Ein Brunnen scheint noch ungenutzt zu existieren.

Unterhalb der Kreisstraße kann man an den Wickerbachufern hin und wieder gelbe Kunststoff-Dränagerohre über der Wasseroberfläche münden sehen. Die Dränagen legen die eigentlich feuchte Wickerbachaue und feuchte Hangbereiche trocken.

Unterhalb der Obermühle hat das Umweltamt Wiesbaden auf einem engetauschten Grundstück rechts des Bach einen zweiten Gewässerarm angelegt. Der der Sperrung des alten Hauptarms 2017 ebenfalls durch das Umweltamt ist der Seitenarm zum alleinigen Bach geworden.

Eigentlich sah die Planung nicht vor einen zweiten Gewässerarm zu schaffen. Geplant war die großzügige, rechtseitige Erweiterung des Bachbetts. Für diesen Zweck war der Schwarzerlensaum auf ca. 100 Meter Länge zu entfernen. Gegen diese Maßnahme legten die Naturschutzbehörden, die selten hilfreich waren, ihr Veto ein. In dieser Lage entstand die Idee für einen zweiten Gewässerarm. Da die Schwarzerlen blödsinnigerweise nicht angetastet werden durften, war es auch nicht möglich das Gelände zwischen Hauptgewässer und Gewässerarm abzutragen, so dass das Ergebnis im Jahr 2006 ziemlich unnatürlich wurde. Die Gewässerteilung gelang nicht, bei Hochwasser wurde immer wieder einer der beiden Gewässerarme mit Geschiebe versperrt. Nur durch fortgesetzte Unterhaltung konnte die Gewässerteilung aufrecht erhalten werden.

Statt der Sache auf den Grund zu gehen und den Anfangsfehler zu korrigieren entschied sich das Umweltamt Wiesbaden für die Sperrung des Hauptgewässerarms. Da der Seitenarm nicht für die Aufnahme des gesamten Abflusses konzipiert worden war, setzte jetzt die verstärkte Tiefenerosion des Gewässerbetts des Seitenarms ein: Tiefe Kolke und ein Absturz sind die Folge. Bleibt daran zu erinnern, dass ein ursprüngliches Hauptziel der Renaturierung war, der Tiefenerosion des Gewässers Einhalt zu gebieten. Damit sollte sich die Gewässerabteilung im Umweltamt und das Fachdezernat im Staatlichen Umweltamt noch einmal gründlich beschäftigen.

 

 

 

Wickerbach und seine Aue in der Gemarkung Igstadt (Stadtkreis Wiesbaden) zwischen Holzbrück und der Landesstraße 3039

Aufnahmen vom 06. und 12. Juli 2016

 

Wickerbach in Igstadt

Die Galerie stellt Aufnahmen vor, die am 28. März,  8. April und 19. Juni 2015 am Wickerbach in der Wiesbadener Gemarkung Igstadt und im Stadtteil Igstadt entstanden sind. Das aktuelle Bildmaterial wurde durch Fotografien ergänzt, die Baumaßnahmen des Umweltamtes Wiesbaden zur Renaturierung des Bachs in den Jahren 2003 bis 2009 dokumentieren.

Der Wickerbach tritt unterhalb des Damms der Ländchesbahn (Bahnstrecke Wiesbaden – Niedernhausen) in die Gemarkung Igstadt ein. Nach Unterquerung der Kreisstraße 657 passiert er links die Obermühle und kurz darauf rechts die Untermühle. Von beiden Mühlkanälen bestehen nur noch auf der Ablaufseite Reste. Jenseits der Breckenheimer Straße (Landesstraße 3039) erreicht der Wickerbach das Gebiet von Breckenheim.

In der Gemarkung Igstadt hat der Wickerbach einige kleine Zuflüsse aus Quellen. Die bekannteste Quelle ist die Mühlwiesenquelle oberhalb der Untermühle, deren Fassung bei einer Renaturierungsmaßnahme des Umweltamtes entfernt wurde. Der Zufluss aus den Fuchslöchern oberhalb der Obermühle versiegt zeitweise. Weitere Quellen außerhalb der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind an der umgebenden, für Feuchtgebiete typischen Vegetation erkennbar. Andere Quell-Zuläufe leiten in Acker-Drainagen ein. Rinnen im Gelände weisen auf sie hin.

In den unteren Fuchslöchern gibt es einen mysterösen, teilweise zugemauerten Eingang zu einer unterirdischen Struktur. Eine erste Nachfrage beim Igstädter Geschichtsverein erbrachte kein Ergebnis. Bei einem weiteren Versuch der Aufklärung behauptete ein älteres Vereinsmitglied, es handele sich um ein Bestandteil einer Schießanlage des Kyffhäuserbundes. Diese Behauptung konnte der Kyffhäuserbund nicht bestätigen. Eine weitere Anfrage durch einen Freund bei dem Geschichtsverein erbrachte schließlich ein plausibles Ergebnis: Es handle sich um eine Sprengkammer für einen Schützenverein, der seine Schießanlage im mittleren und geräumigsten Einschnitt der Fuchslöcher unterhalten hatte und von der heute nichts mehr zu finden ist. Beim Ausleuchten des unterirdischen Raums erwies es sich dann, dass mutmaßlich Naturschützer in dem Raum mit großen Hohlblocksteinen mehrere Barrieren errrichtet hatten, vielleicht um den Raum für Fledermäuse interessant zu machen.