Shibam, Sayun/Hadramaut

Zentrum von Sayun am Morgen und Mittag und Shibam am Vormittag, Nachmittag und Abend

Nach dem Hotelfrühstück zusammen mit unserem Reisebegleiter Michael Hestermann begaben wir uns um 09 Uhr zu einem Rundgang in das Zentrum von Sayun. Wie Tarim ist Sayun eine Stadt am Grund des in eine Hochebene eingeschnittenen Wadis Hadramaut (auch Wadi Hadramawt), umgeben von steilen Felswänden; die Bebauung reicht bis die Felswände. Das auffälligste Gebäude im Stadtzentrum war für uns der Palast des ehemaligen Sultans; die Tore waren verschlossen, eine Besichtigung an diesem Tag nicht möglich, nur der Hof mit Geschäften war zugänglich. Wir streiften durch den Suq mit Marktständen und unter freiem Himmel und in einer Halle. Wir fuhren dann für einen ersten Eindruck nach Shibam, die für ihre Lehmhochbauten berühmte Stadt, die nur noch teilweise bewohnt war und daher vom Verfall bedroht. Bemerkenswert waren die verschiedenen Typen von Holztüren, oft mit aufwändigen, filigranen Schnitzereien verziert. Ein Laden bot eine große Auswahl von Holzarbeiten an, darunter auch nur aus Holz gefertigte Schlösser, die sehr wahrscheinlich von aufgegebenen Wohnbauten stammten. Auf dem Rückweg hatten wir eine Unterbrechung  für den Besuch eines historischen Hotelgebäudes. Das Mittagessen war in Sayun vereinbart, in einem schlichten Restaurant, das von außen eher an Art Autoreparaturwerkstatt erinnerte; mit dem Essen waren wir zufrieden. Nach einer Mittagspause im Hotel mit jemenitischen Kaffee am Pool fuhren wir um 15 Uhr ein weiteres Mal nach Shibam. Für diesen zweiten, sehr viel intensiveren Rundgang ließen wir unseren Reisebegleiter auf den Treppen zum Stadttor zurück und machten uns allein auf den Weg, Michael Hestermann hielt das für ausreichend sicher und wir ebenso; darüber waren wir ganz froh. Wir begannen unsere Erkundigung im Wadi Hadramaut am Ortseingang zwischen der alten Stadt und einem augenscheinlich neueren Ortsteil am gegenüberliegenden Rand des Trockentals. Auch waren Spuren der katastrophalen Überflutung von Ende Oktober zu sehen; Familien, die durch das Hochwasser obdachlos geworden waren, hatte man in hier in Zelten untergebracht. Wir betraten das alte Shibam, das hochwassersicher über der Sohle des Wadis angelegt ist, über eine Treppe und das Haupttor. Wir bewegten uns dann innerhalb der Mauern und umrundeten schließlich die Stadt außerhalb der Ummauerung. Zusammen mit unserem Guide stiegen wir am späten Nachmittag durch den neuen Ortsteil hoch zum Wasserbehälter und einem historischen Wehrturm am Rand des Wadis. Von dort beobachteten wir bis zur Rückfahrt zum Hotel einen prächtigen Sonnenuntergang und den Aufgang des Vollmondes.

Aufnahmen vom 12. Dezember 2008